Der Sommer der Frauen
Mögliche: von
Ein Baum wächst in Brooklyn
bis hin zu der Frage, warum Jungs es nur so furchtbar witzig fänden, bei Mädchen die BH -Träger schnalzen zu lassen. Sie aßen Alexas Crêpes, mit Erdbeere, Schokolade und Aprikose gefüllt, tranken Eistee, und Isabel hätte ohne Probleme eine weitere Stunde mit Alexa verbringen können, als sie Kat «Gleich hier entlang», sagen hörte und eine fremde Frau die Küche betrat.
«Hi, Mom», sagte Alexa. «Ich gehe nur noch schnell Happy auf Wiedersehen sagen. Eine Sekunde.»
Alexa verschwand hinaus in den Garten, und die beiden Frauen sahen durchs geöffnete Fenster zu, wie Charlie Alexa seinen Stock reichte und sie ihn warf. Happy rannte dem Stöckchen nach, und eine sanfte Brise trug Alexas Lachen durchs geöffnete Fenster zu ihnen in die Küche hinein.
«Wie schön, Sie endlich kennenzulernen», sagte Isabel. Sie stellte sich vor und gab Alexas Mutter, einer attraktiven Brünetten namens Valerie, die Hand.
Griffins Exfrau.
«Ich bin Ihnen unglaublich dankbar», sagte Valerie. «Alexa hat mir viel von Ihnen erzählt und von den Dingen, über die Sie beide reden. Sie haben sehr dabei geholfen, ihren dicken Panzer zu durchdringen.»
Isabel lächelte. «Ich war ihr mal sehr ähnlich. Sie packt das schon.»
«Danke, jedenfalls. Vielen, vielen Dank.»
Alexa kam zurück und schnappte sich die Schachtel mit den restlichen Crêpes. Als sie sich voneinander verabschiedeten, war Isabels Herz mindestens so voll wie ihr Magen.
*****
Am Mittwochabend hatten Isabel und Griffin sein Haus für sich allein. Isabel liebte dieses Haus, ein verwinkeltes, zweistöckiges Stein-Cottage voller Ecken und Nischen und einer Tafel neben der Haustür, die besagte, dass es 1830 errichtet worden war. Sie liebte die quadratischen Zimmer mit den dicken Wänden und eingebauten Bücherregalen und den offenen Kamin im Wohnzimmer, der eine ganze Wand einnahm. Sie liebte Emmys winziges Zimmer mit der riesigen Stofftiersammlung, mit dem Malbuch und der Stiftebox auf dem kreisrunden, rosa-lila Flickenteppich vor dem Bett. Sogar Alexas Chaos liebte sie. Den Klamottenberg auf dem Bett. Das Durcheinander an Kosmetika auf dem hübschen schmiedeeisernen Schminktisch und die Fotos von Griffin, Alexa und Emmy, die an dem großen runden Spiegel klemmten.
Ja, Isabel liebte es, hier zu sein, in diesem Haus, bei diesem Mann. Noch vor ein paar Monaten hatte sie das Gefühl, nirgendwo hinzugehören. Und jetzt hatte sie das Three Captains’ Inn, das ihr zur Heimat geworden war. Sie hatte ihre Familie, die ihr zur Heimat geworden war. Und zwischen ihr und Griffin entwickelte sich etwas ganz Besonderes.
Sie hatten zusammen gekocht, Nudeln mit Erbsen und Speck in Sahnesoße, und Griffin hatte einen Laib unglaublich köstliches Weißbrot aus der Italienischen Bäckerei besorgt. Es gab Wein. Und so viel zu erzählen.
Die Hauptsache an diesem Abend aber war die Romantik.
Nach dem Abendessen saßen sie draußen auf den Stufen vor seinem Haus und betrachteten die Bucht. Von dieser Seite des Hafens aus konnte man das Three Captains’ Inn beinahe auf seinem Hügel thronen sehen. Aber nur beinahe.
«Manchmal sitze ich hier draußen und sehe hinüber zur Wetterfahne auf dem Hügel», sagte Griffin, und sein Bein berührte ihres, als er sich zu ihr drehte. «Dann habe ich immer das Gefühl, dir ganz nahe zu sein.»
Isabel fehlten vor lauter Glück die Worte. Sie lächelte ihn stumm an, nahm seine Hand und hielt sie fest.
Und dann küsste er sie. Der Kuss war sanft und fordernd zugleich, und sie schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss mit jeder Faser ihres Wesens. Griffin nahm sie bei der Hand, ging mit ihr ins Haus, führte sie durchs Wohnzimmer hindurch und weiter in den Flur.
Bis in sein Schlafzimmer. Isabel musste daran denken, wie sie damals in der Pension in seinem Zimmer sauber gemacht hatte, die Laken seines Bettes gewechselt, an seinem Kopfkissen gerochen hatte, und sie fragte sich, wie es sein würde, seinen Körper zu spüren.
Ein paar Minuten später wurde diese Frage beantwortet. Und sämtliche Phantasien, die sie gehabt hatte, wurden wahr.
*****
Am nächsten Tag saß Isabel im Spielzimmer der Kinderstation an einem kleinen Tisch und spielte mit einer vierjährigen Patientin das Leiterspiel, während die erschöpfte Mutter sich in der Cafeteria bei einer Tasse Kaffee eine kurze Verschnaufpause gönnte. Isabel musste die ganze Zeit an den Tag denken, an dem sie endlich ein Kind haben
Weitere Kostenlose Bücher