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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wenngleich ich auch Kleidung für Menschen mit mir führe, bin ich mir nicht sicher, ob ich etwas Passendes dabei habe.«
    »Das alles wollen wir nicht.«
    »Aber was wollt ihr dann?« Das Faultier breitete die Arme aus. »Eine unbezahlte Schuld lastet einem schwer auf der Seele.« Sein gewinnendes, trügerisch müdes Lächeln kehrte zurück. »Dann handelt es sich zweifellos um etwas, das eure vorerwähnten eigennützigen Motive betrifft.«
    »Um genau zu sein, mein Herr, handelt es sich darum, noch mehr für Sie zu tun.«
    Das Faultier schniefte taktvoll. »Erkläre dich, Buncan Meriweather. Deine Worte wärmen mir das Herz, verwirren jedoch meinen Kopf.«
    Buncan überlegte, wie er am besten vorgehen sollte. »Es ist so, Händler Gugelund. Wir haben Langeweile.«
    Das Faultier lächelte. »Ah. Eine weitverbreitete Krankheit unter heranwachsenden Jugendlichen. Ich fürchte, um diesen Zustand zu behandeln, bedarf es eines fähigeren Arztes, als ich einer bin.«
    »Vor einigen Tagen haben Sie mit meinem Vater über Ihre Reisen gesprochen.«
    Gugelund hob die buschigen Brauen. »Dein Erzeuger ist eine Schildkröte?«
    Diesmal war es an Buncan, zu lächeln. »Wohl kaum. Aber er ist ein ausgebildeter Bannsänger.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Ich war da, in der Diele. Ich habe das meiste mit angehört.«
    »Ich verstehe. Und du wurdest nicht entdeckt. Du bist ein sehr aufgeweckter junger Mensch.«
    »Und Sie sind ein sehr interessantes altes Faultier. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß Clodsahamp recht hatte und daß Sie sich die ganze Geschichte nur ausgedacht haben, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken oder um magische Gratisunterstützung zu bekommen oder was auch immer, aber mir schien es so, als ob Sie recht überzeugt geklungen hätten.«
    »Überzeugt, weil's wahr ist«, erwiderte Gugelund ernst.
    »Meine Freunde glauben das auch. Und bloß weil Clodsahamp und Jon-Tom meinen, die Sache sei es nicht wert, Ihnen zu helfen, heißt das nicht, es gäbe niemand anderen, der dazu bereit wäre.«
    Schläfrige Augenlider hoben sich, als es dem Faultier allmählich dämmerte. »Ihr etwa?«
    »Warum nich?« Squill tauchte neben dem Wagen auf und klatschte die Kappe gegen seinen Schenkel, um den Staub abzuschütteln. »Schließlich glauben wir Ihnen. Jedenfalls so gut wie. Wir sind jünger und belastbarer als der alte Panzerrücken. Wichtiger noch, wir sind willens, Ihnen im Zweifel glauben zu schenken, sind wir.«
    »Wir sind bereit und willens«, setzte Buncan hinzu.
    Gugelund musterte schweigend seine jungen Lebensretter und Möchtegerngefährten. Schließlich schüttelte er langsam den Kopf, daß sich sein graues Fell kräuselte.
    »Es tut mir leid, aber ihr könnt nicht mit mir kommen.«
    »Warum nich, Gugel?« Neena kam unter dem Wagen hervorgekrochen, »‘ast du etwa was an unsrem Ausse'en auszusetzen?«
    »Mit eurem Aussehen und eurer Begeisterung ist schon alles in Ordnung. Was mir Sorgen macht, sind eure Eltern. Besonders seine.« Er zeigte auf Buncan. »Du hast mir gesagt, dein Vater wäre der große Bannsänger Jon-Tom. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß er, da er es abgelehnt hat, mir zu helfen, nicht gutheißen würde, wenn du an seine Stelle treten würdest. Ich möchte das Risiko vermeiden, mir seinen Zorn zuzuziehen, geschweige denn den seines Kollegen, des Hexers Clodsahamp.«
    Buncan rückte die Duar auf dem Rücken zurecht. »Ja, schon, aber da er glaubt, an Ihrer Geschichte wäre nichts dran, kann er auch nicht meinen, es bestünde eine Gefahr. Wie soll etwas, das nicht existiert, eine Bedrohung darstellen?«
    »Der Hexer schien das zu glauben. Abgesehen davon ergeben sich auf einer Reise immer zahlfeiche Hindernisse, die überwunden werden müssen. Aber du argumentierst wie ein Rechtsanwalt. Offenbar verfügst du über gewisse Fähigkeiten.«
    »Wie zum Beispiel das Bannsingen«, platzte Buncan stolz heraus.
    »Oi, das stimmt!« Squill deutete zu dem zwischen den Bäumen eingeklemmten Hammer hinüber. »Was glaubste eigentlich, was du da eben gese'en ‘ast, Chef? Unaufgefordert dargebotene Taschenspielertricks?« Er legte Buncan einen Arm um die Taille. »Meine Schwester und ich kümmern uns um den Gesang und Buncan ums Spielen. Wir sind 'n verdammt gutes Zaubertrio, sind wir.«
    »Wir 'aben dir das verdammte Leben gerettet«, setzte Neena streitlustig hinzu.
    »Und beinahe euer eigenes dabei verloren. Bei genauerem Hinsehen hatte ich den Eindruck, daß ihr die

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