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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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in Flüsse geworfen. Der Umgang mit uns Nachtvölklern wurde unter Strafandrohung verboten. Driftwood und ich hielten uns in den Wäldern verborgen. Wir hofften, dass dieser Spuk bald vorübergehen würde. Ich hätte so gern geholfen. Aber es war wie ein Flächenbrand. Wir wussten bald nicht mehr, wo wir zuerst löschen sollten. Dann erschien uns der Meister. Er unterbreitete uns das Angebot, die Zeiten im Schoss der Erde zu überdauern. Ich schäme mich noch immer, dass ich mein Volk in Stich ließ.“
    Alle schwiegen. Der grüne Mann sah er recht zufrieden aus für einen Baum.
    „ Dann wären wir jetzt auch tot, und alles wäre verloren.“ Driftwood sprach den Gedanken aus, der auch Rolo durch den Kopf ging.
    „ Aber wie haben die Elben das gemacht?“, fragte er.
    „ Das wissen wir nicht“, antwortete Socke.
    „ Was ist denn mit den Elben geschehen? Sind sie gestorben?“
    „ Das wissen wir nicht.“
    „ Und wieso findet man keine Spuren von damals?“
    „ Ich wette, man findet sie. Aber das Skelett eines Halblings könnte auch für ein Menschenkind gehalten werden. Und vieles verschwand einfach ohne die Magusch. Ach Rolo, du hättest die Wälder sehen müssen. Du kennst die Farralot? Sie wäre nur ein Schössling gewesen in den Wäldern der Elben.“
    „ Und Vampire? Mal ehrlich, das ist schon eine harte Nuss. Kein Mensch glaubt noch an so was.“
    „ Du musst auch nicht an den Tod glauben, damit er dich holen kommt“, gab Driftwood zu bedenken.
    „ Und wieso seid ihr jetzt wieder hier? Wenn es keine Quelle mehr gibt?“
    „ Wir wissen es nicht. Dass der Meister zurück ist, zeigt, dass sich etwas verändert hat. Vielleicht gibt es eine neue Quelle? Noch klein und schwach.“
    „ Und was ist euer Auftrag?“
    „ Wir wollen die Magie zurückbringen, Rolo. Wir wollen diese traurige Welt wieder verzaubern. Auch mit dem Risiko, das alles Böse der Vergangenheit zurückkehrt.“
     
     

Kapitel 24
    Das Auto der Blutguts stand verlassen am Straßenrand. Karl Creinveld, genannt Krah, saß auf dem höchsten Ast eines Baumes, unweit des Öhrs. Endlich sah er eine Gestalt, die mit eiligen Schritten das Tor passierte und sich ihm schnell näherte. Es war Onno. In einer Art schwerfälligem Trab hastete er die Straße entlang. Krah stieß einen Pfiff aus, als Onno drohte, am vereinbarten Treffpunkt vorbei zu laufen.
    „ Hier oben, du blinde Nuss“, rief er.
    Onno schaute hinauf. Sein Gesicht war gerötet von der Anstrengung.
    „ Schaffst du deine Plauze jetzt hier rauf, oder was?“
    Und mit einer Behändigkeit, die sein Gewicht lügen strafte, kletterte Onno zu seinem Freund hinauf. Mit einem Ächzen setzte er sich neben ihn auf den Ast, der bedrohlich schaukelte.
    „ Was ist los?“, fragte Onno atemlos.
    „ Alles, was nicht fest ist“, entgegnete Krah. „Wo warst du so lange?“
    „ Alter“, raunte Onno, „geht voll ab in der Stadt. Ich hab Sachen gehört …“. Er musste erstmal durchatmen.
    Krahs Neugier war geweckt. „Was denn? Erzähl doch“, drängte er.
    „ Ich sag’ dir, du schnallst ab. Rolo wurde entführt!“
    „ Was? Quatsch nicht!“
    „ Ohne Scheiß. Gestern Nacht, aus der Farralot. Belenus liegt im Hospital. Ihm geht’s aber gut so weit.“
    „ Woher weißt du das?“
    „ Von meiner Mutter. Die weiß es von Frau Birta von nebenan. Die hat es beim Einkaufen gehört von Frau Rakel. Und die sagte, sie weiß es, weil der Sohn ihres Nachbarn jemand kennt, dessen Vetter im Hospital die Wäsche macht.
    „ Also aus sicherer Quelle“, lachte Krah.
    „ Es stimmt!“, bekräftigte Onno.
    „ Und wer soll es gewesen sein?“
    „ Der Gleiche, der versucht hat, Hwarf zu ermorden.“ „Ermorden? Jetzt mach dich mal locker.“
    „ Ermorden sag’ ich! Und ich glaube, dass derjenige gar nicht hinter Hwarf her war. Auf Rolo hatte er es abgesehen. Und weil der den in der Nacht nicht erwischt hat, hat er ihn sich jetzt in der Farralot geholt.“
    „ Du gehst ja ab. Vielleicht ist Rolo abgehauen. Nach Hause, zu seinen super Märkten.“
    „ Lass mich doch erstmal zu Ende erzählen, du Stulle! Gestern haben sich Madame Farrah und Rolos Vater mit Adalar und Hallimasch getroffen. Spät, im Rathaus. Sollte anscheinend keiner mitkriegen. Hat aber nicht geklappt.“
    „ Woher weißt du das jetzt schon wieder?“
    „ Von meinem Vater. Der weiß es von …“
    „ Schon gut“, bremste Krah. „Erzähl weiter.“
    „ Dann sind die Neolinga aufgetaucht. Dorn ist wieder voll ausgeflippt.

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