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Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze

Titel: Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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vergessener Kisten und Fässer, die vor sich hin faulten. Von Zeit zu Zeit leuchtete ein Fleck fluoreszierenden Mooses in der Dunkelheit auf und einmal flimmerte ein Sonnenstein hoch oben an der Wand – ein sterbender Stein.
    Andere Untervölkler waren nicht zu sehen und es war klar, dass die Wege, die Crow gewählt hatte, kaum von jemandem benutzt wurden. Mehr als einmal zögerten Clovil und Ferek an einer Tunnelgabelung und mussten eine kurze Besprechung mit Crow abhalten, bevor es weiter ging. Nach ein paar Stunden stiegen sie eine roh in den Fels gehauene Treppe hinunter und kamen in eine Höhle mit sandigem Boden. Crow führte sie bis zur Mitte und erklärte, dass es jetzt eine Ruhepause geben würde.
    „Wir brauchen keine Pause“, sagte Milla. „Wir müssen uns mit Ebbitt treffen. Dann muss ich weitergehen.“
    Tal schwieg. Er brauchte sehr wohl eine Pause. Sein Bein schmerzte und er wollte es mit heilendem Licht behandeln. Er setzte sich dankbar auf einen der Steine, die Crow ihm in der Mitte der Höhle gezeigt hatte und streckte das Bein aus.
    Die anderen blieben ein paar Spannen entfernt stehen. Adras glitt neben Tal und imitierte ihn, indem er sein aufgeplustertes Bein ausstreckte.
    „Mein Bein tut auch weh“, sagte er.
    Odris kam herüber, um es sich anzusehen, während sich Tal auf seinen Sonnenstein konzentrierte, um das blaue Leuchten der Heilung zu erzielen. Es war nicht so wirkungsvoll wie der volle blaue Strahl, aber es würde wenigstens den Schmerz lindern.
    Tal achtete nicht darauf, was die anderen taten. Er konzentrierte sich auf seinen Stein. Milla diskutierte mit Crow über die Verzögerung, während die anderen Freivölkler sich hinter ihn gestellt hatten. Nur Inkie war zur anderen Seite der Höhle gegangen und betrachtete dort anscheinend die Höhlenwand.
    Tal war völlig unvorbereitet, als Crow Milla mitten im Satz so hart er konnte gegen die Brust stieß. Sie flog nach hinten und schaffte es, ihren Sturz in einen Halbsalto umzuwandeln. Als sie auf den Füßen landete, hatte sie ihr Messer bereits in der Hand.
    Bevor sie etwas unternehmen konnte, rief Crow: „Jetzt!“
    Doch noch bevor er gerufen hatte, hatte Inkie einen versteckten Hebel in der Wand gezogen.
    Der Boden unter Tal öffnete sich und ließ Sand hinunter rieseln. Tal schrie auf und versuchte aufzuspringen, doch es war zu spät.
    Die Mitte der Höhle war eine einzige Falltür. Tal fiel mit dem Sand hinunter, gefolgt von einem überrascht aufschreienden Adras.
    Milla war schneller. Als sich der Boden zu bewegen begann, warf sie sich nach vorn und bekam den Rand der riesigen Falltür zu fassen. Doch sie musste ihr Messer fallen lassen. Odris flog hinter ihr her, packte sie an der Hüfte und hob sie mit Leichtigkeit auf festen Boden.
    Crow griff sie sofort an, wobei Clovil und Gill rechts und links an seiner Seite standen. Ferek lief aufgebracht brüllend um die Öffnung der Falltüren herum.
    Milla fing Crows Angriff mit einem Wirbelwind von Schlägen und Tritten ab. Crow wehrte überraschend viele davon ab, bis Milla schließlich seinen Arm zu fassen bekam und Crow herumriss, damit er einen Schlag von Clovil abbekam.
    Milla musste Crow loslassen, als Gill versuchte, sie bei den Knien zu packen und in das Loch zu stoßen. Doch Milla sprang ihr aus dem Weg und trat so fest zu, dass Gill ohnmächtig wurde.
    „Odris!“, rief sie. „Angriff!“
    „Aber Adras ist da hinunter gefallen“, sagte Odris und zeigte auf das Loch. Sie griff nicht an.
    Milla heulte wütend auf. Crow und Clovil umkreisten sie erschöpft. Ferek hatte sich zu Inkie zurückgezogen. Gill lag stöhnend auf dem Boden.
    „Weshalb habt ihr das getan?“, fragte Milla. „Wir hatten eine Vereinbarung.“
    „Man kann keinem Erwählten trauen“, sagte Crow. Er zog ein langes, scharfes Messer hervor. Clovil sah ihn an und zog dann zögernd sein Messer.
    „Was ist mit Ebbitt?“, sagte Milla. Sie ließ den Blick keine Sekunde von den beiden messertragenden Gegnern. „Und eurer Crone? Eurem Anführer?“
    „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“, gab Crow zurück.
    Clovil warf seinem Anführer einen Blick zu. Milla sah, wie unschlüssig er war.
    „Jemand wird es sagen“, sagte Milla. Crow lächelte und schob sich nach vorn, wobei er sein Messer langsam hin und her bewegte.
    „Ich könnte dich gehen lassen“, sagte er, „wenn du mir versprichst, einfach hier zu verschwinden. Wir werden dich zu den Heizungstunnels bringen. Du bist keine

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