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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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greifen. Aber den Hüfthalfter hatte sie weit in den Rücken geschoben, damit er unter der Kostümjacke nicht zu sehen war. Als sie sich vorbeugte um nach hinten zugreifen, packte eine Pranke ihren Hals und drückte ihren Körper mit unglaublicher Kraft in den Sitz zurück. Alexa goss eine Monatsration Adrenalin aus. Eine weitere Pranke glitt an ihrem Körper entlang, fand die Waffe und zog sie aus dem Halfter.
    “Ein guter Polizist ist immer im Dienst”, sagte eine Stimme hinter ihr. “Eine Smith & Wesson 1006. Das ist aber nicht ladylike. So eine große Pistole für so ein kleines Mädchen.”
    Alexa bekam kaum Luft. Schmidt warf die Pistole neben sich und verstärkte den Druck auf ihre Kehle. Sie versuchte mit beiden Hände die Pranke um ihren Hals zu lösen. Aber sie spürte eine Kraft, der sie nichts entgegensetzen konnte. Je weniger Luft ihre Lungen erreichte, desto größer wurde ihre Panik. Mit der rechten Hand tastete Schmidt über ihren Körper. Als er ihre Brust erreichte, griff er brutal zu. Alexa durchfuhr ein höllischer Schmerz.
    “Schöne große, feste Brüste. Richtig geil. Wir werden noch gemeinsam die Glocken läuten hören. Du bist ein richtiges Prachtstück. Der Lohn für eines langen Tages Arbeit.” Schmidt ließ ihre Kehle los. Krächzend sog Alexa die Luft ein. Sie zitterte, begann die Situation zu begreifen.
    “Du Schlampe wirst genau tun, was ich dir sage, wenn du am Leben bleiben willst.” Richtig clever, diese Lüge. Man darf dem Opfer nie alle Hoffnung nehmen, bevor man es da hat, wo man es hinhaben will. “Wir fahren jetzt den Ruhrschnellweg bis zum Bochumer Kreuz und dann in Richtung Wuppertal. Wenn du nicht brav bist, schieß ich dir in den Arm. Das tut weh. Dann erwürge ich dich vielleicht. Oder ich züchtige dich aufs gemeinste.”
    Er zwang Alexa, sich anzuschnallen und zwickte sich in die Nase. Im Rückspiegel sah Alexa einen Teil des breiten zernarbten Gesichts und das bleiche Weiß von Augen, die sich beim Flash verdrehten. Sie ließ den Motor an und betätigte unauffällig den Schalter für das Notsignal, das im Präsidium einlief und eine Mithöranlage aktivierte. Sie fuhren auf die Autobahn. Alexa beschleunigte den Opel auf fast zweihundert Stundenkilometer. Sie schlängelte sich geschickt an den wenigen Autos vorbei.
    “Langsam. Schön die Vorschriften einhalten, nicht über hundertdreißig fahren.”
    “Wir gehen jetzt beide drauf”, zischte Alexa durch die zusammengebissenen Zähne.
    “Eigentlich schade. Der Tod ist das Ende aller Not. Kommt der Tod, hat der Reiche kein Geld und der Arme keine Schulden mehr.” Schmidt schüttelte sich vor Lachen. Er schwebte mit den Göttern.
    Alexa fröstelte. Damit kam sie nicht durch. Sie spürte, dass sich wieder die Pranke um ihren Hals legte und zudrückte. Sie konnte gerade noch auf den Randstreifen ausweichen, um rechts an einem sehr langsam fahrenden Laster vorbeizurutschen. Sie ging vom Gaspedal. Schmidt drückte ihren Hals zu. Sie wagte nicht, eine Hand vom Lenkrad zu nehmen. Sie stieg auf die Bremse. Der Opel schleuderte, dann stand er endlich quer auf dem Seitenstreifen. Hupend fuhr der Laster an ihnen vorbei. Sie bohrte ihre Fingernägel in Schmidts Hand, ohne etwas zu bewirken.
    “Aufhören”, krächzte sie. Endlich verschwand der Schleier vor Schmidts Augen. Er ließ Alexas Kehle los. Erschöpft fiel ihr Oberkörper über den Beifahrersitz. Sie hustete, rang nach Luft und glaubte, ihr Kehlkopf sei zerdrückt. Viel hatte nicht gefehlt. Schmidt zündete sich eine Zigarre an. Ohne Schneider machten die Kontrakte mehr Spaß; da konnte man rauchen, wenn man wollte. Schneider konnte Tabakqualm nicht ausstehen.
    “Hier gefällt es mir nicht. Ist doch blöde, auf der Autobahn zu parken”, schmollte er.
    Alexa bekam wieder Luft. Ihr Atem normalisierte sich, aber ihr Puls raste. Sie hatte Todesangst.
    “Wo wollte ich noch mal hin?”
    Alexa sah ihn an. Seine Augen starrten schwachsinnig in ihre.
    “Sie... Wahnsinniger...”
    “Ja, bin ich denn der Leo? Das ist doch Scheiße hier. Los, wir fahren woanders hin. Genau. Zum Bochumer Kreuz, und dann nach Wuppertal. Hab ich doch gesagt!”
    Verstohlen kontrollierte Alexa den Alarmschalter. Kolleck und die Kollegen hörten mit! Sie mussten doch etwas unternehmen. Einsatzwagen schicken. Die Straßen absperren!
    “Fahr los. Oder ich beerdige dein Herz an der Biegung der Autobahn”, kicherte Schmidt und paffte vor sich hin.
    Alexa ließ sich in den Fahrersitz zurück

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