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Der Sommer der Frauen

Der Sommer der Frauen

Titel: Der Sommer der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia March
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– inklusive davor, Nein zu sagen. Oder für den Moment, als ich mit Oliver im Bett war und an Matteo gedacht habe …
    «Bei mir würde die Oberstufe reichen, um mich für alle Ewigkeit am In-den-Himmel-Kommen zu hindern», sagte Isabel kopfschüttelnd.
    «Ha! Da haben wir’s. Die Menschen auf der Erde nutzen gerade Mal drei Prozent ihres Gehirns», sagte Kat und wiederholte damit die Worte von Albert Brooks’ Verteidiger. «Und das ist der Grund für ihre ganzen Probleme auf Erden. Da ist sicher was dran.»
    Der Film war warmherzig, witzig und spannend, genauso amüsant und zu Herzen gehend wie auf der DVD -Hülle beschrieben, und Kat spürte, wie sie entspannte. Sie konnte ihre Minihochzeitstorte richtig genießen. Bis ein Satz sie zum Nachdenken brachte. Genau, wie Lolly es prophezeit hatte.
    «Glaubt ihr, das stimmt?», fragte Kat. «Dass Angst wie ein Nebel ist, der alles blockiert und die Menschen vom wahren Glück abhält?»
    «Wahrscheinlich», sagte June. «Ich weiß schon, dass ich manchmal etwas nicht getan habe, weil ich nicht wusste, was dabei herauskommen würde. Oder weil ich schlicht Angst davor hatte. Das ist doch nur menschlich.»
    Isabel nickte. «Die Angst vor dem, was ich nicht hören wollte, hat mich davon abgehalten, mit Edward richtig über unsere Probleme zu sprechen.»
    Kat rückte sich das Kissen zurecht, um es bequemer zu haben, bis sie merkte, dass ihr Unbehagen von innen kam. Die Angst hielt sie davon ab, so vieles zu sagen – und zu tun. Vielleicht wusste sie ja doch, was sie wollte, und hatte nur Angst, dafür einzustehen.
    «Albert Brooks muss sich für neun Tage seines Lebens verantworten?», fragte June. «Das wäre bei mir aber um einiges mehr.»
    «Bei mir auch», sagte Lolly leise.
    Kat warf ihrer Mutter einen erstaunten Blick zu, doch Lolly hatte bereits nach dem Eistee gegriffen, ihre Art,
Frag nicht
zu sagen. Wenn Kat nicht solche Angst davor hätte, Grenzen zu überschreiten, würde sie vielleicht trotzdem nachfragen.
    «Das ist wirklich mal eine gute Frage!», sagte Isabel nachdenklich. «Der Unterschied zwischen Furcht und Beherrschung. Kann eine echte Gratwanderung sein.»
    Lolly nickte gähnend. Zum dritten Mal schon, seit der Film begonnen hatte. «Zu viel Selbstkontrolle kann einen davon abhalten, das zu tun, was man tun sollte. Andererseits sollten manche Menschen auch ab und an mehr Beherrschung an den Tag legen. Gar nicht so leicht, immer zu wissen, wann was angebracht ist.»
    June stellte den leeren Kuchenteller auf dem Nachttisch ab. «Ha! Das ist auch gut: eine Liste mit Situationen, in denen er Fehlentscheidungen getroffen hat, die auf Angst oder auf Dummheit basieren. Davon gibt’s bei mir jede Menge.»
    «Bei mir auch», sagte Isabel. «Außer in letzter Zeit. Bitte sag, dass ich recht habe, Tante Lolly!»
    Kat war erleichtert, als ihre Mutter lachte. Lolly war immer ruhiger geworden, ihr Gesicht fast finster, und Kat fragte sich, welche Erinnerungen der Film bei ihr wohl auslösen mochte.
    «Albert Brooks ist die totale Offenbarung für mich», sagte Isabel. «Er ist witzig und selbstkritisch, und gleichzeitig liegt eine tiefe Wahrhaftigkeit in seinem Ausdruck, in der Art, wie er Meryl ansieht und mit ihr spricht. Ich verstehe vollkommen, weshalb sie sich in ihn verliebt.»
    June nickte. «Ich auch. Und ich weiß auch genau, was er meint, wenn er sagt, er hat es satt, beurteilt zu werden. Aber wisst ihr, was seltsam ist? In letzter Zeit glaube ich, ich bin selbst meine ärgste Kritikerin.»
    «Ich glaube, das sind wir alle», sagte Isabel.
    Kat war völlig gefesselt von der Szene, in der Albert Brooks zu Meryl Streep sagt, er wolle nicht mit auf ihr Zimmer kommen und Sex mit ihr haben, um den Zauber zwischen ihnen nicht kaputt zu machen. Er will den Traum nicht zerstören. Die falsche Entscheidung, aber Kat verstand ihn. Nur zu gut.
    «Autsch, er muss wieder auf die Erde zurück», sagte June, als der Film sich dem Ende näherte. «Und es noch mal probieren.»
    Kat seufzte. «Das ist der Schlüssel, oder? Das, was sein Verteidiger gerade gesagt hat – wenn Albert Brooks auf die Erde zurückgeht, soll er alle Gelegenheiten beim Schopf packen. Weil er immer gezögert hat, darf er jetzt nicht in den Himmel.»
    Oliver heiraten. Es nicht tun. Oliver heiraten. Es nicht tun. Ich heirate ihn. Ich tue es nicht.
Was sollte sie nur machen? Welches war die Gelegenheit, nach der sie greifen sollte, und wieso war es so schwer, das zu erkennen?
    Am Ende sitzt Albert

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