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Der Sommer des glücklichen Narren

Titel: Der Sommer des glücklichen Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danella Utta
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ernähren? Ich habe Lix schließlich auch großgezogen, und da waren die Zeiten weitaus schwieriger. So arm bin ich auch wieder nicht.«
    »Doch nicht deswegen. Ich wußte aber gar nicht, ob du …«
    »Ob ich was?«
    »Na, ob du etwas davon wissen willst.«
    Ich sah ihr in die Augen, und dann lächelte ich. Sie sah mich ungläubig an, rührend jung und hilflos sah sie aus, und dann veränderte sich der Ausdruck ihrer Augen, ihr Blick wurde weich und zärtlich, und dann lächelte sie auch.
    »Du findest es nicht furchtbar?« fragte sie.
    »Gar nicht. Ich finde es ganz normal. Außerdem habe ich mir immer einen Sohn gewünscht. Aber wenn es ein Mädchen wird, macht es auch nichts. Und ich habe immer gedacht, daß wir Kinder haben sollten.«
    »Kinder?« fragte sie entsetzt.
    »Na, erst mal eins. Du mußt das unbedingt erleben. Es ist ein großes Abenteuer im Leben einer Frau. Darauf darfst du nicht verzichten …«
    »Und … und du würdest mich trotzdem lieben?«
    Ich lachte und zog sie fest an mich. »Erst recht.«
    »Ach, Florian!«
    Sie küßte mich, ich hörte ihr Herz klopfen, fühlte, wie sie sich entspannte, wie alle Angst und Sorge verschwanden, wie alles anders wurde.
    Mein Herz war erfüllt von Liebe und Zärtlichkeit. Ja, wirklich, das war es. Vielleicht bin ich ein sentimentaler alter Narr. Aber ich würde mich freuen, wenn Steffi ein Kind bekam. Ein neues Leben mit ihr. Ein ganz anderes Leben. Ich war bereit dazu.
    »Warum hast du mir nichts gesagt?« fragte ich.
    »Ich wußte doch nicht … So wie das jetzt alles bei dir war. Und wenn ich damit auch noch gekommen wäre.«
    »Du hättest es mir ja doch sagen müssen.«
    »Ja, vielleicht. Aber erst dachte ich, ich könnte allein damit fertig werden.«
    »Das, was du unter ›damit fertig werden‹ verstehst, billige ich keineswegs. Ich bin kein Spießer. Ich sehe ein, daß es Situationen gibt, die sich nicht bewältigen lassen. Aber in unserem Falle? Wir werden blendend damit fertig.«
    »Meinst du?«
    Wie glücklich sie jetzt aussah! Ein bißchen verheult noch, aber glücklich.
    »Seit wann weißt du es denn?«
    »Gerade als Rosalind zurückkam, hatte ich die ersten Befürchtungen. Und dann habe ich einen Test machen lassen. Und dann wußte ich es.«
    »Wir werden bald heiraten«, sagte ich. »Klappt alles prima. Denk doch mal, wenn ich noch nicht geschieden wäre. Das wäre viel umständlicher.«
    »Ja, wenn du meinst …«
    »Ich meine. Und nun überlege mal, wie wir das Ereignis feiern.«
    Sie lachte. »Ach, Florian! Du bist wunderbar.«
    »Das hoffe ich. Heute abend gehen wir beide ganz groß aus. Wir feiern Verlobung und …«
    Sie sprang eilig auf. »Dann muß ich noch zum Friseur.«
    Ich betrachtete sie prüfend. »Ich sehe nicht ein, warum …«
    »Doch. Unbedingt. Es ist dringend nötig. Ich sehe abscheulich aus.«
    »Also schön, dann kochst du mir noch eine Tasse Kaffee, ich werde mich hier aufs Sofa zurückziehen, und du gehst zum Friseur. Morgen fahren wir zum Waldhaus. Wir haben viel Arbeit. Bis Weihnachten muß das Buch fertig sein.«
    »Ja«, sagte sie eifrig. »Ich helfe dir.« Plötzlich seufzte sie. »Weißt du, was mich furchtbar traurig macht?«
    »Was denn?«
    »Daß ich jetzt nicht mehr reiten kann. Es hat mir so viel Spaß gemacht.«
    »Diesen Monat und nächsten Monat kannst du noch. Das schadet nichts. Und dann kommt sowieso der Winter, da versäumst du nicht viel. Und bis dann der Frühling richtig da ist … wann wäre es denn soweit?«
    »Im April, denke ich.«
    »Na, das hast du dir doch großartig ausgesucht. Nächsten Sommer reiten wir wieder zusammen. Zunächst muß der Stephan sowieso noch viel schlafen. Und wenn er dann größer wird, lassen wir ihn bei der Mali, während wir ausreiten.«
    »Wieso denn Stephan?« fragte sie irritiert.
    »Dachte ich mir so. Ist doch ein hübscher Name.«
    Sie legte den Kopf auf die Seite und runzelte die Stirn. »Ja, schon. Ich wollte aber eigentlich bei Florian bleiben.«
    Ich runzelte ebenfalls die Stirn und meinte: »Darüber müssen wir uns noch ernsthaft unterhalten.«

Die letzten Worte
    So sah er aus, dieser närrische Sommer. Er hatte mich ganz schön in Trab gehalten.
    Dafür folgte ihm ein ruhiger, arbeitsamer Winter.
    Und nun … ja, inzwischen ist wieder ein Sommer vergangen, auch der Herbst ist gleich vorüber, schon fallen die Blätter von den Bäumen, und wenn wir über die leeren Felder und Wiesen galoppieren, pfeift uns ein frischer Wind um die Ohren. Abends

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