Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
weinen. Tränkt nur die Erde damit, ich steh da nämlich drauf, ich kann gar nich genug davon kriegen.« Er griff hinter sich an seinen Köcher, »'ufschmied, könntest du mir noch ein paar Pfeile machen?«
    Das Känguruh lächelte breit. »Wir haben reichlich Pfeile dabei. Du kannst dich nach Herzenslust bedienen, solange du uns versprichst, sie dort unterzubringen, wo sie die beste Wirkung erzielen.«
    »'ohl gesprochen, oder wie du immer sagst«, murmelte Squill bedrückt.
    Wurragarr, Bedarra und Mowara ließen Snaugenhutt auf dem gewundenen Waldweg an der Spitze reiten. Der Weg führte stetig bergan. Fremdartige, immergrüne Gewächse, deren Äste und Nadeln so regelmäßig angeordnet waren, daß man meinen konnte, sie seien nicht gewachsen, sondern handgefertigt, wurden immer zahlreicher. Weiter oben stießen sie auf die ersten kahlen Felswände aus nacktem, vollkommen vegetationslosem Granit.
    »Wir fürchten uns nicht vor den Mönchen«, erklärte Wurragarr. »Bloß vor den abstoßenden Geschöpfen, die ihre Befehle ausführen. Manche sind besonders furchterregend. Mowara hat uns eine Kreuzung aus einem Numbat und einem Beutelwolf geschildert. So einem Wesen würde ich nicht gern in stockfinsterer Nacht begegnen.«
    »Wenn du mit deinen Leuten das Kämpfen besorgst«, meinte Buncan, »dann fällt meinen Freunden und mir vielleicht ein Banngesang ein, mit dem wir ihre Zauberei neutralisieren können. Vor dem Hintergrund eurer Erfahrungen halte ich es für das beste, sie direkt anzugreifen. Das bedeutet, daß wir unbemerkt hinein schlüpfen müssen. Dieses Kunststück haben wir vor gar nicht so langer Zeit unter ähnlichen Umständen schon einmal bewerkstelligt, aber damals hatten wir Glück. Ich weiß nicht, ob wir das noch einmal schaffen werden.«
    Das Känguruh schaute nachdenklich drein. »Mowara ist der einzige, der das Kloster von innen kennt, aber er kann schließlich fliegen.« Wurragarr rieb sich das Kinn. Er hielt mühelos mit Snaugenhutt Schritt, hüpfend, mit hin und her schnellendem Schwanz. »Was meinst du, Mowara?«
    Der Galah zuckte im Rhythmus von Wurragarrs Hüpfern die Achseln. »Schwer raus zu kommen. Reinkommen könnte leichter sein. Versteht ihr euch aufs Anschleichen?«
    Buncan grinste. »Ich reise mit zwei Ottern zusammen.«
    »Wart mal 'n Moment, Kumpel.« Squill hatte aufmerksam zugehört. »Du willst, daß wir in den Stall von diesen 'exern und deren Brut reingehn und ausmisten?«
    Buncan blickte zum Otter hoch. »Nicht ausmisten. Sie bloß davon abhalten, ihre Zauberei gegen Wurragarr und dessen Leute einzusetzen. Sie ablenken, beschäftigen und Verwirrung stiften.«
    »Ich fand's besser, als wir Snaugenhutt in den Kampf geschickt 'aben.«
    Das Nashorn schaute sich um. »Das sagt sich so leicht, Otter.«
    »Genau. Darum sorgen wir diesmal alle für Ablenkung. Was passiert eigentlich, wenn es diese überdimensionale Ratte mit ihren Leuten nich bis nach drinnen schafft? Also, ich würd meinen, dann is es mit der Ablenkung erst mal Essig, weil wir dann nämlich soviel Bannsingen können, wie wir wollen, und nutzen tut's doch nichts.«
    »Gebt ihr den Dunklen nur mal was zu tun, dann kommen wir auch rein«, versicherte ihm Wurragarr.
    »Tja, dann brauchen wir uns ja eigentlich keine Sorgen zu machen, wie? Was nörgele ich da über'aupt rum? Aber eine Sache macht mir nun doch Sorgen.«
    »Und das wäre?« erkundigte sich Wurragarr höflich.
    Die Antwort des Otters klang bitter. »Ich besitze nich genug, um deswegen mein Testament zu machen.«
    »Wie steht es mit fliegenden Wächtern?« erkundigte sich Buncan.
    »Mowara zufolge dürfte das kein Problem sein.« Das Känguruh hüpfte behende über einen großen Findling, dem Buncan ausweichen mußte. »Sie können zwar einen Adler mit einem Dachs kombinieren, aber fliegen tut er trotzdem nicht.«
    »Wollt ihr bei Nacht angreifen?«
    »Ja. Wir schlagen zu, wenn der Mond am höchsten steht. Vielleicht überrumpeln wir sie im Schlaf. Auch Ungeheuer müssen irgendwann schlafen, wenigstens stelle ich mir das so vor.« Sonderlich überzeugt klang er nicht.
    Auf einmal erinnerte sich Buncan an eine frühere Bemerkung des Känguruhs. »Du hast gesagt, die Felswände um Kilagurri herum wären steil und unzugänglich. Wäre es möglich, daß Snaugenhutt dort hinaufklettert?«
    Wurragar schaute weg. »Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, wie euer großer Freund das schaffen sollte. Du bist dir doch wohl darüber im klaren, daß er nicht gerade der

Weitere Kostenlose Bücher