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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Planeten erforschen können.
Aber niemand hat bisher die schlichte Tatsache angesprochen, dass sie seit elf Jahren keine neue Kolonie mehr eingerichtet haben, weil sie nur Grenzwelten ausmachen konnten, auf die niemand, der bei Verstand ist, freiwillig ziehen würde.
Was ist eine Grenzwelt? Domenic wurde schier überwältigt von der Fülle der neuen Informationen und den merkwürdigen Ausdrücken, die Herm so beiläufig benutzte, aber er war fasziniert und entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen.
Na ja, eine Welt, die noch kälter als Darkover ist oder auf der es keine richtige Atemluft und kaum Ackerland gibt. Thetis, wo deine Mutter aufgewachsen ist, wäre ein Beispiel. Sie würde es nicht wieder erkennen, wenn sie jetzt hinkäme. Hat sie euch davon erzählt?
Oja. Ich weiß alles über die Inseln und die Delfine. Es hört sich wunderschön an.
Es war ein Paradies, als Lew und Diotima dort lebten. Nicht viel Land, nur etwa zehn mittelgroße Inseln und eine sehr große. Und jede Menge Ozean.
Und jetzt? Einen Ozean konnte sich Domenic nur schwer vorstellen, obwohl er mit Hilfe einiger Erinnerungen seiner Mutter ein paarmal einen Blick auf so ein Ding geworfen hatte. Und gelegentlich glaubte er mit Sicherheit, das Meer von Dalereuth an die Küste rollen zu sehen. Während seiner Zeit in Arilinn war er einmal am Ufer des Valeron entlanggeritten, und er wusste, hätte man ihn in westlicher Richtung weiterreiten lassen, wäre er ans Meer gekommen. Es hatte einen Augenblick gegeben, in dem er sich wünschte, einfach der untergehenden Sonne entgegenzureiten, bis er das Ende des Flusses erreichte. Aber das war natürlich kindisch.
Es ärgerte ihn ziemlich, dass er einen so großen Teil seines Lebens auf Burg Comyn eingesperrt gewesen war und so wenig wusste, aber dann schüttelte er dieses Gefühl ab. Es lohnte sich nicht. Jetzt war er frei, und da er vielleicht nie wieder die Gelegenheit haben würde, in einem Gasthaus zu schlafen oder mit einer Gruppe von Entsagenden über die Nordstraße zu reiten, um nach terranischen Spionen zu suchen, sollte er es lieber genießen, so lange es ging. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Onkel zu.
Vor rund zehn Jahren entdeckten sie auf Thetis dann ein seltenes Element, das sie für die Entwicklung von Waffen brauchten, und begannen es auf dem Meeresgrund abzubauen.
Jetzt gibt es keine Delfine mehr, weil das Meer vergiftet ist, und man nimmt an, dass in fünf Jahren das restliche Leben in diesen Gewässern zum großen Teil ebenfalls erloschen sein wird. Die Krebsrate auf Thetis ist gewaltig angestiegen, und die Leute sterben nur aus einem einzigen Grund: weil die Interwelt Bergbau zu gierig war, Maßnahmen gegen die Zerstörung des Ökosystems zu ergreifen. Sobald das Plankton aufhört, das Kohlendioxid umzusetzen, wird die Luft auf Thetis zum Atmen ungeeignet sein, und in kürzester Zeit ist der Planet unbewohnbar.
Mehrere Begriffe, die sein Onkel benutzt hatte, waren für Domenic ein Rätsel, aber er hängte sich nur an einen. Was ist Plankton? Davon hat Mutter nie gesprochen.
Domenic spürte zwar Herms leichte Belustigung über diese Enge, kam sich aber nicht dumm vor. Er fühlte sich gut aufgehoben bei seinem neuen Onkel und empfand dessen milden Spott als angenehm. Er wünschte nur, er würde sich mit allen Leuten so wohl fühlen wie mit Hermes Aldaran.
Das sind sehr kleine Organismen, so klein, dass man sie nur mit einem optischen Vergrößerungsgerät sieht. Manche sind wie Pflanzen, andere wieder sind in Wirklichkeit winzige Tiere, aber auf einer Welt ohne größere Wälder wie Darkover sorgen sie für Atemluft. Wir haben im Senat drei Gesetzesentwürfe in den letzten drei Jahren eingebracht, dass Geld zur Verfügung gestellt werden sollte, um die von der Interwelt angerichtete Schweinerei zu beseitigen. Zwei davon wurden als zu kostspielig abgelehnt, und der dritte war gerade im Ausschuss, als die Legislative aufgelöst wurde, er ist inzwischen also ebenfalls gestorben. Im Wesentlichen hat die Föderation beschlossen, dass es sich nicht lohnt, gutes Geld für ein Verlustprojekt aus dem Fenster zu werfen, zumal Thetis als eine unwichtige Welt angesehen wird.
Für die Leute, die dort leben, ist sie bestimmt nicht unwichtig!
Nein, natürlich nicht. Das Problem ist nur, dass sehr viele Leute Geld für wichtiger als alles andere halten, und dass sie glauben, Menschen seien jederzeit ersetzbar.
Hört sich an, als würden sie Planeten ebenfalls für ersetzbar halten,

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