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Der Sommer der Vergessenen (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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finsteren,
reglosen Gestalten. Er ging ein paar Schritte zurück.
    „Jetzt wird
sich zeigen, ob deine Theorie stimmt, Freund Socke!“ Und dann sprang er mit
Anlauf vom Rand des Felsens. „Arschbombe!“ Zu einer Kugel zusammengerollt
zerschlug Driftwoods Körper das Eis. Und wie das Eis zerbarsten die Irrlichter
in tausend Scherben.
     
    Rolo schreckte auf. Er lag in einer Wasserpfütze und fror
bitterlich. Dies war die Halle, von der das Ei sie wegtransportiert hatte. Das
Ei, das jetzt wie ein gewöhnlicher Stein in seiner Hand lag.
    Es war Rolo plötzlich egal, warum
die Irrlichter ihn wollten. Egal, was jetzt mit ihm geschehen würde. Es spielte
auch keine Rolle mehr, ob die Ziele der Alben richtig oder falsch waren. Sie
waren seine Freunde, und sie hatten ihre Leben für ihn riskiert. Sie haben
mir gezeigt, wie man sich wahrhaft menschlich verhält. Rolo lächelte. Er
dachte daran, was Driftwood ihm dazu zu sagen hätte. Menschlich verhalten .
Und dann kamen ihm die Tränen. Und er weinte um die Alben und um Kotze. Um
Hwarf und seinen Onkel Belenus. Um Solomon. Um die toten Neolinga und seinen
Vater. Und um sich selbst, weil seine Mutter ihn in Stich gelassen hatte.
    Ich werde einfach hier sitzen bleiben. Sollen
doch alle sehen, wie ich heule! Ich werde allen erzählen, was passiert ist. Von
diesen wunderbaren, wahnsinnigen Wesen werde ich erzählen. Sollen mich doch
alle für verrückt halten. Ich kenne die Wahrheit.
    „Brrr?“
    „Ich weiß nicht, warum er flennt. Wahrscheinlich, weil er eine
Heulsuse ist.“
    Rolo blickte auf. Durch den Schleier seiner Tränen sah er sie
kommen. Kotze. Driftwood, der Socke stützte, der sehr erledigt aussah. Dahinter
die Zwerge.
    „Ihr habt es geschafft! Ihr habt es wirklich geschafft!“
    „Nein, wir haben es geschafft. Gut gemacht für eine
Nacktschnecke. Wirklich gut.“ Driftwood reichte Rolo die Pfote.
    Rolo kam hoch, und ohne zu zögern, schloss er die Alben ganz
fest in seine Arme.
    „Ich habe mir solche Sorgen um euch gemacht.“
    Driftwood stand erst etwas steif da, erwiderte die Umarmung aber
dann sogar. Socke zog ihn ganz dicht an sich und Rolo ran. So verharrten sie,
bis Driftwood sich wiederholt räusperte.
    „Wie seid ihr raus gekommen?“, fragte Rolo und wischte Driftwood
verstohlen etwas Rotz von der Schulter
    „Kotze hat uns geführt“, erklärte Socke eifrig. „Er hatte einen
Tunnel entdeckt. Es waren
    achttausendsechshundertvierundneunzig Stufen. Und Driftwood hat
mich getragen.“
    „Und die Irrlichter?“
    „Solange es da unten nicht taut, haben wir vor diesen Irrlichtern unsere Ruhe“, übernahm Driftwood das Wort. „Sockes Theorie stimmte.
Die Irrlichter waren wie das Wasser zu Eis gefroren. Und genau so
zerbrechlich.“
    Rolo seufzte. „Es tut mir leid, dass wir nicht das gefunden
haben, was ihr gesucht habt.“ Er ließ niedergeschlagen den Kopf hängen.
    „Haben wir nicht?“, stutzte Socke. Mit einem Finger seiner Pfote
drückte er Rolos Kinn sanft hinauf. „Schau!“
    Und Rolo sah, was Socke meinte. Die Zwerge! Staunend liefen sie
durch die Halle und untersuchten die großen Maschinen.
    Rolo lächelte. „Was habt ihr jetzt mit ihnen vor?“
    „Wir finden“, erklärte Socke, „es ist an der Zeit, dass sie mal
wieder den Wind in den Bärten spüren.“
     
    Die Bergleute gafften mit offenen Mündern, als die Zwerge aus
dem Gebäude traten. Die Fernsehteams, die wegen des Wassereinbruchs vor Ort
waren, rochen die Story des Jahrhunderts. Schon hielten sie Grimor ihre
Mikrofone unter die Knollennase. Stolz verkündete der seinen Namen.
    Rolo und die Alben nutzten das Durcheinander, um sich davon zu
stehlen. Sie hatten noch viel vor.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Bei folgenden Personen möchte ich mich für ihre Hilfe bedanken:
     
    Swetlana Grandjean, Martina und Roger Paul Grandjean, Marion
Daniela Pechhacker, Henning Moersen, Manuela Barry, Dominik Janssen, Sue,
Claudia Pietschmann und ganz besonders bei Rainer Wekwerth.
     
    Wenn Sie gerne Kontakt mit mir aufnehmen möchten.
    [email protected]
    http://rene-grandjean.tumblr.com/
     
    Titelbild :
    Rainer Wekwert
    © Naturmystik - Fotolia . com © Mademoiselle Bézier - Fotolia . com
     
    Lektorat:
    Claudia Pietschmann

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