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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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Diesmal wegen Kjeir.
Lasst meinen Sohn frei
soll er gebrüllt haben. Als ob der Adalar was befehlen kann. Und alle Farindor waren da.“
    „ Ach, diese Freaks.“
    „ Hey! Ich find die lässig. Das sind Zauberer!“
    „ Wo sind das denn Zauberer? Was machen die denn Zaubermäßiges? Tränke brauen. Das kann meine Oma auch. Ist die jetzt auch ein Zauberer? Oder schlau rumquatschen. Bist du dann nicht auch ein Zauberer?“
    „ Es klatscht gleich, aber keinen Beifall, Rübennase“, drohte Onno. „Auf jeden Fall ist hier irgendwas im Busch!“
    „ Die Behüter treffen sich doch ständig und quatschen und quatschen“, wiegelte Krah ab.
    „ Sicher. Du bist ja der große Alleswisser.“
    „ Und du glaubst jeden Mist. Aber damit ist Kjeir wohl raus aus der Nummer. Hat er Glück. Dieses blöde, arrogante A…“
    „ Vielleicht war es sein Vater?“, quasselte Onno weiter.
    „ Oh, guck mal da.“
    Eine Gruppe von Männern trat aus dem Öhr. Sie trugen dunkle Capes. Kapuzen verhüllten ihre Gesichter.
    „ Ich fahr’ ab“, hauchte Krah. „Das sind alle Neolinga der Behüter. Und wer ist da noch?“ Er kletterte flink wie ein Eichhörnchen auf einen niedrigeren Ast, von wo aus er besser sehen konnte. Er pfiff durch die Zähne: „Das ist Rolos Vater!“
    „ Glaubst du mir jetzt?“, zischte Onno.
    Alle Neolinga trugen Schwerter am Gürtel und Langbögen über der Schulter. Die Köcher auf ihren Rücken waren mit Pfeilen gefüllt. Adalar trug sein Langschwert, um das sich im Tal bereits Legenden rankten. Nur Rolos Vater war unbewaffnet. Mit seinem hellen Anorak sah er aus wie ein Schaf zwischen Wölfen.
    „ Die sind in voller Montur. Die Lederrüstungen sind der Hammer. In Schwarz. Extrem lässig!“, hauchte Krah.
    „ Pst!“, machte Onno. „Sie sind gleich hier.“
    Keiner der Männer hob den Blick, als sie an Krahs und Onnos Versteck vorbei marschierten.
    „ Ich sehe deine lange Nase, Karl Creinveld“, lachte Adalar ohne sich umzudrehen.
     

     

Kapitel 25
    Adalar führte die Schar durch das Furtenland, weg von Neunseen. Sie folgten den Wegen entlang der Mühlen. Wo die Landwehr vor ihnen anstieg, blieben sie stehen. Dahinter begann der Wald, der sogenannte alte Streuner. Adalar schlug seine Kapuze zurück.
    „ Hört zu, Männer. Ich möchte, dass Dorn mit Anacon, Darragh und Joshua nach Süden geht. Ob ihr euch dann noch mal aufteilt, überlasse ich euch. Kilian und Blair, ihr begleitet Grellon und mich gen Osten. Wenn es sein muss, geht ins Gebirge. Findet den Jungen! Und noch was: Was immer euch auch Seltsames begegnen mag, ich möchte, dass unter keinen Umständen jemand verletzt wird. Hab ich mich klar ausgedrückt?“
    Die Männer murmelten ihre Zustimmung.
    „ Gut. Dann los! Viel Erfolg uns allen.“
    Sie bestiegen gemeinsam die Landwehr. Oben trennten sie sich. Die Gruppe um Dorn verschwand im Wald. Adalar, Grellon, der junge Kilian und Blair folgten dem Weg. Wie ein Deich umgab die Landwehr das Furtenland. Von hier aus hatte man einen wundervollen Blick auf die Stadt und den See. Doch dafür hatte Grellon heute kein Auge. Adalar bemerkte das. „Wir finden deinen Sohn“, versprach er.
    Grellon seufzte. „Mir wäre immer noch wohler, wenn wir die Polizei rufen würden. Mit einer Hundertschaft könnte man das ganze Gebiet durchkämmen.“
    „ Glaub mir, die würden nicht weit kommen. Der Wald ist alt. Verwuchert. Niemand kennt sich hier besser aus als wir. Und wenn wir heute nichts entdecken, verständigen wir deine Polizei.“
    „ Wenn es eine Spur gibt, werden wir sie finden“, sagte Kilian. Er nickte Grellon aufmunternd zu.
    Grellon bemerkte erst jetzt, wie jung Kilian noch war. Mit dem kurzen dunklen Haar und den bartlosen Wangen sah er kaum älter aus als Rolo.
    „ Und es gibt immer eine Spur“, ergänzte Adalar. „Hast du schon mal mit einem Bogen geschossen. Oder ein Schwert geführt?“, wollte er wissen.
    Grellon wunderte sich. „Wieso sollte ich? Ich bin Bibliothekar. Eine Waffe würde ich nur anrühren, um mich zu verteidigen.“
    „ Dann könnte es zu spät sein“, gab Adalar zu bedenken.
     
    „ Tickt ihr nicht mehr richtig?“, empörte sich Rolo.
    „ Ich hab es doch gewusst“, entfuhr es Driftwood.
    „ Rolo, bitte, hör mir zu“, beschwichtigte Socke.
    „ Was gibt es denn da zuzuhören? Ihr seid irre!“
    „ Mein junger Freund. Bitte hör mir zu!“
    Sie richteten ihre Blicke hinauf zum Meister.
    „ Es mag dir im Moment sehr herzlos erscheinen, was wir vorhaben.

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