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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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geborene Bergsteiger ist?«
    »Ich höre euch zu«, sagte Snaugenhutt. »Außerdem«, setzte das Känguruh hinzu, »dürfte es euch schwerfallen, ihn ungesehen hinein zu bringen, selbst mit Mowaras Hilfe.«
    »Das kann ich nicht entscheiden.« Buncan sah den Madenhacker an. »Viz?«
    »Das Känguruh hat recht, Buncan. Wir gehen durchs Tor, ganz egal, wie gut befestigt es ist. Wenn's ums Klettern geht, wärt ihr mit einem Elefanten besser bedient als mit unserem braven alten Snaugenhutt.« Das Nashorn erhob keine Einwände.
    »Ich möchte ebenfalls bei unseren neugewonnenen Freunden bleiben«, erklärte Gugelund zerknirscht. »Unsereins ist nicht zum Rennen geschaffen. Ich möchte euch im kritischen Augenblick nicht aufhalten.«
    »Wunderbar«, sagte Squill von Snaugenhutts Rücken aus.
    »Sollen wir sonst noch was zurücklassen? Unsere Klamotten vielleicht? Unsere Waffen? Unseren Scheißverstand 'aben wir ja schon abgegeben.«
    »Welchen Verstand?« meinte Neena. Squill drehte sich zu seiner Schwester um, und schon gingen sie ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, dem Austauschen von Beleidigungen.
    Buncan ließ den Blick über das unter ihnen ausgebreitete Tal schweifen. In der Ferne sah man die verschwommenen Lichter eines kleinen Dorfs. Er konzentrierte sich wieder auf den Gebirgspfad. »Wie weit ist es noch?«
    Wurragarr deutete auf den anscheinend wenig benutzten Weg, dem sie folgten. »Noch ein Tagesmarsch. Seid ihr immer noch bereit und willens, uns zu helfen?«
    »Willens auf jeden Fall.« Buncan lächelte.
    »Ihr werdet sie nicht überrumpeln.« Snaugenhutt behielt seine gleichmäßige Gangart unverändert bei. »Eine Streitmacht von dieser Größe müssen sie bemerken.«
    »Das wissen wir. Wir hoffen darauf, daß sie zunächst von einer längeren Belagerung ausgehen, wenn wir vor der Mauer lagern. Und wenn sie schlafen, dringen wir ins Kloster ein. Du kennst dich mit diesen Dingen offenbar aus. Was hältst du davon?«
    Snaugenhutt dachte nach. »Diese Strategie ist so gut wie jede andere.«
    »Is das nich 'n bißchen zu optimistisch?« Neena schnitt eine Grimasse. »Macht es eigentlich niemandem was aus, daß die ganze Unternehmung von den Ränken eines senilen rosa Papageis ab'ängt?«
    Das Kloster Kilagurri war ein beeindruckender Haufen moosbewachsener behauener Steine, der hinter einer massiven Mauer aus mächtigen Steinquadern lag, jeder so groß wie ein mittelgroßer Findling. Die Mauer schloß die Mulde mit den darin gelegenen Klostergebäuden ebenso dicht ab wie ein Damm. Aus zwei in die Basis der Mauer eingelassenen Abfluß- rohren tröpfelte Wasser. Schwere Eisentore verwehrten den Zugang zu den Rohren, und Buncan zweifelte nicht daran, daß sie ständig bewacht wurden.
    Dieser naheliegende Eingang zum Kloster war ihnen also verschlossen. Die Abwasserkanäle stanken abscheulich.
    Der Pfad, dem sie folgten, führte am Eingangstor vorbei und endete bei einem unpassierbaren Wasserfall. Vor der Mauer hatten man die Bäume gefällt, damit jede Annäherung von innen sogleich bemerkt wurde. Der einzige Weg nach drinnen führte durch ein verhältnismäßig schmales Tor, das mit Eisenbändern und faustgroßen Bolzen verstärkt war. Die Anlage war weit beeindruckender und abweisender, als Buncan erwartet hatte. Unwillkürlich fragte er sich, ob Snaugenhutt das Tor würde einrennen können.
    Während sie sich unter den Bäumen verteilten, sah er, wie sich auf der Mauer mit Capes bekleidete Gestalten versammelten. Wallabys, ein paar Koalas, ein Numbat. Im Schein der Fackeln, die sie dabei hatten, konnte Buncan erkennen, daß das Fell ungeachtet der Gattungszugehörigkeit am Scheitel abrasiert war. Geheimnisvolle Zeichen schmückten die kahlen Schädel.
    »Magische Tätowierungen.« Bedarra stand dicht neben Buncan. »Wir verstehen sie nicht.«
    Hin und wieder blieben Mönche oder Novizen auf dem Schutzwall stehen und unterhielten sich mit einander. Noch mehr Fackeln wurden gebracht und in leere Ständer gestellt, bis die ganze Mauer und die darunterliegende Freifläche hell erleuchtet waren. Es war so hell, daß den Klosterbewohnern mit Sicherheit nicht entging, wie die Bürgerwehr ihr Lager auf- schlug. Keiner von Wurragarrs Leuten hatte die Mönche herausgefordert, noch hatten die schweigenden Gestalten auf der Mauer die Eindringlinge daran zu hindern versucht, sich unter den Bäumen niederzulassen.
    »Vielleicht halten sie uns für Pilger«, meinte Gugelund, »und warten darauf, daß die ersten Bittsteller am

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