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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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vorsichtige Griffe überzeugten ihn davon, daß die Duar keinen Schaden erlitten hatte. Als er sie wieder schultern wollte, legte sich ihm eine Pfote auf den Arm. Sie gehörte Squill, der besorgt zu ihm aufsah.
    »Alles in Ordnung, Kumpel?«
    Buncan nickte und blickte mit zusammengekniffenen Augen zum eingeklemmten Hammer hoch. »Interessante Lösung.«
    Squills Schnurrhaare zuckten. »Mir fiel einfach nichts anderes ein als das Werkzeug im Laden vom alten 'ertön, 'at funktioniert.«
    »Ich frag mich nur, wie lange der wohl oben bleiben wird.«
    »Schwer zu sagen.« Neena betrachtete gelassen das Massenvernichtungsmittel aus einer anderen Welt. »So was möchte ich nich eines Nachts vor meinem Schlafzimmerfenster auftauchen sehn.«
    »Dein Schlafzimmer 'at kein Fenster«, meinte Squill.
    Sie schniefte, ihre Schnurrhaare hoben sich, »‘ast recht, Bruder. Mach nur weiter so und vertiefe meinen schlechten Ruf.«
    »Gern gesche'en.« Squill straffte sich. »Was 'altet ihr davon, wenn wir jetzt die Dankesbezeigungen unseres bedauernswerten Reisenden entgegennehmen?« Er deutete zum Wagen.
    »Ich werd mal die Reitechsen holen«, erbot sich Buncan. Gugelund saß steif auf dem Kutschbock und sah ihnen entgegen. Kurz darauf stieß Buncan mit grimmiger Miene wieder zu seinen Freunden. »Wer hat die Skinks angebunden?«
    »Ich«, antwortete Neena.
    »Tja, sie sind weg.«
    »Was soll das 'eißen, sie sind weg?« Squill wandte sich verärgert seiner Schwester zu. »Du stummelschwänziger Trottel, du kannst ja nich mal 'nen Knoten richtig binden!«
    »Ach, wirklich? Soll ich dir das mal mit deinen Schnurrhaaren demonstrieren?« Sie griff ihm ins Gesicht, und schon lagen beide auf der Erde, wälzten sich um und um, bis ihre Balgerei sie schließlich unter den Wagen führte.
    Buncan beugte sich vor, um nach ihnen zu sehen, dann richtete er sich auf und streckte eine Hand aus. »Das sind meine Freunde, Squill und Neena.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Das Faultier schüttelte bedächtig den Kopf, wobei ihm die dunklen Streifen, die sich von den Augen auf das Gesicht hinunterzogen, den Anschein ewiger Trübsal verliehen. »Otter.« Die Zügel seines Gespanns sorgsam mit einer Hand festhaltend, reichte er die andere Buncan. Sie fühlte sich warm an. Kommt vom dicken Fell, dachte Buncan.
    »Erfreut, Sie kennenzulernen. Ich bin Buncan Meriweather.« Der Händler zog die Hand zurück und legte sie sich aufs Herz. »Ich bin Gugelund, von Beruf und aus Neigung Kaufmann. Ich glaube, daß ich eurem rechtzeitigen Erscheinen nicht nur mein Leben verdanke, junger Reisender. Ich begreife allerdings nicht, warum ihr Burschen«, Buncan zuckte zusammen, sagte jedoch nichts, »mir zu Hilfe gekommen seid. Ihr seid doch hoffentlich keine verwirrten Altruisten?«
    »Keineswegs. Ich freue mich, Ihnen sagen zu können, daß wir aus höchst vernünftigen, tieferen Beweggründen gehandelt haben.«
    »Ah.« Als Gugelund lächelte, blitzten erstaunlich weiße Zähne in seinem breiten, flachen Gesicht auf. »Es freut mich, daß ihr lediglich aus Tollkühnheit und nicht aus Dummheit eingegriffen habt.« Er griff hinter seinen Sitz und wühlte in einer großen Tasche. »Ihr müßt mir gestatten, mich für eure Hilfe erkenntlich zu zeigen. Obwohl ich nicht wohlhabend bin, so bin ich dank eurer Bemühungen doch zumindest wohlauf. Ich bedaure nur, daß ihr nicht mehr dieser Banditen erledigt habt.«
    Buncan lächelte schwach. »Eigentlich haben wir uns bemüht, niemanden zu verletzen. Ich zumindest.«
    »Die Worte eines wahren Schülers der thaumaturgischen Künste.«
    »Wir lernen immer noch dazu.«
    Der Händler richtete sich auf und nickte. »So soll es im Leben auch sein. Wer aufhört zu lernen, der stirbt allmählich.« Er öffnete die Geldbörse, die er aus der Tasche geholt hatte, und suchte umständlich darin herum. »Ich werde euch geben, was ich erübrigen kann, so unmöglich es ist, ein Leben mit Geld aufzuwiegen. Ich behalte gerade genug übrig, um mich in L'bor eine Weile über Wasser zu halten, bis ich meine Geschäfte wieder aufnehmen kann.«
    »Wir wollen Ihr Geld nicht.« Buncan hörte, wie die sich balgenden Otter gegen die Hinterräder stießen.
    Ein dankbarer Gugelund ließ seine Geldbörse leise zuschnappen. »Dann vielleicht etwas aus meinen Vorräten? Ich habe ein recht mannigfaltiges Angebot. Ein paar exzellente neue Waffen, um eure magischen Fähigkeiten zu ergänzen? Oder erlesene Gewänder, den Damen eurer Wahl zu imponieren?

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