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Der Sommer auf Usedom

Der Sommer auf Usedom

Titel: Der Sommer auf Usedom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Johannson
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verursachte ihr weiche Knie und ein behagliches Kribbeln im Bauch. »Ich habe so gehofft, dass du nichts mit der Sache zu tun hast. Aber es gab so viele Anzeichen«, sagte er mit belegter Stimme.
    »Das ging mir doch genauso. Ich war mir sicher, dass du dabeibist, neue Ziele für deine nächsten Raubzüge auszuspionieren. Gleichzeitig habe ich gehofft, dass es nicht so ist.« Sie brach ab. Dann fiel ihr wieder ein, was er gesagt hatte. »Moment mal, du hast mich also verdächtigt, wusstest, als du heute hierherkamst, aber schon, dass ich nichts mit der Sache zu tun habe?« Er nickte. »Du hast mir diese vermeintliche Festnahme nur vorgegaukelt?«
    »Ich habe doch gesagt, ich muss mich entschuldigen. Mit meiner Kollegin war abgesprochen, dass ich dich in den Polizeiwagen bringe und es dir da sage. Das hätte keiner mitbekommen. Aber dann hast du mir die perfekte Vorlage geliefert, indem du über die Absperrung gestiegen bist. Der Alarm ging los, da musste ich einfach handeln.«
    »Das Seil sah so harmlos aus«, schimpfte sie aufgebracht. »Ich konnte doch nicht ahnen, dass es mit einer Lichtschranke oder einem Laser oder womit auch immer gesichert ist.«
    »Die Warnhinweise hast du in der Aufregung wohl übersehen«, meinte er amüsiert.
    »Ja, habe ich wohl, denn ich war tatsächlich sehr aufgeregt. Das bin ich noch!« Sie funkelte ihn an. »Seit wann weißt du, dass ich nicht die Gesuchte bin? Und wofür soll bitte diese Schmierenkomödie gut sein?«
    »Dass du nicht die Zielperson bist, weiß ich, seit du gestern mit deiner Freundin bei meiner Kollegin warst. Britt ist mehr als nur eine Kollegin, sie ist eine Vertraute und ein echter Kumpel für mich. Als ich zurück im Büro war, hat sie mir sofort erzählt, dass du da warst und von mir geschwärmt hast.« Er lächelte.
    »Ich habe überhaupt nicht geschwärmt, ich habe ihr lediglich deine schiefe Nase verschwiegen.«
    »Warum? Wäre die nicht ein wichtiges Erkennungsmerkmal?«
    »Du lenkst ab!«, fauchte sie.
    »Stimmt, entschuldige. Jedenfalls war dann klar, dass du nichts mit der Sache zu tun hast, sondern nur Detektiv gespielt und einen vermeintlichen Gangster beobachtet hast. Mir ist einriesiger Stein vom Herzen gefallen.« Jasmin war noch immer sauer, doch ihr Zorn schmolz dahin. »Wir sind dann gleich nach Zecherin gefahren und haben die Hütte untersucht. Ihr hattet recht, unter Laken und Decken war ein großer Teil des Diebesgutes verborgen. Für diesen Tipp muss ich mich bei dir und deiner Freundin bedanken.«
    »Wirklich? Das ist ja ein Ding! Gabi wird staunen, wenn ich ihr das erzähle. Wir haben doch tatsächlich geholfen, einen Kriminalfall zu lösen«, freute sie sich. Im nächsten Augenblick fiel ihr ein, dass er ihr noch eine Antwort schuldete. »Also schön, du hast dich bedankt und entschuldigt. Bleibt noch immer die Frage, warum du diese dämliche Festnahme inszenieren musstest?«
    Er trat einen Schritt auf sie zu. Sie konnte sein Aftershave riechen. »Weil ich dich unbedingt fesseln wollte«, sagte er leise. »Und ich wusste nicht, ob du damit einverstanden bist.« Ganz langsam neigte er sich vor und küsste sie auf den Mund. Seine Lippen fühlten sich großartig an. Und es war ein äußerst reizvolles Gefühl, die Hände auf dem Rücken, ihm ausgeliefert zu sein. Er spielte mit ihr, unterbrach den Kuss, um sie einfach nur anzusehen, streichelte ihre nackten Schultern, ihre Arme, dann küsste er sie wieder, frecher dieses Mal. Sie bekam unanständig viel Lust auf ihn und hatte das Gefühl, innerlich zu glühen. Wieder ließ er sie zappeln, statt sie in den Arm zu nehmen. Dieses Mal trat er sogar einen Schritt zurück.
    »Ich nehme an, du hast noch tausend Fragen«, sagte er leise.
    »Nicht jetzt«, flüsterte sie.
    Er lachte. »O doch, ich möchte nämlich den dienstlichen Teil dieser romantischen Begegnung abschließen und zum ausschließlich privaten übergehen.« Seine Stimme war rau, er musste sich räuspern. In wenigen Worten erklärte er ihr, dass es einen Hinweis auf eine unterirdische Verbindung zwischen dem Streckelsberg und dem Strand gegeben habe. »Ich dachte, die könnte der Kunstdieb benutzt und dort Spuren hinterlassen haben. Deshalb war ich vor Ort. Dann habe ich dich dort wiedergesehen. Du bist mir schon in Lüttenort aufgefallen. Da kammir der Verdacht, dass du etwas mit der Sache zu tun haben könntest. Und wenig später bekamen wir die Beschreibung der Verdächtigen.« Er erzählte auch, dass ihm in Peenemünde, wo er die

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