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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Maréchal, selbst wenn er niemals erfolgreich auf Turnieren gekämpft hatte.
    Odon streckte die zittrige Hand nach dem Becher mit Wein aus, griff daneben und stieß ihn um. Der rote Rebensaft lief über den Tisch und tropfte seinem Gegenüber auf das Surcot.
    »H errgott, Elmswick, könnt Ihr nicht achtgeben! Wenn Euch der Wein die Sinne benebelt, solltet Ihr Euch lieber zurückhalten. «
    »F ahrt zur Hölle! « , lallte Odon, schnippte mit den Fingern und hieß den Pagen den Becher wieder aufstellen und erneut auffüllen.
    »U nd nun lasst uns trinken: auf meine schöne Tochter, meinen großartigen Schwiegersohn und meinen entzückenden Enkel! Warum ist er denn noch nicht hier? « , war König Johns ungeduldige Stimme zu vernehmen. Er sah sich gereizt um und nickte dann den Lautespielern und Pfeifern zu. »S pielt endlich auf! «
    ***
    »I ch frage mich, woher der König es weiß « , raunte der Maréchal William ins Ohr. »H ast du …? «
    William schüttelte den Kopf. »N ein, habe ich nicht! «
    »D eine Mutter wollte, dass ich das Geheimnis bewahre, und diese Bitte habe ich ihr erfüllt. Außer Baudouin und seit kurzem dir hat niemand davon gewusst, dachte ich zumindest, denn für Baudouin lege ich jederzeit meine Hand ins Feuer. Er schätzt John nicht besonders « , fügte Guillaume nachdenklich hinzu.
    William wagte einen kurzen Blick ins Gesicht des Maréchal. Er sah ernsthaft bestürzt aus.
    »D er König hat mir bereits bei meiner Vermählung gesagt, dass mir, als Bastard eines Ritters, diese Verbindung zustehe, auch wenn er keinen Namen genannt hat « , gab William im Flüsterton zurück, » w oher er es weiß, ist mir allerdings nicht bekannt. Doch heißt es, dass er Spitzel überall hat. « William nickte dankbar, als Adam, der hinter ihm stand, ein Stück Braten auf seine Brotscheibe legte, und schmunzelte, als er einen der anderen Pagen flüstern hörte:
    »D u hättest ein besseres Stück Fleisch für deinen Herrn wählen müssen. Wenn er genauso streng ist wie meiner, wird er dich später grün und blau schlagen, weil du ihn nicht gut bedient hast. «
    »S o ist er nicht « , raunte Adam im Brustton der Überzeugung zurück. »E r ist ein guter Mensch und der beste Herr, den man sich wünschen kann. « Er beugte sich zu William vor. »V erzeiht, Mylord, ich gelobe Besserung « , sagte er mit dünner Stimme.
    William nickte nur. Es war gut, dass Adam tadelnden Worten zugänglich war, denn seinen Pagen zu züchtigen, wie es die meisten Herren taten, hatte er tatsächlich nicht vor. Logan hatte die Jungen niemals geschlagen und trotzdem erreicht, dass sie sich bemüht hatten und fleißig gewesen waren. Der Falkner war zwar überaus streng und manchmal auch ungerecht gewesen, aber niemals brutal.
    » D u hast auch dafür zu sorgen, dass ich genügend Wein zu trinken bekomme « , erklärte er mit ruhiger, fester Stimme und spürte, dass Adam schnell einen prüfenden Blick in den silbernen Pokal warf, der in Williams Nähe stand, und ihn umgehend nachfüllte.
    »I ch werde es lernen, Mylord « , flüsterte er.
    »Z unächst aber lerne, bei Tisch zu schweigen « , sagte William gedämpft, nun aber so streng, dass Adam kein Wort mehr über die Lippen brachte.
    William aß weiter, nickte hier und da einem Baron zu und fühlte ihre neugierigen Blicke wie Nadelstiche. Immer wieder steckten sie ihre Köpfe zusammen, tuschelten und lachten. Vermutlich suchten sie nach Ähnlichkeiten, vielleicht auch nach Unterschieden zwischen William und dem Maréchal und sannen darüber nach, wie sie ihren Vorteil aus den neuen Gegebenheiten ziehen konnten. Einige von ihnen warfen Odon geringschätzige Blicke zu, weil er sich nicht nur schlecht, sondern überaus dumm benommen hatte und künftig wohl kaum mit weiteren Gunstbezeugungen seines Königs rechnen konnte.
    Je länger es dauerte, bis der Page des Königs zurückkam, desto unruhiger wurde William. »W arum ist Richard noch nicht hier? « , flüsterte er Marguerite zu. An den Fältchen über ihren Augen erkannte er, dass sie sich ebenso sorgte wie er.
    »S oll ich ihn suchen gehen? « , flüsterte Adam ihm unaufgefordert zu. » V ielleicht haben sie ihn geweckt, und er brüllt. «
    William hätte ihn für sein vorlautes Verhalten rügen müssen, aber in diesem Moment war er dankbar für den Vorschlag des Jungen und nickte. »B itte Robert, dass er dich begleitet. Ich schätze eher, dass Richard der Kinderfrau entwischt ist und irgendwo zwischen den Zelten herumstreunt.

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