Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt
seinen Körper über Tal und Adras hinwegfegen lassen und sie – mit oder ohne Panzer – zu Brei zerquetschen konnte.
„Geh zurück“, drängte Tal, als der Wurm immer aufgeregter wurde. Er schob seinen Körper hin und her und rollte sich, wobei die Schuppen sich hoben, so als wollte sich der Wurm darunter Kühlung verschaffen.
Der Wurm rollte wieder und ließ seinen gewaltigen Körper genau dort fallen, wo Tal noch einen Augenblick zuvor gestanden hatte.
„Zurück, schneller!“, schrie Tal. Er wirbelte mit den Armen, damit sie aufrecht stehen blieben, während sie rückwärts stolperten. Wenn sie jetzt stürzten, würde alles vorbei sein.
Dann trafen sie auf etwas anderes. Tal versuchte, sich nach links zu drehen und Adras nach rechts. Adras gewann, doch der Anzug geriet außer Kontrolle und sie fielen auf den Seeboden.
Sie landeten mit dem Gesicht nach oben. Tal starrte den Wurm an, der näher und näher rollte. Jetzt konnte er sehen, wogegen sie gestoßen waren.
Er sah gerade noch ein höhlenartiges, knochiges Maul, das so groß war, dass ein ganzes Dutzend Panzeranzüge hineingepasst hätte.
Dann schloss sich das Maul über ihm.
KAPITEL VIERZEHN
Was auch immer gekommen war und sie verschluckt hatte, bewegte sich so schnell, dass Tal einen Augenblick bewusstlos wurde. Dann begann er zu kämpfen, indem er wie wild trat und schlug, bis Adras ihm dabei half.
In seiner ersten Panik hatte Tal sich nicht umgeschaut. Jetzt sah er, dass sie sich noch immer im Maul der Kreatur befanden. Was auch immer es war, es schien sich durch die Hitze des Anzugs nicht stören zu lassen. Vielleicht lag das daran, dass die Panzerung vollkommen von Asche umhüllt war, die der riesige Wurm mitgeschluckt hatte.
Tal versuchte, sich aufzusetzen. Doch er fiel wieder um, als der Wurm sich plötzlich in die eine und dann in die andere Richtung drehte. Es fühlte sich so an, als bewegte sich die Bestie noch immer sehr schnell, obwohl das von innen schwer festzustellen war.
„Immerhin hat es noch nicht geschluckt“, sagte Tal nach einiger Zeit. Sie konnten sich noch immer nicht aufrecht hinsetzen. Sie wurden zweimal umgedreht und wäre Tal nicht durch Adras gepolstert gewesen, so hätte er sich in dem Anzug ernsthafte Schürfwunden zugezogen.
„Ich will hier raus“, sagte Adras. „Aus dem Monster und aus dem Anzug! Raus!“
„Ich auch!“, sagte Tal.
Seine Gedanken rasten wie wild. Wie war noch die Geschichte gewesen, die Milla ihm erzählt hatte? Über Ulla Stark-Arm, die von einem Selski mit gebrochenem Kiefer verschluckt worden war? Sie hatte sich aus dem Magen des Selski herausgeschnitten. Doch er hatte kein Schwert. Vielleicht konnte er sich herausbrennen…
Tal begann, durch die Asche zu schwimmen, um den Boden des Mundes der Kreatur zu erreichen. Doch immer wenn er näher kam, fand er nichts, woran er sich festhalten konnte, und die nächste Drehung oder Wendung warf ihn dorthin zurück, wo er begonnen hatte: in der Mitte des Mauls.
Dann sah Tal zwei pulsierende Fleischzapfen hinten im Mund. Sie waren vielleicht so groß wie er selbst. Zwar pulsierten sie ständig, doch konnte er zumindest versuchen, sich daran festzuhalten.
Es waren keine Mandeln, aber vielleicht waren sie das, was ihnen bei diesem Monster am Ähnlichsten war. Wenn er sie kitzeln könnte, an ihnen kratzen oder sie verbrennen, würde das Monster vielleicht erbrechen.
„Lass uns diese Dinger anpacken, was auch immer sie sind, und sehen, was passiert!“, sagte er und zeigte auf die beiden Fleischzapfen. Einen Augenblick später wurde er durch eine abrupte Zickzackbewegung zweimal durch das Maul gewirbelt, doch Adras verstand, worum es jetzt ging. Gemeinsam mühten sie sich ab, um auf die beiden fleischigen Gaumenzäpfchen zuzuschwimmen.
Es gelang ihnen mit jeweils zwei Zügen vorwärts und einem Fall zurück, doch schließlich kamen sie nahe genug. Tal zögerte. Einen Moment fragte er sich, ob es noch viel schlimmer werden konnte. Dann packte er das Zäpfchen in seiner Nähe mit seinen jetzt rotglühenden Händen.
Es zitterte und schüttelte sich, als Tal es festhielt, doch das nackte, graublaue Fleisch schien nicht zu verbrennen. Er packte fester zu und versuchte, sich nach hinten und nach vorn zu lehnen. Doch das war wie der Versuch, sich im Sturm an einem Baumstamm festzuhalten. Das Zäpfchen bog sich in alle Richtungen, während Tal versuchte, sich daran festzuhalten.
Dann öffnete sich das Maul einen Spalt und ein neuer
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