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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zu werden.
    »Das hat ja dann noch einigermaßen gut hingehauen«, sagte der Galah eindringlich. »Hab schon schlimmere gesehen. Ein Kopf, drei Augen. Ein Körper, sechs Beine, alles vermengt. Zwei Schwänze. Zwei Köpfe. Entsetzlich. Verlieren ihren Körper, verlieren ihre Identität. Verlieren ihren Willen. Gehören dann nur noch den Dunklen. Unterwerfen sich deren Willen.«
    »Aber warum?« wollte Buncan wissen. »Was Schlimmeres habe ich noch nie gehört. Zwei gesunde, glückliche Wesen zu nehmen und ihnen das anzutun... das ist schlimmer als die Geschichten, die ich von den Gepanzerten gehört habe.«
    »Kommt mir verdammt absurd vor.« Squill wirkte gelangweilt.
    »Ach, wirklich?« Der Galah schaute den Otter plötzlich so durchdringend an, daß Squill unwillkürlich blinzelte. »Wenn du wie ich ein paar der Wesen gesehen hättest, wärst du anderer Meinung. Mit Gazellen vermischte Maulwurfsratten. Mit Bussarden vermengte Koalas. Numbats mit Fischflossen.«
    »Aber wozu soll das gut sein?« wollte Gugelund wissen.
    »Keine Ahnung. Hab gehört, die Dunklen wollten die Leute schöner machen. Zu Anfang. Aber das ist kein Grund, bestimmt nicht. Sie hatten einigen Erfolg. Gute Ideen, die sich in ihr Gegenteil verkehrten. Dann wollten sie Wächter und Krieger herstellen, und Diener. Schönheit kann mit Macht niemals konkurrieren.« Sein Gefieder erbebte. »Was ihnen nicht gefällt, werfen sie weg. Zurück verwandeln geht nicht.«
    »Als wir uns nach den ersten Verschwundenen erkundigten, behaupteten sie, nichts zu wissen«, erläuterte Wurragarr. »Dann bestanden sie darauf, nur Kriminelle und Spitzbuben eingesackt zu haben, oder Reisende, die ins Kloster einzubrechen und sie zu bestehlen versucht hätten. Als dann auch unsere Kinder verschwanden, hörten wir auf, ihren Beteuerungen Glauben zu schenken.«
    »Lügen, alles Lügen«, meinte der Galah, »um ihre Aktivitäten zu verschleiern. Mittlerweile weiß jeder, was er von ihnen zu halten hat. Sie wurden verdorben, ja, das wurden sie. Von den Dunklen Mächten. Vielleicht zuviel Testosteron. Das Wort benutzen sie jetzt viel.«
    Wurragarr deutete auf die besorgten, entschlossenen Gesichter, die sich um ihn drängten. »Viele von denen haben ihre Kinder verloren. Sie wissen nicht einmal, ob sie noch am Leben sind, oder falls ja, ob sie noch ihre ursprüngliche Gestalt haben. Aber sie wollen sich Klarheit verschaffen. Sie müssen sich Klarheit verschaffen.« Die Augen des Känguruhs waren auf gleicher Höhe mit Buncans Augen. »Es wurden auch Menschensäuglinge geraubt.«
    »Selbst wenn an diesem ganzen Quatsch etwas dran sein sollte«, sagte Squill herausfordernd, »wie kommt ihr dann darauf, ihr könntet was dagegen unternehmen?«
    Wurragarrs Tonfall veränderte sich nicht. »Wir sind entschlossen, es zu versuchen, und koste es uns das Leben.«
    »Wohl gesprochen«, knurrte Bedarra und faßte seinen Spieß fester.
    Das Känguruh trat einen Schritt zurück. »Wir wollen nicht hinnehmen, daß unsere Kinder aus ihren Bettchen verschwinden oder daß man sie aus unseren Städten und von unseren Gehöften wegholt. Wir wollen nicht hinnehmen, daß man sie in Wesen verwandelt, die ihre eigenen Eltern nicht mehr wiedererkennen würden.«
    »Dann wollt ihr also das verdammte Kloster stürmen.« Squill blickte sich nach seiner Schwester um. »Kommt dir das nich irgendwie bekannt vor, Neena? Wieso 'abe ich bloß das Gefühl, diese Nuß wäre schwerer zu knacken als der befestigte Landsitz eines gewissen Barons?«
    »Es wird schwer werden«, räumte Wurragarr ein. »Das Kloster liegt hoch im Gebirge, in einer schmalen Senke. Die Vorderseite ist mit einer Mauer geschützt, und die Felswände zu beiden Seiten sind extrem steil und schwierig zu erklimmen. Oberhalb der Mauer gibt es keine Bäume und so gut wie keine Deckung. Hinter dem eigentlichen Kloster befinden sich zwei Quellen. Die Mönche können eine lange Belagerung aushalten. Aber es wird keine Belagerung geben. Wir müssen alle einem Gewerbe nachgehen, müssen säen und ernten, unsere Familien versorgen. Wir können es uns nicht erlauben, viel Zeit darauf zu verwenden. Daher müssen wir das Eingangstor angreifen und aufbrechen, das einzige Tor.« Er schwenkte seine Streitaxt.
    »Dann werden wir Kilagurri in Flammen aufgehen lassen und das Böse in seinen Mauern einäschern.« Unter seinen Kumpanen erhob sich zustimmendes Gebrüll, das durch den Papierrindenwald schallte.
    Buncan zögerte, denn er wußte nicht, wie er

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