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Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Titel: Der Sommer der Lady Jane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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zögernd wegen der damals noch bestehenden Feindschaft zwischen ihnen – um Hilfe gebeten. Noch nie war Lady Jane so schockiert und so aufgeregt gewesen … niemals zuvor. Dieses Ereignis war der Neuanfang für ihre Freundschaft mit Phillippa gewesen. Und sie war Byrne begegnet …
    »Ungewöhnlich?«, fragte Byrne, als er sich der Tür des kleinen Hauses näherte. Er drehte sich um und lehnte sich gegen den Rahmen. »So nennen Sie das also?«
    »Mir ist klar, dass Schießereien und Intrigen für Sie etwas Alltägliches sind. Für mich ist so etwas eher ungewöhnlich.«
    Byrne antwortete lediglich mit einem Schulterzucken. Und kehrte zu seinem reservierten Benehmen zurück. »Das erklärt allerdings nicht, was Sie an meinem See zu suchen haben.«
    Jane neigte irritiert den Kopf. »Aber ich bin doch gar nicht an Ihrem See.«
    Er zog eine Braue hoch. »Dann eben auf meiner Wiese. Haben Marcus und Phillippa Sie geschickt? Sollen Sie ein Auge auf mich haben? Sie können den beiden berichten, dass es mir gut geht. Sogar sehr gut. Sogar ganz ausgezeichnet!«
    Verärgert zog Jane die Nase kraus. Trockener Humor war eine Sache – Sarkasmus eine ganz andere.
    Als er ihr den Rücken zukehrte (einen sehr muskulösen Rücken, wie durch das dünne Hemd zu erkennen war – was Jane nicht entging) und die Tür zu Witwe Lowes kleinem Haus aufstieß, verschränkte Jane die Arme vor der Brust. »Ich befinde mich nicht an Ihrem See, Mr Worth«, wiederholte sie und fügte maliziös hinzu: »Und auch nicht auf Ihrem Rasen. Genau genommen befinden Sie sich auf meinem .«
    Er drehte sich um. Hätte Jane es nicht schon die ganze Zeit mit seinen knappen Äußerungen während dieser (jedenfalls für sie) bemerkenswert schwierigen Unterhaltung zu tun gehabt, sie hätte die Leichtigkeit, die jetzt in seiner Stimme mitklang, für Belustigung halten können.
    »Ach, wirklich, Lady Jane? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es bin und nicht Sie, der dieses Haus von meiner Großtante Lowe geerbt hat. Ich habe die Urkunde mit eigenen Augen gesehen.«
    »Aber offenbar haben Sie sie nicht genau gelesen«, konterte sie und zeigte nach Westen, wo am Ufer des Sees stolz und erhaben das Cottage in der Sonne des Spätvormittags stand. »Dort unten wohne ich. Meine Familie besitzt das gesamte Land auf dieser Seite des Sees. Ihr Haus war das Spielhaus meiner Urgroßmutter, als sie noch ein kleines Kind war.«
    Er sah sie neugierig an. »Ich wohne im Spielhaus Ihrer Urgroßmutter?« Als sie nickte, beugte er sich leicht vor. »Wie ist es dann in den Besitz meiner Tante Lowe gelangt?«
    »Offenkundig war Ihre Tante Lowe –«, Jane spürte ihre Ohren heiß werden, »… äh … später in ihrem Leben … äh … mit meinem Großvater, äh, befreundet.«
    Mr Worth schaute sie kurz an. Der Blick seiner eisblauen Augen drang ihr beinahe durch Mark und Bein und sorgte dafür, dass mehr als nur ihre Ohren sich hellrot verfärbte. »Tante Lowe … wie hätte ich ahnen sollen, dass das alte Mädchen es so faustdick hinter den Ohren hatte.«
    »Ja, wie auch.« Jane lachte … zum ersten Mal an diesem Tag, wie sie feststellte. Und bestimmt zum ersten Mal, seit sie am See angekommen war. »Nun, wie auch immer, er hat Witwe Lowe das Haus geschenkt. Das Land, auf dem es stand, konnte er ihr aber nicht schenken … er durfte den Familienbesitz nicht zersplittern oder irgendwie so etwas. Wenn Sie sich die Urkunde anschauen, dann sehen Sie natürlich, dass das Haus Ihnen gehört.« Sie zuckte die Schultern. »Und uns der Rest.«
    »Das heißt, wenn ich mein Haus verlasse, betrete ich jedes Mal unbefugt Ihren Grund und Boden«, schloss er.
    »Bis Sie zur Mill Road gelangen«, erklärte sie. »Meine Familie ist natürlich bereit, dieses unbefugte Betreten zu tolerieren, damit Sie sich frei bewegen können. Besonders wenn ich an die Freundlichkeit denke, die Sie letzte Nacht meinem Bruder erwiesen haben.«
    Falls Jane damit gerechnet hatte, er würde zugeben, dass er sich gestern Nacht um ihren sturzbetrunkenen Bruder gekümmert hatte – dass er eingestand, ihn überhaupt getroffen zu haben –, wurde sie enttäuscht. Stattdessen ließ Byrne seinen Blick über sie gleiten.
    »Ist der für mich?«, fragte er.
    Oh, du liebe Güte! Der Korb – sie hatte ganz vergessen, dass sie ihn in der Hand hielt. »Ja!«, bestätigte sie und streckte ihm hastig den Arm entgegen. »Ein kleines Dankeschön von meinem Bruder, auch wenn seine Kopfschmerzen heute Morgen zu stark waren, als

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