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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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Kilometer vor Brüssel. Der Wagen steht jetzt schon mehrere Minuten. Ein freistehendes Haus. Eine Villa. Ich gebe Ihnen gleich die genauen Streckenangaben durch und sage Ihnen wie Sie fahren müßen”, meldete sich die Dortmunder Kommunikationszentrale.
    Nicht mehr lange. Dann habe ich dich, du Scheißkerl, freute Alexa sich im kalten Zorn.
     
    VILLA: GILL. Neben der riesigen Villa standen meterhohe Empfangsschirme. Das Gebäude war Teil eines ehemaligen Horchpostens der Nato gewesen. Die veralterten Funkanlagen hatte man Gladio überlassen.
    Jedenfalls vermutete Gill dies, als er vor Tank durch eine lange Halle ging. Rechts und links standen riesige Computer einer frühen Generation, die zum Teil in Betrieb waren. Früher hatten sie die schier unzubewältigende Datenflut abgefangener Funksprüche ausgewertet. Die Technik war veraltet, aber irgendwer schien sich ihrer noch zu bedienen. Vielleicht für Strategiespiele. Tank hatte sich keine Blöße gegeben.
    Auch jetzt nicht. Er hielt genügend Abstand, und Gill konnte keinen Überraschungsangriff riskieren, ohne eine Kugel verpasst zu bekommen. Außerdem machte Tank auch ohne Waffe den Eindruck eines starken Gegners. Vielleicht war er sogar zu stark. Gill trug seine Tasche. Die Negative und Abzüge hatte Tank eingesteckt. Auf Tanks Weisung musste Gill die Tasche auf einen Tisch vor einer Sitzgruppe stellen. Sie gingen bis zu einer Tür am Ende der Halle. Sie führte auf eine erleuchtete Kellertreppe. Unten sperrte Tank ihn in einen alten Funkraum.
    Gill schaute sich um. Keine Fenster. Das uralte Funkgerät war defekt. Und wen sollte er schon anfunken? Hier Victor Charlie. Stecke in Schwierigkeiten. Schickt die Fremdenlegion. - Hallo, Victor Charlie. Hier ist Eddie aus Perth, Australien. Schön von dir zu hören. Was machst du so?
    Gill verdrängte die Gedanken an Monika. Er musste sich etwas einfallen lassen, sonst war dies die letzte Station auf seiner Reise durch das Diesseits. Er ging zu einem Waschbecken und benetzte sein Gesicht mit eiskaltem Wasser. Dann trank er gierig. Er setzte sich auf den Tisch mit dem Funkgerät und rauchte eine Zigarette. Mit zusammengekniffenen Augen nahm er alles in dem Raum in sich auf. Er versuchte seinen Geist freizumachen. Tank hatte ihn wohl kaum in eine Zelle gesteckt, in der Handgranaten oder Schusswaffen herumlagen.
    Er untersuchte den kleinen Aktenschrank. Leer. Die Schubladen des Tisches. Ein Bleistiftstummel. An einer Wand führten drei Hochspannungskabel ins Erdgeschoss. An der anderen Wand war ein eisernes Regal befestigt. Gill rüttelte daran. Es war fest und stabil. Was sollte er auch mit einer Eisensprosse? Er konnte genauso gut ein Tischbein abbrechen, um an einen Schlagstock zu kommen. Wenn er Feuer legte, würde man ihn verbrennen lassen. Oder man holte ihn, vom Rauch betäubt, heraus. Diese Gebäude waren feuerfest. Sie hatten die Fotos und die Negative. Es gab keinen Grund, ihn leben zu lassen. Sie wollten nur sichergehen, dass es keine weiteren Mitwisser gab.
    Vielleicht konnte er bluffen. Aber es musste ein verdammt guter Bluff sein. Vielleicht konnte er die Tür mit Wasserkraft aufsprengen, wenn er genug Zeit hatte. Er verstopfte den Abfluss des Beckens und dichtete mit seinem Hemd die Türritze ab. Dann drehte er den Wasserhahn voll auf. Er setzte sich wieder auf den Schreibtisch und schaute zu, als das Wasser über den Beckenrand schwappte und zu Boden lief. Er kontrollierte die Türabdichtung. Das vollgesaugte Hemd bildete keinen wirklich dichten Damm.
    Nach zehn Minuten stand das Wasser fast drei Zentimeter hoch. Hoffentlich gab es keine Alarmanlage, die Wasserschäden meldete. Das Wasser stieg. Dann wurde der Strahl aus dem Hahn dünner und dünner, bis er versiegte und nur noch einzelne Tropfen fielen. Das Haus war nicht an die allgemeine Wasserleitung angeschlossen, sondern an einen eigenen Tank. Und der war leer!
     
    VILLA: WILCKE. “Brauchen Sie mich noch?” Tank übergab Jans die Bilder und Negative. Wilcke riss sie ihm aus der Hand.
    “Wieso wussten Sie, dass uns die Fotos interessieren?” fragte Jans.
    Auf Tanks Gesicht zeigte sich ein flüchtiges Lächeln. “Ein Bild mit Nihoul dürfte immer interessant sein. Besonders, wenn es ein Observationsfoto ist.”
    “Gut gemacht. Danke.”
    Tank nickte und verließ die Villa. Vor dem Haus wartete einer seiner Mitarbeiter, um ihn nach Brüssel zurückzubringen.
    Wilcke ging mit dem Bildmaterial in eine kleine Kochnische. Er warf Abzüge und Negative

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