Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
Vom Netzwerk:
„Und übrigens, schicke Beule.“
    „ Hallo!“ Socke schob die beiden auseinander. „Wir beruhigen uns jetzt alle erstmal. Rolo, bitte setz dich auf den Stuhl. Driftwood, du bleibst, wo du bist. Driftwood wird deinen Freund natürlich wieder wecken.“
    „ Pfff“, pfiff Driftwood.
    Socke überging das. „Rolo, kannst du uns das Eiphon wiedergeben?“
    „ Ich hätte gerne meinen Arm zurück“, murmelte Driftwood.
    „ Ich denke schon. Ich hatte alles vergessen, nachdem der da …“, er deutete auf Driftwood, „… mich damit umgehauen hat. Das war übrigens voll die feige Aktion. Wenn wir fair gekämpft hätten ...“
    „ Rolo!“, unterbrach Socke.
    Driftwood gähnte gekünzelt.
    „ Ich verspreche, dass wir deinen Freund wieder aufwecken. Wo ist das Eiphon?“
    „ Ich weiß nicht genau. Vermutlich in meiner Hosentasche. Jemand anders hat mir die Hose ausgezogen.“
    „ Baby“, flüsterte Driftwood.
    Rolo warf ihm einen giftigen Blick zu.
    „ Können wir nachsehen?“
    Rolo nickte. Er ging zur Treppe. Die Alben folgten ihm. Die Wände der Farralot glühten ein wenig heller als zuvor.
    Weiß die Schule, dass hier was nicht stimmt?
     
    Rolo hatte keine Ahnung, welches sein Zimmer war. Es waren so viele. Der Gedanke an Flucht ging ihm durch den Kopf. Die Nachtalben machten keine Geräusche beim Gehen. Nicht mal die Stufen knarrten unter ihren Schritten.
Wenn die sich ran schleichen, hört man keinen Laut. Bis es zu spät ist.
    Seltsamerweise führte jetzt eine Treppe direkt zu seinem Zimmer. Rolo öffnete die Truhe. Oben auf lag seine Jeans. Er betastete die Taschen, das Eiphon war noch da. Er hielt es den Alben hin. Driftwood streckte die Pfote danach aus, doch da war es schon in Sockes Tasche verschwunden.
    „ Danke. Dann lass uns jetzt Driftwoods Arm finden.“
    Sie gingen zurück in die große Halle. Rolo hatte es nicht sehr eilig. Er hoffte, dass sein Vater und Tante Farrah bald zurückkämen. Auch wenn Socke freundlich zu ihm war, diese Wesen waren gefährlich.
    „ Igel hat Angst vor euch. Er wird nicht kommen, wenn ihr in der Nähe seid.“
    „ Brrr.“
    „ Gut. Kotze verspricht, sich zu benehmen“, übersetzte Socke.
    „ Geht doch zum Tisch rüber. Ich suche Igel“, schlug Rolo vor.
    „ Versuch keine Dummheiten! Wir sind schnell. Sehr schnell“, drohte Driftwood.
    Rolo machte eine sehr unschöne Geste mit dem Finger, als Socke gerade nicht hinsah.
    Die Alben gingen an den Tisch. Kotze folgte ihnen, schaute aber einige Mal zurück.
    Ich muss hier raus!, entschied Rolo.
Aber wie?
Der Weg hinaus führte an den Nachtalben vorbei. Und er konnte den armen Belenus doch nicht zurücklassen. Er brauchte Hilfe.
Vielleicht schaffe ich es, mich oben in der Farralot zu verstecken.
Sein Blick streifte die Alben. Sie flüsterten miteinander.
    Driftwood blätterte mit seinem verbliebenen Arm geistesabwesend in dem großen Buch.
    Socke behielt Rolo im Auge, als er sprach. „Die Magusch vermag den Jungen nicht zu täuschen. Wundert dich das nicht?“
    „ Schon.“
    „ Und?“
    „ Vielleicht hat Trödel uns Mist verkauft.“
    Im Hintergrund hörten sie Rolo: „Igel? Wo bist du?“
    „ Das glaube ich nicht. Überleg' doch mal. In Neunseen war es ähnlich.“
    „ Hm. Vielleicht ist er einfach nicht ganz richtig im Kopf.“ „Sei doch nicht so garstig.“
    „ Komm, Igel. Hab keine Angst.“
    Driftwood blätterte gedankenverloren eine Seite weiter. „Socke?“
    „ Ja?“
    „ Der Kerl hier im Buch, der sieht aus wie du.“
    „ Zeig mal.“ Socke stand auf, um besser sehen zu können. „Komm, mein Kätzchen. Ich hab lecker Fresschen.“
    „ Tatsache. Und der sieht aus wie du.“
    „ So sehe ich doch nicht aus, Socke. Ich bin doch viel größer als du.“
    „ Aber der Pelz. Die Augen. Wie du.“
    Dann fiel der Groschen. „Das ist das Buch!“
    Driftwood klappte es zu. Auf dem Einband war ihr Zeichen. Ein Herz, auf dem eine vierfingrige Pfote lag.
    „ Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu! Wo ist der Junge?“
    „ Verflixt!“, fluchte Socke.
    „ Kotze! Such die Nacktschnecke!“ Driftwood sprang auf, das Buch unterm Arm. Sie sahen Rolo auf der Treppe. Er trug den Kater. Der Kater trug Driftwoods Arm im Maul.
    „ Rolo!“, rief Socke.
    „ Mein Arm!“, rief Driftwood.
    „ Brrr!“, rief Kotze.
    Schon waren sie am Fuß der Treppe.
    „ Evitar, Evitar“, murmelte Driftwood. Sein Blick war fest auf Rolo gerichtet. Der Arm geriet in Bewegung. Er krümmte sich wie eine Schlange und

Weitere Kostenlose Bücher