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Der Spion und die Lady

Der Spion und die Lady

Titel: Der Spion und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Morgen, als wir Ruxton verließen, hast du etwas gesagt, was ich so deutete, daß du mich vielleicht liebst. War das eine Art Wunschdenken von mir?«
    Seine Worte erfüllten sie mit einem Glück, das sie erstrahlen ließ. »Aber natürlich liebe ich dich, Robin«, flüsterte sie. »All mein Gerede über unsere Verschiedenheit, meine Zweifel über ein Leben in England – das waren doch nur Ausflüchte. In Wahrheit hatte ich nur Angst, zu viel für dich zu empfinden, um deine Frau werden zu können, wenn du mich nicht liebst.«
    Robins Rock fiel ihr von den Schultern, als sie aufstand und ihm beide Arme entgegenstreckte.
    Von Anfang an hatten ihre Körper gewußt, daß sie füreinander geschaffen waren. Jetzt gab es auch keine emotionalen Bedenken mehr – nur noch leidenschaftliches, brennendes Verlangen.

    Epilog

    ES WAR EIN geradezu perfekter Tag für eine Hochzeit, und die Gärten von Ruxton eigneten sich hervorragend für die Trauung und das anschließende Frühstück. Die Liste der Gäste war nur klein, und viele von ihnen hatten bereits an Maxies erster Dinnergesellschaft in London teilgenommen.
    Giles und Desdemona hatten als Trauzeugen fungiert. In zwei Wochen würden sich Maxie und Robin revanchieren, wenn aus dem älteren Paar Mann und Frau wurde.
    Als der erste Appetit gestillt und die Toasts ausgebracht waren, beugte sich Robin zu Maxie und fragte leise: »Wollen wir nicht einen kleinen Spaziergang unternehmen? Unsere Gäste können bestimmt ein paar Minuten lang ohne uns auskommen.«
    »Sehr gern.«
    Hand in Hand schlenderten sie durch die Gärten, die in der Pracht ihrer Frühsommerblüte erstrahlten. Innerhalb weniger Wochen war Ruxton für Maxie zu einem wirklichen Heim geworden.
    »Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie sehr mir dein Kleid gefällt?« fragte Robin, als sie den Garten verließen und in den Wald
    hineinschlenderten. »So etwas habe ich zwar noch nie gesehen, aber es steht dir ganz ausgezeichnet.«
    Höchst zufrieden blickte Maxie an ihrem mit Perlen und Fransen besetzten Gewand hinab. Es war ein Hochzeitsgeschenk von Margot. »Es ist einem Hochzeitskostüm der Mohawks
    nachempfunden. Ich habe den Entwurf gezeichnet, und Margot fand eine Schneiderin, die bereit war, es zu nähen, auch wenn sie nirgendwo gefärbte Stachelschweinstacheln auftreiben konnte.«
    Sonnenstrahlen fielen durch die Baumkronen, Vögel schwirrten umher und erfüllten die Luft mit ihrem Gesang. »Sieh doch nur die vielen Singvögel, Robin. Fast hat es den Anschein, als wollten sie mit uns feiern.«
    Er grinste.
    Plötzlich mißtrauisch geworden, warf Maxie einen genaueren Blick auf den Pfad. »Lord Robert, hast du dem Gärtner etwa befohlen, Körner auf den Weg zu streuen, um die Vögel anzulocken?«
    Er lachte hell auf. »Was ist falsch daran, ein wenig zu zaubern? Als ich dich damals in Wolverhampton neben dem Hexenring erblickte, dachte ich an Titania, die Feenkönigin.«
    Sie stimmte in sein Lachen ein. »Und ich an Oberen. Offenbar funktioniert unsere Phantasie ähnlich.«
    »Unter anderem.« Er zögerte und sagte dann:
    »Vielleicht sollte ich das nicht fragen, aber wenn du neuerdings versuchst, in die Zukunft zu blicken, siehst du da irgend etwas?«
    Sie nickte. »Viele, viele glückliche Jahre.«
    Er hob ihre Hände und küßte ihre Fingerspitzen.
    »Das habe ich mir erhofft.«
    Der Pfad führte zu einer Lichtung, auf der Maxie noch nicht gewesen war. In ihrer Mitte erblickte sie einen Hesenring – ganz ähnlich dem von Wolverhampton. Sie blieb stehen, betrachtete ihn und empfand ein geradezu unsinniges Glücksgefühl.
    Robin zog sie in die Arme und küßte sie mit fast schmerzhafter Zärtlichkeit. »Und jetzt, Kanawiosta«, hauchte er, »lehre mich noch einmal, wie man dem Wind lauscht.«

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