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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ich erkannte, wer das war. Er muss die kalte Wut in meinem Gesicht erkannt haben, aber er verlangsamte seine Schritte nicht. Dem Blauen Elf konnte man vieles nachsagen, aber er hatte immer einen Arsch in der Hose gehabt. Er hielt in einer sicheren und höflichen Entfernung an und wartete ab, was ich tun würde. Er sah wachsam aus, aber nicht sonderlich beunruhigt. Ich überlegte, ob ich ihn töten sollte - aus Prinzip, direkt hier -, aber es war wahrscheinlich, dass wir beide Gäste von Alexander King waren. Persönlich ausgesucht für sein großartiges Spiel, und ich konnte es mir nicht leisten, den legendären Autonomen Agenten zu verärgern. Außerdem würde es nicht gut aussehen, wenn man mich dabei erwischte, die Kontrolle zu verlieren, noch bevor das weitere Prozedere feststand. Ich starrte den Blauen Elf kalt an und nickte ihm ganz leicht zu.
    »So ist es besser«, sagte er mit aufreizender Ruhe und einer affektierten Stimme. »Wir sollten schön zivilisiert bleiben, jedenfalls fürs Erste. Kein Streit, keine Beschuldigungen, kein Gezanke auf dem Spielplatz. Dieser Wettkampf ist zu wichtig für uns alle, um das Risiko einzugehen, wegen schlechten Benehmens rausgeworfen zu werden.«
    »Stimmt, du weißt ja alles über schlechtes Benehmen«, sagte ich. Etwas in meiner Stimme ließ ihn zusammenzucken und tatsächlich einen Schritt zurücktreten. »Du hast mein Vertrauen missbraucht. Einen Torques gestohlen und meiner Familie ins Gesicht gespuckt. Die Rechnung folgt, Blue. Aber jetzt noch nicht. Für all das haben wir noch Zeit, wenn ich erst deinen widerlichen Arsch aus dem Spiel gekickt habe.«
    Er versuchte, hoheitsvoll zu lächeln, aber es kam nicht von Herzen. Ich betrachtete ihn. Der Blaue Elf sah ein wenig besser aus als die letzten paar Male, die ich ihn gesehen hatte. Gesünder, sogar jünger, und obwohl man ihm jedes einzelne seiner Lebensjahre ansah, schienen sie ihm besser zu stehen. Er hatte etwas abgenommen, sein Rücken war gerade, und er stellte ein neues Selbstbewusstsein zur Schau. Er trug die vornehme Kleidung des elisabethanischen Zeitalters, mitsamt engen Strumpfhosen, wattiertem Wams und seidener Halskrause. Die Krause war heruntergezogen, damit jeder den gestohlenen Torques sehen konnte. Sein neuer Kleidungsstil war möglicherweise auf seine Zeit beim Feenrat zurückzuführen. Die Elben bevorzugen nach wie vor die Mode des alten Englands, aus der Zeit, in der sie zuletzt auf unserer Erde weilten. Teilweise liegt das an ihrer Sturheit, teilweise, weil sie gern vorgeben, die Menschheit hätte sich seitdem nicht geändert. Das macht es ihnen einfacher, auf uns herabzusehen. Der Blaue Elf trug auch einen zeremoniellen Brustharnisch aus Silber und Messing; auf jedem Zentimeter ziseliert und mit Gravuren und schnörkeligen Prägungen versehen. Ohne Zweifel strotzte das Ding vor Defensivzaubern und magischen Schutzsprüchen. Ich musste grinsen. Blue dachte wohl, er sei geschützt, aber seine Rüstung konnte meiner nicht das Wasser reichen.
    Nichtsdestotrotz sah er stolz, arrogant und aristokratisch aus. Sehr ... elbisch.
    »Ein Dieb und ein Verräter zu sein scheint zu dir zu passen«, sagte ich endlich. »Du siehst gut aus, Blue. Gefällt mir. Wirklich. Wo wäre auch der Spaß dabei, die Scheiße aus einem kranken, alten Mann herauszuprügeln?«
    »Wie unfreundlich«, sagte der Blaue Elf und warf mir seinen besten hochnäsigen Blick zu. »Ich bin gar kein Mann. Nicht mehr. Ich habe meine menschliche Seite abgelegt und meine elbische Abkunft angenommen. Ich habe lange Jahre gebraucht, um es zu erkennen, aber ich bin nicht dazu geschaffen, ein Mensch zu sein. Nur ein Mensch zu sein. Als Elb bin ich viel mehr ich selbst.«
    »Wir haben dich aufgenommen«, erwiderte ich. »Du warst Gast im Herrenhaus. Wir haben dir einen Platz mitten unter uns überlassen, ein Heim gegeben und ein Ziel, Respekt und Freunde. Und mitten während unseres Krieges gegen die Hungrigen Götter, als das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel stand - da hast du uns einen Torques gestohlen und bist abgehauen.«
    »Wenn man ein Elb sein will«, sagte der Blaue Elf gelassen, »dann muss man das richtig und mit allen Konsequenzen tun. Oder es gleich sein lassen.« Er hob die Linke und ließ seine Fingerspitzen zärtlich über den goldenen Reif an seinem Hals gleiten. »Das hättest du mir sagen sollen, Eddie. Du hättest mir sagen sollen, wie man sich mit einem Torques fühlen kann - ich habe mich nie so lebendig gefühlt. Als

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