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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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schnell auf die Hand und löste die Waffe aus seinen Fingern. Es war eine Browning High Power, aber kein Standardmodell. Er sah sie sich genau an. Sie war für einen Profi verändert worden. Gill wusste sofort, von wem: Die amerikanische Firma Birdsong veredelte die Handfeuerwaffen der US-Behörden. Sie machte sie wasserdicht und versah sie mit Tarnanstrich. Mab zerlegte sie in Einzelteile, beizte sie ab und besprühte sie mit Teflon, das aufgebacken wurde. Eine CIA-Waffe. Oder die einer der CIA nahestehenden Organisation. Der Kerl war ein Agent, oder er hatte die Waffe einem Agenten abgenommen. Die Pistole gehörte einem Agenten für Wet Jobs und anderen Schweinereien.Es passte ins Muster der ganzen Geschichte. Er musste allein gearbeitet haben, denn sonst wäre sein Partner längst aufgetaucht.
    Schnell und lautlos wie ein Schatten huschte Gill die Treppe hinauf. Klebers Arbeitszimmer war ein schrecklicher Anblick. Die Wände waren mit Blut bemalt: umgedrehte Kreuze. Es stank nach Schlachthof. Über seinem Schreibtisch lag der alte Mann, die Arme ausgebreitet. Sein Körper war aufgeschnitten worden. Aus dem Leib ragte ein umgedrehtes Kruzifix, das satanische Kreuz. Ihm konnte niemand mehr helfen. Gill verließ das Zimmer, ohne es zu durchsuchen. Er ging die Treppe hinunter und stieg über die Leiche. Klebers Ermordung sollte also einer Satanssekte angelastet werden. Hätten Teufelsanbeter ihn nicht zu einer Kultstätte gebracht und rituell abgeschlachtet? Aber welcher Durchschnittsbürger kannte sich schon mit Satanssekten aus.
    Gill erinnerte sich an einen Zeitungsausschnitt aus Harrys Akte. Da wurde die Verbindung zwischen Dutroux, Nihoul und einer satanistischen Gruppe erwähnt. Wahrscheinlich hatte Dutroux die Kinder an Satanisten verkauft, die man nicht für Päderastenorgien einsetzte. Die unglücklichen Kinder, die seine Partys überlebt hatten. Satanisten gaben gute Sündenböcke ab, weil die Öffentlichkeit mit Entsetzen auf sie reagiert. Außerdem würde den Teufelsanbetern niemand glauben, wenn sie Politiker oder gar EU-Abgeordnete beschuldigten. Jemand hatte beschlossen, die Satanjünger zu opfern.
    Kein schlechter Schachzug, dachte Gill, als er in die kalte Nacht trat. Er ging zu der Seitenstraße, in der er den Wagen geparkt hatte. Er war von dem gerade Erlebten zu benommen, um auf seine inneren Warnsignale zu achten. Er ging auf den Mercedes zu. Er sah Monikas Haare. Sie hatte den Kopf gegen die Stütze gelehnt. Gill öffnete die Beifahrertür und sah in ihre offenen, leblosen Augen. Eine Klavierseite war um ihren Hals gewickelt und klebte tief in dem zerrissenen und zerquetschten Fleisch.
    Zuviel, es ist zuviel, dachte Gill. Er war wie betäubt und bemerkte kaum Tanks Pistole, die ihm gegen die Schläfe gedrückt wurde. Ohne Gegenwehr ließ Gill sich die Glock abnehmen.
    Tank steckte sie in seine fellgefütterte Winterjacke. “Du fährst", sagte er. Gill starrte noch immer auf die tote Frau, die er gemocht hatte, die sterben musste, weil er sie mitgenommen hatte. Es spielte keine Rolle, dass er sie gewarnt hatte. Sie war eine weitere Kerbe in seiner Seele. Er drehte sich um und schaute in Tanks Augen, die an eine Muräne erinnerten.
    “Du hast sie getötet.” Die Stimme schien nicht ihm zu gehören.
    “Und du hast Huub getötet. Sonst wärst du nicht aus dem Haus gekommen.” Tank winkte mit der Pistole. Gill schaute sie benommen an. Es war eine Glock, wie seine. Nur war sie ebenfalls veredelt; sie hatte einen Tarnanstrich. Wie in Trance ging er um den Mercedes herum und setzte sich hinter das Steuer. Tank stieg hinter ihm ein und warf den Zündschlüssel nach vorn. Er fiel in Monikas toten Schoß.
    “Fahr. Ich kann dich auch sofort erledigen. Aber ihr wart nicht vorgesehen, und meine Auftraggeber werden mit dir reden wollen. Machst du es mir schwer, haben sie Pech. Hast du mich verstanden?”
    Gill nahm den Zündschlüssel und betrachtete Monikas Profil. Hingeklatscht wie ein Kleidersack hing sie auf dem Beifahrersitz. Wäre er nicht zu Kleber gefahren, würde sie noch leben. Sie würde auch noch leben, wenn sie eine Stunde früher oder später angekommen wären. Schicksal? Zufall? Welcher Dämon hatte seine Finger im Spiel, dass sie zum falschesten aller falschen Zeitpunkte eingetroffen waren? Gill war verflucht. Der kalte Pistolenlauf streifte sein Ohr. Er ließ den Motor an und fuhr los.
    “Du fährst nur sechzig. Fährst du schneller, schlag ich dir den Schädel ein. Bei sechzig überlebe

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