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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Smith einen Bären aufgebunden, oder Gordon Drake hat sich aus dem Staub, sprich London, gemacht. Zufrieden mit der mageren Auskunft?“
    „Hm... Scheint auch im Untertauchen ein Könner zu sein. Aber kommen wir jetzt zu jenem Brief...“
    „Ich bin ganz Ohr!“...
    Nachdem Clifton geendet hatte, blieb es eine Weile still in der Leitung. Schließlich bemerkte O’Kelly leise: „Interessant. Vorausgesetzt, daß es sich um keine leeren Worte handelt, möchte ich jetzt sagen: Wie man sich doch irren kann.“ Doch dann erinnerte er sich an das, was ihm Clifton schon am Nachmittag angedeutet hatte: „Für Sie kommt das ja nicht ganz überraschend.“
    „Nun, die andere Entdeckung hätte sich ja als irgendeine Art Zufall herausstellen können. Das heißt, das könnte sie immer noch. Das Dumme ist, daß wir vorläufig überhaupt nichts unternehmen können.“
    „Vorläufig!“ gab der Inspektor bissig zu. „Aber auch nur vorläufig! Soll ich Sie heute nacht begleiten?“
    Clifton mußte unwillkürlich lächeln, als er gegenfragte: „Sie haben keinen Augenblick daran gezweifelt, daß ich gehen würde?“
    „Nein!“ antwortete der Inspektor schlicht und einfach.
    „Dann gestehe ich auch, daß ich mich über Ihre Gesellschaft freuen würde!“ gab Perry Clifton zurück.
    „Okay! Ich hole Sie um Mitternacht in Ihrer Wohnung ab, wenn’s recht ist.“
    „Es ist mir recht. Sollte Ihnen irgendwas dazwischenkommen, dann geben Sie mir bitte Bescheid. Von etwa 20 Uhr 30 bis 22 Uhr bin ich im Chinarestaurant Peking zu erreichen!“
    „Sie scheinen über ein beneidenswertes Gehalt zu verfügen!“ meinte O’Kelly mit einem aufgesetzten Seufzer. „Mein Inspektorengehalt ließe wohl höchstens eine Haifischflossensuppe im Peking zu.“
    „Ich war noch nie dort“, gab Clifton zu. „Ist es wirklich so teuer?“
    „Man sagt es. Meine eigenen Erfahrungen mit dem Peking erstrecken sich auf das Abführen eines Gentleman im Frack.“
    „Zechpreller?“
    „Ja. Hatte für neunzehn Pfund gegessen und getrunken und nur einen Shilling in der Tasche!“
    „Und da schickt man einen Detektivinspektor hin?“ Perry Clifton wunderte sich.
    „Der gute Mann wollte seine Zeche mit einer Tüte Kokain bezahlen. Deshalb. Der Koks stellte sich später als Traubenzucker heraus. Also, Mister Clifton, dann bis Mitternacht!“
    „Bis Mitternacht, Inspektor!“
    Das nächste Gespräch war wesentlich kürzer. Der Stimme nach zu schließen war Case der Tag in seiner altgewohnten Hartford-Haus-Umgebung gut bekommen.
    „Ich bin’s, Clifton. Wie geht es Ihnen, Mister Case?“
    „O danke, soweit ganz gut. Meine Frau kommt nun doch schon am Sonnabend wieder nach Hause. Hatten Sie noch Erfolg?“
    „Ja zu sagen wäre pure Übertreibung. Mister Case, Sie gehen doch morgen wie üblich zum Dienst?!“
    „Ja, warum fragen Sie das?“
    „Ich hole Sie um 9 Uhr ab. Wir müssen noch einmal einen kleinen Ausflug unternehmen.“
    Albert Case’ Stimme klang nicht gerade erfreut, als er fragte: „Wohin soll’s denn diesmal gehen?“
    „Nach Stepney. Ich habe einen Tip bekommen.“
    „Wieder wegen dieses falschen Inspektors?“
    „Ja! Wenn Sie es als Belastung empfinden, dann denken Sie bitte daran, daß Sie es weniger für mich, als vielmehr für das Hartford-Haus tun.“
    Albert Case reagierte erschrocken, fast ertappt. Doch wer wollte ihm verübeln, daß ihn alles, was mit dieser leidigen Angelegenheit zusammenhing, verdroß und ihm Unwillen bereitete.
    „Selbstverständlich“, beeilte er sich zu versichern, „können Sie mit mir rechnen.“
    „Und wie üblich zu niemandem ein Wort. Sir Ernest werde ich selbst unterrichten.“
    „Ja, Mister Clifton... Ist sonst noch was?“
    „Nein, das wäre alles. Ich warte Punkt 9 Uhr auf dem Parkplatz!“
    „Ich werde pünktlich sein!“

    Sir Ernest Cavens Butler namens Ernest hatte seinen freien Abend, so daß sich der Hausherr selbst melden mußte.
    Perry Clifton informierte ihn, soweit er es für notwendig hielt, in chronologischer Reihenfolge über die Ereignisse des Tages. Er vergaß auch nicht zu erwähnen, daß Fu Li Song nicht beabsichtige, sofort hunderttausend Pfund Schadenersatz zu verlangen. Und er sagte Caven, daß er am Freitagmorgen Albert Case noch einmal für eine Identifizierung benötige. Auf Cavens Frage, wo das stattfinden solle, antwortete er ausweichend. Erst als er wieder aufgelegt, fiel ihm ein, daß sich Caven mit keinem Wort nach Wang Yin erkundigt hatte.
    War das

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