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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Renner. Erinnern Sie sich, was Sie mir gestern nach dem Lunch sagten?«
    »Ja, aber ich hab’ Ihnen nicht gesagt, ich sei ein Feigling«, fauchte Renner.
    »Das ist mir durchaus bewusst. Mir ist außerdem bewusst, dass Sie wahrscheinlich der unorthodoxeste Offizier sind, den ich habe. Dem Kaplan wurde gesagt, dass an Bord der Mac Arthur eine Seuche ausgebrochen sei und dass wir ins Imperium zurückkehren müssten, bevor alle angesteckt werden. Das ist die offizielle Erklärung für die Splits. Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber Hardy wird es leichter haben, sie zu überzeugen, wenn er selbst daran glaubt. Ich muss ihm aber jemanden mitgeben, der auch die wahre Situation kennt.«
    »Einer der Kadetten …«
    »Mr. Renner, zum Kutter der Mac Arthur ! Staley, Sie haben Ihre Befehle.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Renner verschwand wütend.
     
    Drei Kadetten und ein Dutzend Flotteninfanteristen klammerten sich in das Kollisionsnetz in der Hauptkabine des Lenin -Kutters. Die Zivilisten und die reguläre Besatzung waren von Bord gegangen, und das Boot begann sich langsam von dem schwarzen Umriss der Lenin zu entfernen.
    »Also, Lafferty«, sagte Staley. »Bringen Sie uns auf die Steuerbordseite der Mac Arthur .
    Wenn wir nicht angegriffen werden, rammen Sie, und zwar bei der Tankanlage achtern von Schott 185.«
    »Jawohl, Sir.« Lafferty zeigte keinerlei merkliche Reaktion. Er, war ein starkknochiger Mann, der von den Ebenen der Welt Tabletop stammte. Sein Haar war aschblond und sehr kurz geschnitten, und seine kantigen Züge schienen aus Holz geschnitzt zu sein.
    Das Kollisionsnetz war für heftige Stöße konstruiert. Die Kadetten hingen darin wie Fliegen in einem riesigen Spinnennetz. Staley schaute Whitbread an. Whitbread schaute Potter an. Beide vermieden es, die Soldaten hinter sich anzusehen. »Also los!« befahl Staley. Der Antrieb heulte auf.
     
    Die eigentliche Schutzhülle jedes Kriegsschiffs ist das Langston-Feld. Kein Material könnte ja der unvorstellbaren Hitze von Fusionsbomben  und Hochenergielasern widerstehen. Da ohnehin alles, was das Feld und das Defensivfeuer des Schiffs zu durchdringen vermag, jegliche Materie dahinter zu Atomen verglühen lässt, kann der Rumpf eines Kriegsschiffs relativ dünnwandig sein. Er ist jedoch nur relativ dünn. Ein Schiff muss ausreichend strukturelle Festigkeit besitzen, um hohe und plötzliche Beschleunigungen auszuhalten.
    Einige Abteilungen und Tanks sind jedoch recht groß und daher weniger stabil, so dass ein ausreichend wuchtiger Aufprall theoretisch ihre Wände durchbrechen musste. In der Praxis – nun, Staley konnte sich nicht erinnern, dass jemals ein Schiff auf diese Weise geentert worden wäre, so sehr er auch sein Gedächtnis durchkramte. In der Ausbildung lernte man es allerdings. Man konnte durch Rammen an Bord eines manövrierunfähigen Schiffs gelangen, auch wenn das Feld noch intakt war. Staley fragte sich, welcher verdammte Irre das zum ersten Mal versucht hatte.
    Der längliche, tiefschwarze Klumpen, der die Mac Arthur umgab, wurde zu einer Mauer aus schwarzem Nichts. Der schaufeiförmige Wiedereintrittsschild des Kutters klappte hoch. Horst sah, wie sich der vordere Sichtschirm verdunkelte.
    Der Kutter schoss vorwärts. Ein Augenblick intensiver Kälte, als sie das Feld durchdrangen, dann das Kreischen zerreißenden Metalls. Das Boot kam zum Stillstand.
    Staley schnallte sich los. »Los jetzt«, befahl er. »Kelley, schneiden Sie einen Durchgang in die Tankwand.«
    »Ja, Sir.« Die Infanteristen sprangen hinaus. Zwei richteten einen großen Schneidlaser auf das verbeulte Metall, das einmal die Innenwand eines Wasserstofftanks gewesen war. Kabel führten von dem Gerät zurück in den schwer mitgenommenen Kutter.
    Die Tankwand riss an den aufgeschmolzenen Linien, ein Stück barst heraus und traf beinahe die beiden Soldaten. Luft pfiff durch das Loch, und tote Minisplits wurden herausgewirbelt wie Herbstblätter.
    Die Wände des Korridors dahinter waren verschwunden. Etliche Abteilungen waren zu Schrott verwandelt, Schotts durchbrochen, seltsame Apparate waren entstanden.
    Überall wimmelte es von toten, aufgedunsenen Minis. Keines schien einen Druckanzug gehabt zu haben.
    »Herrgott«, murmelte Staley entgeistert. »Also gut, Kelley, dann holen Sie mal diese Anzüge. Gehen wir.« Er stieß sich ab und schwebte über das Gerumpel zur nächsten luftdichten Tür. »Nach der Kontrollanzeige ist Druck auf der anderen Seite«, stellte er fest. Er griff

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