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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Entsetzen und Todesangst zur Grimasse verzerrte Gesicht eines Mannes, er hörte den Aufprall, spürte den Schlag, registrierte das Knirschen, das Splittern, einen Entsetzensschrei, die Stille und dann plötzlich das leise Stöhnen. Und er sah auf seine Fäuste, die das Lenkrad umfaßt hielten. Hände, an denen die Knöchel noch immer vor Anstrengung weiß hervortraten.
    „Hallo, Fred... ist was mit dir?“ fragte seine Stimme, die gar nicht seine Stimme sein konnte, und was er fragte, mußte ebenfalls ein anderer fragen. Fred Mulligan hing in seltsam verrenkter Weise mit dem Kopf aus der geborstenen Frontscheibe. Und Archie Reddox sah, daß Freds Augen noch immer geschlossen waren, doch dann... wieder Stöhnen... ein Flüstern, Freds Stimme: „Archie, was ist passiert...?“

Die nächtlichen Beobachter

    Als Julie, Perry Clifton und Dicki das Peking betreten hatten, war es zehn Minuten nach acht und das Lokal erst halbgefüllt. Jetzt, um 21 Uhr 55, gab es keinen freien Tisch mehr.
    Sie waren alle drei inzwischen beim Dessert angelangt.
    Während sich Perry eine Schale mit geeisten Früchten schmecken ließ, gaben sich Julie und Dicki dem Genuß von in Honig ausgebackenen Bananen hin.
    „Der Menge nach zu schließen, die du deinem Magen jetzt zugeführt hast, Dicki“, sagte Perry beeindruckt, „könntest du eigentlich für den Rest der Woche aufs Essen verzichten.“
    „Es hat ihm geschmeckt, das ist die Hauptsache!“ Julie kam Dicki zu Hilfe.
    „Großvater behauptet immer, der letzte Eindruck sei der beste!“ sagte Dicki, und um seinen Mund zuckte es verräterisch, was allerdings weder Julie noch Perry sehen konnten, da sich Dicki gerade nach vom beugte, um dem Löffel mit der restlichen Banane ein Stück entgegenzukommen.
    „Es heißt: Der erste Eindruck ist der beste!“ verbesserte Julie. Doch Dicki beharrte darauf: „Bei Großvater ist es eben der letzte.“
    „Und was hat das mit dem Essen hier zu tun?“ Perry schwante was.
    Dicki strahlte ihn und Julie an. „Den besten Eindruck hätte ich, wenn ich jetzt noch ein Eis essen dürfte.“
    „Ist... ist das dein Ernst?“ Julie glaubte sich verhört zu haben. Als sie jedoch Dickis eifriges Nicken sah, zuckte sie nur ergeben die Schultern und wandte sich Perry Clifton zu. „Er ist dein Gast. Was meinst du? Ist das nicht schädlich?“
    „Wie sagtest du doch vorhin so weise: Es schmeckt ihm, und das ist die Hauptsache!“ Perry Clifton winkte dem Ober und bestellte einen Eisbecher mit Sahne.
    Doch Dickis wirkliches Vorhaben, auf das er sich fast ebenso gefreut hatte wie auf das Essen selbst, kam erst noch.
    „Ich hab’ eine Idee!“ rief er leise und mit einem Gesicht, als habe er ein Telefongespräch mit dem Mann im Mond vor. Mit beiden Händen fuhr er in die Taschen seiner Samtjacke, und zwei Bleistiftstummel sowie zwei kleine Fetzen Papier kamen zum Vorschein. Je eine solche „Schreibgarnitur“ schob er Julie und Perry hin. Und mit vor Aufregung roten Ohren und dunkelgefärbten Sommersprossen erklärte er seinen verblüfften Freunden: „Wer nicht recht hat, bezahlt das Eis, okay?“
    „Wer wobei nicht recht hat?“ erkundigte sich Perry Clif-ton vorsichtig, während sich Julie mit ratlosem Dreinschauen begnügte.
    „Bei der Aufgabe, die ich jetzt stelle. Eine ganz einfache Rechenaufgabe aus der Schule...“
    „Ich höre die Flöhe lachen“, Perry stöhnte und schlug die Hände zusammen, „er will uns mitten in der Nacht mit Rechenaufgaben traktieren.“
    „Unser Lehrer, Mister Eatbak, hat uns erzählt, daß von zweihundert intelligenten Erwachsenen einhundertsiebenundsechzig zuerst eine falsche Antwort gegeben haben. Von zweihundert Vierzehnjährigen haben nur sechsundachtzig danebengeraten!“
    „Scheint ja eine recht gepfefferte Aufgabe zu sein“, meinte Julie.
    „Mister Eatbak sagt, daß sie einfacher sei als das Auswendiglernen eines Dreizeilers.“
    Perry Clifton sah seinen Freund scharf an. „Und wie steht es mit dir? Wie hast du die Aufgabe gelöst?“
    „Oh“, erwiderte Dicki leichthin, „ich war an diesem Tag nicht in Form. Ronnie auch nicht!“
    „Wer bezahlt den Eisbecher, wenn wir beide falsch rechnen?“ fragte Julie.
    „Dann wird eben geteilt!“ schlug Dicki vor.
    „Er hat bereits alle Möglichkeiten einkalkuliert“, sagte Perry und grinste belustigt. Doch Julie war noch immer nicht zufriedengestellt. „Und wenn wir es beide wissen?“
    „Dann darf jeder die Hälfte zahlen!“
    Julie schüttelte tief

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