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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Beutelwolf trat vor und knurrte leise. »Ihr seht mir nicht gerade wie Zauberer aus. Ihr seht aus wie ein paar Halbstarke, die zu faul sind, zu Fuß zu laufen.« Hinter ihm wurde gelacht.
    »Wer is 'ier 'n 'albstarker?« bellte Squill erbost.
    »Squill.« Buncan drehte sich herum.
    Der Otter wollte sich jedoch nicht besänftigen lassen. »Bloß 'ne kleine Kostprobe, Kumpel. Um diesen Arschlöchern zu zeigen, was wir mit ihnen anstellen können, wenn sie nich artig sind.«
    Gugelund beugte sich seitlich vor. »Vielleicht würde sich eine kleine Demonstration beschleunigend auf unsere Weiterreise auswirken?«
    »Ich habe noch nicht gesagt, daß ihr weiterziehen könnt«, erinnerte sie Wurragarr.
    »Wir singen nur ein kleines Liedchen.« Buncan löste die Duar und bedachte die Otter mit einem warnenden Blick. »Nichts Feindseliges.«
    Neena lächelte reizend, und sie und ihr Bruder begannen zu improvisieren.
    »'ier im Wald is es friedlich, rein gar nichts zu 'örn. 'ne Bombe war schlecht, möcht den Frieden nich stör'n Will bloß weiter, will endlich weiterziehn, he Sieh mal, wie schön es 'ier is Mit all den Blumen. Soll Viz Uns die Richtung weisen, okay.«
    So. Das war jedenfalls harmlos genug, dachte Buncan, als er die Hände sinken ließ.
    Nichts geschah. Dann auf einmal nieste Snaugenhutt heftig, als aus seinen Nasenlöchern ein Strauß prachtvoller purpurfarbener Orchideen hervorzuwachsen begann.
    »He! Hört auf damit!« Er schüttelte heftig den Kopf, doch das Blumenbouquet wuchs rasch weiter, bis es einen kleinen Teppich bildete, der von seiner Schnauze herabhing.
    Viz betrachtete nachdenklich die thaumaturgische Hortikultur.
    »Scheint mir den Abschreckungsfaktor nicht gerade zu erhöhen.«
    Als Snaugenhutt abermals den Kopf schüttelte, flogen die Blumen nach allen Seiten davon. »Jau. Das läßt unsere Gegner wirklich im Herzen erbeben.«
    »Hör auf zu jammern.« Der Vogel hüpfte den Kopf des Nashorns entlang, dann beugte er sich vor und atmete tief ein.
    »So gut hast du in all den Jahren nicht gerochen.«
    Buncan schaute die Otter finster an. Neena hob abwehrend die Pfoten.
    »Du wolltest doch nichts Feindseliges, Buncan; und das ‘ast du auch bekommen.«
    »Das war bloß eine Kostprobe«, erklärte Squill warnend, »'aben uns nich sonderlich angestrengt. Wir können Gewitterwolken 'erbei bannen, Erdbeben, sämtliche verdammten Naturerscheinungen. Die Kräfte des Universums unterste'en unserem Befehl, ste'en sie.« Als Buncan ihn anfunkelte, lächelte der Otter unschuldig.
    »Nicht schlecht.« Wurragarr blickte die Wallabys und Rieseneisvögel an. »Zeigt's ihnen, Leute.«
    Die Vögel stimmten ein paar Probetriller an. Plötzlich nickte er, worauf das nächste Wallaby die Stäbe rhythmisch gegen einander zu schlagen begann.
    »Haustöcke«, erklärte Wurragarr den neugierigen Reisenden.
    »Was sind denn Haustöcke?« wollte Buncan wissen. Wurragarr grinste. »Wenn die Magie nicht funktioniert, kann man dem Gegner damit immer noch eins über den Kopf hauen.«
    Das andere Wallaby führte den Mund ans Ende des bemalten Rohrs und blies hinein. Ein leiser, zitternder Ton erscholl, der an das Dröhnen der Papierrindenbäume erinnerte, bloß daß er tiefer war und variierte. Es klang ganz ähnlich wie Snaugenhutt nach einer besonders schlimmen Nacht.
    »Das ist ein Didgereedon't«, erklärte das Känguruh, als die drei Rieseneisvögel zu singen begannen. Ihr Gesang hörte sich an wie eine uralte Beschwörung.
    »Tief im Innern der Erde Regt sich der große Geist Oolongoo. Der große sagenhafte Wurm. Gewaltig ist seine Macht Unwiderstehlich seine Stärke Mächtig seine zermalmenden Kiefer, die...«
    »Ein Wurm wäre mir jetzt recht«, platzte der Vogel am Rand heraus und sprengte den Vers. Seine Kameraden hörten sogleich zu singen auf und begannen zu kichern.
    Wurragarr schnitt eine Grimasse. »Schluß damit, Winndja.« Der Rieseneisvogel, dessen Brust noch immer von unterdrücktem Gelächter bebte, wischte sich mit der Flügelspitze über den Schnabel. »Tut mir leid, Wurragarr.« Er nickte den Wallabys zu.
    Sie spielten weiter. Buncan spürte, wie die Luft ganze sachte vibrierte.
    »Oolongoo rufen wir an Und Nerrima vom Himmel Der auf unsere Feinde herunterscheißt Sie im Schlaf mordet Sie in Fetzen reißt...«
    »Und ihnen in die Betten pinkelt«, fügte der zweite Sänger hinzu, faltete die Schwingen über der Brust und brach in hysterisches Gelächter aus. Seine Kameraden hielten ihre Würde noch etwa

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