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Der Spinnenkrieg

Der Spinnenkrieg

Titel: Der Spinnenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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»Ein Funkspruch aus der Basis, Captain. Commander Stone verlangt Sie zu sprechen.« »So, tut er das?« murmelte Charity. Lauter sagte sie: »Okay. Ich komme.« Sie gingen zurück zum Helikopter, und Charity nahm im Sitz des Piloten Platz, ehe sie das Bildfunkgerät am Armaturenbrett einschaltete. Stones Gesicht erschien auf dem winzigen Bildschirm, und für einen ganz kurzen Moment hatte sie das Gefühl, einen erschrockenen Ausdruck auf seinen Zügen zu sehen. Als er aber sprach, klang seine Stimme so ruhig und hochmütig wie immer. »Captain Laird! Wo waren Sie?« »Ich habe mir ein wenig die Beine vertreten«, antwortete Charity lächelnd. »Haben Sie etwas dagegen?« »Sie sind gelandet?« »Ja«, sagte Charity. Sie lächelte weiter, aber sie bemühte sich, dieses Lächeln möglichst herausfordernd wirken zu lassen, obgleich sie sich selbst sagte, wie albern ihr Benehmen war. »Das ist gut«, sagte Stone. »Bleiben Sie, wo Sie sind. Und geben Sie mir Ihre genaue Position durch.« Charitys Lächeln erlosch wie abgeschaltet. »Warum?« fragte sie alarmiert. »Eine Anzahl Gleiter ist durchgebrochen«, erklärte Stone. Er machte eine hastige Handbewegung. »Kein Grund zur Sorge. Wir erwischen sie. Aber es ist besser, wenn Sie am Boden bleiben, bis unsere Schiffe sie heruntergeholt haben.« »Gleiter?« wiederholte Charity  verwirrt. »Aber wieso?« »Woher soll ich das wissen?« schnappte Stone. »Tun Sie, was ich gesagt habe. Ich melde mich, sobald die Gefahr vorüber ist.« Er schaltete ab, bevor Charity eine weitere Frage stellen konnte, und für eine Sekunde blickte sie den erloschenen Bildschirm wütend und erschrocken zugleich an. Die Vorstellung, daß die Moroni hierherkamen, war völlig absurd. Sie alle hatten mit eigenen Augen gesehen, daß schon die flüchtigste Berührung eines Jared reichte, um aus den Ameisen  einen Teil der Kollektivintelligenz werden zu lassen. Jeder Soldat, den der Shait hierher schickte, war ein potentieller Kämpfer für seinen Gegner. »Was tun wir?« fragte Skudder, der hinter sie getreten war und das kurze Gespräch mit angehört hatte. »Hierbleiben und die Köpfe einziehen«, antwortete Charity nach kurzem Überlegen. Skudder sah aus, als hätte er eine andere Antwort erwartet. »Er wirkte ziemlich nervös, findest du nicht auch?« fragte er. Charity drehte sich zu ihm herum. »Dir ist es auch aufgefallen?« »Irgendwas stimmt nicht«, bemerkte Skudder nachdenklich. »Ich werde ihn danach fragen, sobald wir zurück sind.« Charity stand auf, ging nach hinten in die Kabine des Helikopters und unterrichtete Harris und die drei anderen, was geschehen war. »Ich glaube nicht, daß wir Grund haben, uns Sorgen zu machen«, schloß sie. »Trotzdem ist es besser, wir tun so, als wäre es ernst.« Sie machte eine befehlende Geste und deutete dann auf Jean, den Jungen, der sie auch hierhergeflogen hatte. »Schnallt euch an. Und Sie übernehmen das Steuer.« »Sie fliegen nicht selbst?« fragte Harris überrascht. »Wir fliegen überhaupt nicht«, antwortete Charity. »Ganz davon abgesehen, kann ich so ein Ding überhaupt nicht fliegen.« Sie hatte es einmal versucht, und dieser erste und einzige Versuch hatte beinahe in einer Katastrophe geendet. Während Skudder in der Kabine zurückblieb und sich wie Harris und die anderen auf seinem Sitz festschnallte, ging Charity zurück ins Cockpit, ließ sich auf den Copilotensitz sinken und suchte den Himmel ab. Sie wußte, wie unwahrscheinlich es war, daß die durchgebrochenen Gleiter ausgerechnet hierher kamen. Wahrscheinlich würden sie nicht einmal in die Nähe der Stadt gelangen, ehe die computergesteuerten Lasergeschütze der Eifelfestung sie erfaßten und vom Himmel holten Jean wollte die Hand zum Instrumentenpult ausstrecken, aber Charity hielt ihn mit einer raschen Bewegung zurück. »Lassen Sie das«, sagte sie  »Ich wollte nur das Radargerät …« »… einschalten, damit sie den Radarstrahl auffangen und eine Rakete auf ihn setzen«, fiel ihm Charity ins Wort. Jeans Augen weiteten sich. »So etwas ist möglich?« Fast gegen ihren Willen mußte Charity lächeln. »So etwas war schon damals bei uns möglich«, sagte sie. »Ich sehe, alles haben Ihnen die Jared doch nicht beigebracht.« Sie beugte sich im Sitz vor und suchte weiter konzentriert den Himmel im Süden ab. Eine helles Funkeln erregte ihre Aufmerksamkeit. Dem ersten silbernen Blitz gesellte sich ein zweiter und dritter hinzu, und wenig

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