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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Geistesgegenwart weiterzuspielen. Er hatte keine Ahnung, was sie da heraufbeschworen, aber bis jetzt war es schon mächtig eindrucksvoll, obwohl es nur undeutlich zu erkennen war. Die Otter duckten sich leicht und rappten weiter. Die Waschbären umklammerten ihre Waffen vor der Brust und glotzten; die anderweltliche Erscheinung hatte ihren Vormarsch zum Stocken gebracht.
    Die Wolke verdichtete sich zu einem Kristall von der Größe eines Weinfasses. Quer darin steckte ein viel längerer Zylinder aus dem gleichen Material. Gemeinsam bildeten sie ein schlankes T, das so lang war wie Gugelunds Wagen.
    Genaugenommen war es ein gewaltiges Werkzeug; ein Hammer, der aus einem unbekannten, massiven Metall bestand. Ein Riesenhammer. Er schwebte über den Büschen und jungen Bäumen in der Luft und vibrierte leicht im Rhythmus von Buncans Duar.
    Die Waschbären wichen dem Hammer aus, ohne die schimmernde, hochglanzpolierte Erscheinung dabei aus den Augen zu lassen.
    Buncan wußte, daß es so nichts werden würde, und das sagte er auch den Ottern. Ohne aus dem Rhythmus zu kommen, veränderten sie daraufhin den Text.
    Der Hammer erbebte. Er schwang zurück, verharrte kurz in der Waagerechten, dann sauste er mit unglaublicher Wucht herab. Er traf den vordersten Banditen, ehe dieser ausweichen konnte, und quetschte ihn so platt, wie wenn die Sänger einen Blauwal auf ihm abgeladen hätten. Der Vorgang war ebenso wirkungsvoll wie laut. Als der Hammer wieder in die ho- rizontale Ausgangslage zurück schwang, bot sich ein unangenehmer Anblick. Die beiden überlebenden Briganten rannten schreiend zu ihren Kameraden zurück und warfen die nutzlosen Waffen fort.
    Buncan zwang sich dazu, die Schweinerei anzusehen, welche die Hammererscheinung auf dem ansonsten jungfräulichen Waldboden angerichtet hatte, und merkte, wie sich sein Magen auf einmal selbständig machte. Er war jedoch zu sehr mit Spielen beschäftigt, um sich zu übergeben. Die Otter fuhren be- geistert fort, ihren Text bis an die Grenzen ihrer erstaunlichen Vorstellungskraft mit makabren Bildern auszuschmücken.
    Der schwebende Hammer schwenkte herum und jagten den fliehenden Banditen nach, wobei er wiederholt auf den Boden niederschlug und jedesmal einen tiefen, vollkommen runden Abdruck in der Erde hinterließ. Bei jedem Schlag erbebte leicht der Boden. Das dröhnende Echo schallte durch den Wald.
    Als sie sahen, wie das rasende Werkzeug ihre verschreckten Kameraden verfolgte, geriet der Rest der Bande ins Schwanken. In diesem kritischen Augenblick sprang der tapfere Nasenbär vor und unternahm den heldenhaften, wenn auch unsinnigen Versuch, seine verzagten Truppen zu sammeln. Er stach mit dem Rapier nach dem Hammer, doch die Klinge prallte am glatten Astralmetall ab.
    Der Hammer krachte auf seinen Schwanz nieder und brach ihn an mehreren Stellen.
    Der Anführer stieß einen bellenden Schrei aus und kippte bewußtlos um. Ein Schlankbär und der große Bär packten ihn unter den Armen und schleiften ihn in ein tiefes Baumdickicht, während sich der Rest der Bande in alle Richtungen zerstreute. Vorübergehend verwirrt, verfolgte der Hammer alle gleichzeitig, wobei er sie mit zwar vorhersehbarer, doch nichtsdestoweniger furchteinflößender Regelmäßigkeit verfehlte.
    Buncan spielte so lange weiter, bis auch der letzte Räuber um die nächste Straßenbiegung verschwunden war. Er lachte nicht, er konnte es nicht. Die nahezu pulverisierten Knochen und die sich ausbreitende Blutlache, die einmal der unglückselige Waschbär gewesen waren, stachen ihm zu sehr in Augen und Nase. Das Leuchten am Nexus der Duar verblaßte.
    »Nicht schlecht«, meinte er zu den Ottern, die mit dem Singen aufgehört hatten. »Sehen wir mal, was unser Händler macht.« Das Trio brach aus dem Unterholz und trottete zum Wagen, wobei sie dem blutigen Matsch zu ihrer Rechten sorgfältig auswichen.
    »Was sollen wir ihm sagen?« fragte Squill, als sie sich der Straße näherten.
    »Keine Ahnung.« Seine Schwester versuchte geistes- abwesend, ihr Makeup zu richten. »Er wirkt 'n bißchen lädiert.«
    Gugelund war sichtlich mitgenommen. Das war verständlich, denn bis jetzt hatte er nur den tödlichen Hammer gesehen, nicht aber dessen Drahtzieher. Wenn sie ihm erst einmal alles erklärt hätten, überlegte Buncan, würde er sich zweifellos entsprechend dankbar erweisen. Schließlich hatten sie ihm soeben sein Vermögen und höchstwahrscheinlich auch das Leben gerettet.
    Als vom Waldrand her ein lautes

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