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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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die Kadetten den Kontakt mit ihnen. Die Helmfunkgeräte waren nur für Sichtverbindung geeignet. Trotzdem war es nicht still. Die Mac Arthur war erfüllt von ungewohnten, seltsamen Geräuschen. Schrille Pfiffe und Schreie, das Kreischen aufgerissenen Metalls, ein Summen und Vibrieren – eine schrecklich fremdartige Geräuschkulisse.
    »Die Mac gehört nicht mehr uns«, flüsterte Potter. Ein langgezogenes Wuuuusch – der Korridor stand unter Vakuum. Staley schleuderte eine Thermit-Granate gegen die Wand des Messeraums und zog sich hinter die nächste Ecke zurück. Grelles Licht flammte kurz auf, dann eilte Staley zurück, um seinen Handlaser auf die noch glühende Stelle des Schotts abzufeuern. Die anderen nahmen gleichfalls den Beschuss auf.
    Bald begann sich die Metallwand nach außen zu beulen und barst schließlich. Luft strömte heulend in den Gang heraus, eine Wolke toter Minis mit sich reißend. Staley versuchte die Verschlusshebel des Eingangs zu lösen, aber sie rührten sich nicht. Also schmolzen die Männer mit ihren Lasern das Loch im Schott weiter aus, bis sie hindurchkriechen konnten.
    Lebende Minis waren keine mehr zu sehen. »Warum können wir’s nicht im ganzen Schiff so machen?« wollte Whitbread wissen. »Wir könnten es wieder in unsere Macht bekommen, wenn wir die Biester einfach rauspusten …«
    »Vielleicht«, sagte Staley. »Lafferty. Holen Sie die Kaffeemaschine und bringen Sie sie nach Backbord. Los, wir geben Ihnen Deckung.«
    Der Bootsmann winkte und schnellte sich den Korridor entlang in die Richtung, die die Infanteristen eingeschlagen hatten. »Sollten wir uns nich’ am besten mit ihm absetzen?« erkundigte sich Potter.
    »Die Torpedos«, knurrte Staley. »Wir müssen die Zünder aktivieren.«
    »Aber, Horst«, protestierte Whitbread. »War’s nicht einfacher, ich meine, könnten wir nicht das Schiff wieder unter Kontrolle bekommen? Ich hab’ noch keine Minis mit Druckanzügen oder Atemgeräten gesehen …«
    »Brauchen sie nicht. Sie können diese fantastischen Druckbarrieren herstellen«, erinnerte ihn Staley. »Außerdem haben wir unsere Befehle.« Er deutete nach achtern, und sie setzten sich in Bewegung. Jetzt, da keine Menschen mehr in der Mac Arthur waren, brauchten sie nicht mehr Rücksicht nehmen, konnten luftdichte Türen durchschmelzen und die Gänge vor ihnen mit Granaten säubern. Potter und Whitbread schauderten bei dem Gedanken, welchen Schaden sie anrichteten. Ihre Waffen war nicht für den Gebrauch im Innern eines Raumschiffes gedacht.
    Die Torpedos waren noch an ihrem Platz: Staley und Whitbread waren bei dem Team dabei gewesen, das sie beiderseits des Feldgenerators aufs Deck geschweißt hatte.
    Bloß – der Generator war verschwunden. Das leere Gehäuse war alles, was zurückgeblieben war.
    Potter griff nach den Zeitzündern, die die Bomben auslösen würden. »Warte«, befahl Staley. Er fand den Anschluss einer Direktleitung und stöpselte sein Helmsprechgerät an. »Hallo, hier ist Kadett Horst Staley im Feldgeneratorraum. Hört mich jemand?«
    »Aye, aye, Mr. Staley«, antwortete eine Stimme. »Einen Moment, Sir, hier ist der Kapitän.« Gleich darauf war Blaine in der Leitung.
    Staley erklärte die Lage. »Der Feldgenerator ist weg, Sir, aber das Feld scheint immer noch zu bestehen …«
    Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen am anderen Ende. Dann fluchte Blaine wütend, riss sich aber gleich zusammen. »Sie haben sich verspätet, Mr. Staley. Wir haben Befehl, in fünf Minuten die Öffnungen im Feld zu schließen und in die Boote der Lenin zu gehen. Sie können nie da rauskommen, bevor die Lenin das Feuer eröffnet.«
    »Nein, Sir. Was sollen wir tun?« Blaine zögerte einen Moment lang. »Das werde ich mit dem Admiral besprechen müssen. Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    Ein plötzlicher, brausender Orkan ließ die drei hastig Deckung suchen. Eine Weile sagte niemand etwas, dann stellte Potter überflüssigerweise fest: »Wir haben wieder Druck.
    Die Heinzels haben wohl irgend ’ne Tür repariert.«
    »Dann werden sie bald hier sein.« Whitbread fluchte erbittert. »Was hält nur den Käptn auf?« wollte er wissen. Darauf war keine Antwort möglich. Schweigend, angespannt, mit schussbereiten Waffen kauerten sie beisammen, während sie um sich die Mac Arthur wieder zum Leben erwachen hörten. Die neuen Herren des Schiffs kamen.
     
    »Ich gehe nicht ohne die Kadetten von Bord«, erklärte Rod dem Admiral.
    »Sind Sie sicher, dass sie nicht mehr die

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