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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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nicht.“
    Tante Farrah wechselte das Thema. „Wir müssen später zu Adalar. Nach dem unangenehmen Vorfall mit Kjeir möchte er mit dir reden, Roland. Aber nur, wenn du dich stark genug fühlst?“
    „ Perfekt! Dann kann ich gleich mal fragen, ob ich nicht in der Schule mitmachen kann. Trotz des Schlamassels mit Hwarf“, fügte er leiser hinzu.
    Paps seufzte. Belenus schaute auf. „Du interessierst dich für die Farralot? Eine gute Idee. Frischer Wind muss her.“ „Fürwahr“, meinte auch Tante Farrah. „Grellon?“
    Rolos Vater zögerte, doch dann nickte er. „Was soll schon passieren.“
    „ Hach, da könnte ich dir Geschichten erzählen“, prustete Belenus. Tante Farrahs strenger Blick ließ ihn verstummen.
    „ Wo ist die Schule eigentlich?“, wollte Rolo wissen.
    Tante Farrah verzog das Gesicht. „Grellon, weiß der Junge eigentlich von nichts?“
    „ Na ja, so dies und das“, murmelte Paps kleinlaut.
    Tante Farrah überging das. „Hier. Wir sitzen mitten drin.“ „Irre! Was ist das für ein Haus? Oder ein Turm? Wieso hab ich ihn nicht gesehen, als wir Neunseen vom Hügel aus betrachtet haben? Er muss riesig sein.“
    „ Ist dir hier nichts aufgefallen?“, fragte Tante Farrah.
    „ Du meinst, außer dass alles hier der reine Wahnsinn ist?“, lachte Rolo.
    „ Kinsella, ich habe noch nicht mit dem Jungen über so was gesprochen“, sagte Paps.
    „ Grellon. Es wird Zeit. Ich weiß, was ich tue!“ Ihr erhobener Zeigefinger ließ Paps seine Einwände für sich behalten.
    „ Mir ist was aufgefallen“, sagte Rolo. „Allerdings weiß ich nicht, ob das nicht damit zu tun hat, das ich eins auf die Mütze bekommen habe?“
    „ Immer raus damit“, sagte Belenus.
    „ Es war im Zimmer. Nach dem Aufstehen wurde mir schwindlig. Ich wollte mich setzen, und da war ein Stuhl. Könnte schwören, der war vorher nicht da. Dann such ich meine Schuhe, und da stehen sie, direkt neben der Tür. Und dann die Treppen. Und die Balkone. Was ist das hier?“
    „ Gut beobachtet, mein Junge. Genau, wie ich es erwartet habe. Du befindest dich hier in der Farralot. Die Farralot ist kein gewöhnliches Haus. Eigentlich ist sie überhaupt kein Haus.“
    „ Sondern?“
    „ Sie ist ein Baum. Ein riesig großer, uralter Baum. Und lebendig.“
    „ Lebendig?“, wunderte sich Rolo.
    „ Natürlich ist jeder Baum lebendig. Jedoch gibt es einen entscheidenden Unterschied. Die Farralot denkt.“
    „ Wie, sie denkt?“
    „ Ja, sie denkt. Sie ist sich ihrer selbst bewusst. Sie erlaubt uns, in ihr zu leben. Und sie sieht, was du tust und vor allem, was du brauchst. Und wenn möglich, bekommst du es von ihr.“
    „ Ist das nicht toll!“, ergänzte Belenus.
    „ Mal langsam“, sagte Rolo. „Wir sitzen also hier in einem uralten, hohlen Baum, der meine Gedanken liest?“
    „ Genau!“, lachte Belenus.
    Paps rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    „ Sie lässt Dinge entstehen. Möbel oder Treppen. Wo sie gebraucht werden?“
    Kinsella nickte.
    „ Und lasst mich raten“, fuhr Rolo fort, jetzt unüberhörbar spöttisch, „das Ganze funktioniert mit Zauberei?“ „Richtig!“, freute sich Belenus.
    Rolo verzog keine Miene. Er überlegte, ob er vielleicht immer noch im Bett lag, mit schwerer Gehirnerschütterung, und das alles hier gar nicht wirklich passierte. Oder erlaubte seine Familie sich einen Scherz mit ihm?
    Kinsella musterte ihn aufmerksam, bevor sie sprach. „Wir nennen es Magie. Manche Magusch. Andere Zauberei. Aber es ist im Prinzip alles dasselbe. Es gab Zeiten, mein Junge, da war Magie so geläufig wie heute Elektrizität. Du kennst die alten Geschichten von Zauberern? Natürlich kennst du sie. Viele davon sind wahr. Heute existieren nur noch Bruchstücke der alten Macht. Aber auch, wenn vieles in Vergessenheit geriet, ist sie immer noch um uns wie die Luft und das Licht. Sie ist wie ein fünftes Element in allen Dingen. Und in der Farralot steckt noch eine Menge der alten Magie. Und manche von uns, die wissen sie noch zu nutzen.“
    „ Wie jetzt? Zauberer? Blitze schleudern? Sich verwandeln?“, fragte Rolo.
    „ Nein. Diese Zeiten sind schon lange vorbei. Unser Wissen beschränkt sich auf die heilende Wirkung von Kräutern und Beschwörungsformeln. Es ist jedoch wichtig, dass dieses Wissen nicht verloren geht. Viel unendlich Gutes steckt darin, das wir bewahren müssen. Darum haben auch die Farindor noch ihren festen Platz in der Farralot.“
    „ Die Farindor?“, überlegte Rolo. „Die hat

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