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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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fallen.
    Schmidts Hand tastete über ihre Brust, öffnete ihre Bluse und zwängte sich in den BH. Alexa spürte es erst, als er schmerzhaft ihre Brustwarze verdrehte.
    “So kann ich nicht fahren.”
    “Weil du zu geil wirst.” Langsam zog er seine Hand zurück.
    Alexa riss sich zusammen und überwand ihren Horror. “Wir könnten hier schnell eine Nummer schieben”, schlug sie vor. “Du bist doch scharf...”
    Schmidt knallte ihr seine flache Hand gegen den Schädel, der gegen die Seitenscheibe schlug. Alexa hoffte auf eine wohltuende Ohnmacht, aber sie spürte nur den Schmerz.
    “Du geile Schlampe! Ihr Weiber denkt nur an das eine. Aber ich bin kein Junge für einen Quickie. Außerdem könnten wir hier gestört werden. Wir fahren an einen lauschigen Ort, an dem uns keiner stört. Da wird es wunderschön. Aber ich warne dich: Ich mag keine Frauen, die nur an ihre eigene Geilheit denken. Man muss auch geben können. Ich lass mich jedenfalls nicht einfach nur benutzen.” Er schlug nochmals zu. Alexas Kopf flog wieder gegen die Scheibe. Tränen rannen ihr aus den verquollenen Augen. “Ich lass mich nicht wie ein Stück Dreck benutzen und dann weg werfen”, tobte Schmidt. “Ich bin kein dummer Bengel oder Stricher, den man sich kauft, wie einen Vibrator. Ich bin ein sensibles Individuum mit Stärken und Schwächen. Ich verlange Respekt und Rücksichtsnahme. Man muss mit mir schonend und behutsam umgehen!” Schmidt weinte mit offenen Mund und fuchtelte in der Luft herum.
    Das Grauen kroch in Alexas Eingeweide. Wie in Trance fuhr sie an und brachte den Wagen viel zu langsam auf die Fahrspur. Ein Sportwagen konnte gerade noch abbremsen und nach links ziehen, sonst hätte er sie gerammt. Während Alexa mit Tränen in den Augen beschleunigte, blieb der Sportwagen mit ihr gleichauf. Der Fahrer schimpfte wie ein Rohrspatz. Schmidt ließ die hintere Seitenscheibe herunter und schoss ihm mit Alexas Smith & Wesson ins Gesicht. Schnell drehte er sich um und sah durch das Rückfenster, dass der Sportwagen gegen die Leitplanke krachte und sich überschlug. Er amüsierte sich. “Das Leben imitiert das Kino.”
    Alexa war zum Zombie geworden. Sie fuhr über das Bochumer Kreuz, bog auf die Auffahrt nach Wuppertal. Schmidt summte vor sich hin und drückte die halb gerauchte Zigarre an ihrer Rückenlehne aus. Bei Hiddinghausen verließen sie die Autobahn. Nach Schmidts Anweisungen fuhr sie von der Landstraße herunter; auf matschigen, schlecht befestigten Straßen durch nachtschwarze Wälder. Kein Auto begegnete ihnen. Alexa hatte sich gefangen. Ihre einzige Chance bestand darin, nicht die Nerven zu verlieren. Sie wusste, dass man ihre Fahrt im Dortmunder Polizeipräsidium beobachtete und jedes im Auto gesprochene Wort mithörte. Jedenfalls, wenn alles vorschriftsmäßig ablief und ihr Alarm von den Karten spielenden Diensthabenden bemerkt worden war.
    “Hier geht es nach Volmarstein... Wollen wir nach Vollmarstein?”
    “Dass ihr Weiber immer quatschen müsst. Selbst im Angesicht der Guillotine würdet ihr noch tratschen. Bei der nächsten Kreuzung rechts. Fahr einfach. Ich sage dir schon, wohin.”
    “Wir sind im Wald. Die Straßen sind noch glitschig vom Regen und Matsch. Ich muss vorsichtig fahren.”
    “Fahr, wie du willst. Aber hör endlich mit deinem Gelaber auf. Ich ertrage zu viele Trivialitäten nicht. Worte sollten sinnvoll sein. Also überlegt ausgesprochen werden. Die differenzierte Sprache unterscheidet uns vom Tier. Man sollte viel bewusster mit ihr umgehen.”
    Die Straße wurde enger. Der Mischwald schob sich näher an den Asphalt. Jetzt begann ein leichtes Gefälle. Alexa sah zweihundert Meter vor sich eine Steilkurve, die durch eine Leitplanke gesichert war. Sie gab Gas. Der Opel ließ jaulend seine PS spielen und raste auf die Kurve zu. Der Waldrand schoss heran. Die Leitplanke nahm fast ihr ganzes Sichtfeld ein. Sie spannte sich, erwartete den Aufprall. Mit einem lauten Krachen prallte die Motorhaube gegen die eiserne Planke, die nur knapp den Durchbruch standhielt. Der Airbag presste sich gegen ihren Körper.
    Schmidt war wie eine schwere Kleiderkiste im Wagen herumgeworfen worden und hatte mit seinem Schädel ein Seitenfenster durchschlagen. Alexa erholte sich sofort vom Schock des Aufpralls, löste den Gurt und stieß die verbogene Tür auf. Schmidt zog den Schädel in den Innenraum zurück. Er schüttelte seinen mächtigen Kopf. Blut aus einer Platzwunde lief durch die Narben seines Gesichts wie

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