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Der Sommer des glücklichen Narren

Titel: Der Sommer des glücklichen Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danella Utta
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Sie einfach morgen mit mir ins Waldhaus fahren würden?«
    »Zu Ihnen hinaus?«
    »Ja. Falls Sie es zeitlich einrichten können. Es wäre ein Überraschungseffekt. Rosalind kann sich nicht vorbereiten, was sie sagen soll. Sie sind einfach da, und dann werden wir ja sehen, was passiert.«
    »Eine großartige Idee.«
    »Wir nehmen einen großen Blumenstrauß mit und … na ja.«
    »Ich werde ihr sagen, daß sie den eigenen Wagen bekommt, den sie sich gewünscht hat. Ich wollte ihn ihr zur Hochzeit schenken. Kriegt sie ihn eben gleich.«
    »Zur Hochzeit genügt auch noch. Sonst fährt sie Ihnen das nächste Mal mit dem Auto davon.«
    »Auch wieder wahr«, er lachte. »Das geht bei ihr schnell, was?«
    Unser Gespräch verlor etwas die Form. Wir bewegten uns zwischen Rosalind, der bevorstehenden Hochzeit, kommenden herrlichen Zeiten und vergangenen Kriegserlebnissen, wir aßen jeder noch eine Portion Camembert, tranken noch ein paar Runden und verließen das Bratwurstglöckl um zwölf Uhr, als Sperrstunde war. Herr Killinger bestand darauf, mich nach Hause zu fahren. Ich hatte Bedenken, ob er noch fahren konnte, und schlug vor, er solle sich lieber ein Taxi nehmen. Doch davon wollte er nichts wissen. Fahren könne er immer, und die paar Schnäpse machten ihm nichts aus. Er fuhr auch wirklich ordentlich und sicher, nichts gegen zu sagen.
    Wir verabredeten uns für den nächsten Tag und schieden als gute Freunde.
    Muni war schon im Bett, aber sie schlief noch nicht.
    »Na?« fragte sie. »Das hat aber lang gedauert.«
    »Ja. Und er will sie wiederhaben.«
    »Siehst du. Habe ich nicht recht gehabt?«
    »Wie immer, teure Mutter. Du bist eben meine Beste.«
    Ich beugte mich hinab, um ihr einen Gutenachtkuß zu geben.
    »Pfui Teufel, hast du eine Fahne«, schimpfte Muni. »Mach, daß du ins Bett kommst.«
    »Steffi«, sagte ich vor mich hin, als ich im Bett lag, »liebe, liebe Steffi.«
    Ich war hochzufrieden. Morgen vormittag würde ich zu Steffi fahren und ihr alles erzählen.

Wie habe ich das gemacht?
    Aber Steffi war nicht da am nächsten Vormittag. So ließ ich bloß einen Zettel da, ich hätte große Neuigkeiten, und alles würde gut, und ich käme demnächst wieder.
    Vielleicht war es auch besser, Steffi erst mit vollendeten Tatsachen zu überraschen. Bei Rosalind konnte man nie wissen. Wenn sie merkte, daß der gute Konrad klein und häßlich war, konnte sie das vielleicht ausnützen und ihn ein bißchen zappeln lassen.
    So schnell war ich noch nie zum Waldhaus gekommen. Mit einem großen Wagen ging es wirklich mit einem Rutsch. Ich nahm mir wieder einmal vor, nun doch Autofahren zu lernen und so ein Ding zu kaufen. Falls die nächsten Bücher gut einschlugen.
    Auf der Fahrt hinaus redeten wir nicht viel. Hinten im Wagen lagen ein großer Blumenstrauß und eine Riesenbonbonniere für Lix. Herr Killinger sah recht stattlich aus. Er trug einen flotten weißen Strohhut und eine blaue Krawatte mit weißen Tupfen. Und er war ein bißchen aufgeregt, wie ich merkte.
    Unsere Überraschung gelang vollkommen.
    Es war ein bißchen trüb an diesem Tag, Rosalind war im Haus und bügelte meine Hemden. Das hatte sie früher schon nicht gern getan. Zweifellos erschien ihr Konrad als ein rettender Engel. Bei ihm würde sie keine Hemden bügeln müssen.
    »Ich habe Besuch mitgebracht«, sagte ich nonchalant, als ich ins Zimmer trat.
    Beide blickten neugierig zur Tür, und dann trat Konrad, der Killinger, ein. Stattlich und imponierend stand er im Türrahmen, eine blendende Erscheinung. Ein deutscher Wirtschaftswundermann besten Kalibers.
    »Oh!« hauchte Rosalind und stellte das Bügeleisen auf mein Hemd. Lix ließ das Buch sinken, in dem sie gelesen hatte, und betrachtete den Besucher gespannt.
    Ich blickte von einem zum anderen und war sehr zufrieden mit mir.
    »Ich dachte, wir könnten vielleicht zusammen Kaffee trinken«, sagte ich. »Kuchen haben wir mitgebracht.«
    »Oh!« sagte Rosalind noch einmal.
    Herr Killinger streckte ihr wortlos den Rosenstrauß entgegen. Sie zögerte ein bißchen, aber dann nahm sie ihn graziös entgegen. Er ergriff ihre Hand, zog sie an die Lippen. »Rosy!« Das klang ausgesprochen zärtlich.
    Rosalind sah mich an. »Wie hast du denn das gemanagt?«
    »Liebes Kind«, sagte ich, »ich konnte deinen Kummer nicht mehr mit ansehen. Ich hatte Angst, wenn es noch eine Weile so weitergeht, bekommst du Falten und graue Haare. Der Gedanke ist mir unerträglich. Du weißt, Rosalind, ich liebe dich und werde dich

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