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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Man würde seinen Fallschirm und das Rettungsboot finden und seine Fußspuren entdecken. Wohin er ging, war auf den ersten Blick zu erkennen.
    Kurze Zeit später war das Flugzeug wieder in der Luft und flog genau in seine Richtung.
    Es war jetzt viel langsamer geworden, offensichtlich suchte man nach ihm. Er winkte wieder, obwohl er einen Moment lang versucht war, sich zu verstecken, was einfach idiotisch war. Er musste gefunden werden, bevor sein Lufterneuerer versagte, obwohl er keine Ahnung hatte, wie er sich mit diesen Splits verständigen sollte.
    Das Flugzeug strich über ihn hinweg und zog eine Schleife. Dann schwenkten seine Düsen nach vorne und unten, und es setzte gefährlich schnell in den Pflanzen auf. Drei Splits saßen darin, und ein Braun-Weißes kaum hastig herausgeklettert.
    »Horst!« rief es in Whitbreads Tonfall. »Wo sind die anderen?«
    Staley deutete zu dem Kuppelgebäude hin. Es war noch immer eine gute Wegstunde entfernt.
    Whitbreads Split schien in sich zusammenzusinken. »Da haben wir’s. Horst, sind sie schon dort ?«
    »Sicher. Sie warten auf mich. Sie sind schon seit ungefähr drei Stunden dort.«
    »Oh Gott. Vielleicht sind sie doch nicht reingekommen. Whitbread könnte es nicht.
    Komm schnell , Horst.« Das Fjunch(klick) zeigte auf das Flugzeug. »Du wirst dich da irgendwie reinquetschen müssen.«
    Drinnen saßen ein zweites Braun-Weißes und der Pilot, ein Braunes. Whitbreads Split trillerte etwas, das mindestens fünf Oktaven und neun Tonarten umfasste. Das andere Braun-Weiße gestikulierte wild. Sie machten Staley zwischen den Konturensitzen Platz, und das Braune hantierte an den Bedienungsinstrumenten. Das Flugzeug hob ab und schoss auf das Gebäude zu. »Vielleicht sind sie doch nichthineingekommen«, wiederholte Whitbreads Split. »Vielleicht.«
    Horst saß unbequem zusammengekauert am Kabinenboden und machte sich Sorgen.
    Die Sache gefiel ihm immer weniger. »Was ist denn los?« fragte er.
    Whitbreads Split sah ihn seltsam an. »Vielleicht nichts.« Die beiden anderen Splits sprachen kein Wort.

 
34
Unbefugtes Eindringen
     
    Whitbread und Potter standen allein unter der mächtigen Kuppel. Fassungslos schauten sie sich um.
    Die Kuppel war nur eine Schutzhülle. Von der halben Höhe ihrer Wölbung aus beleuchtete eine einzelne Lichtquelle den gesamten Innenraum wie eine sanfte Nachmittagssonne. In vielen Gebäuden, die Whitbread gesehen hatte, verwendeten die Splits diese Art von Beleuchtung. Unter der Kuppel lag eine kleine Stadt – eine sehr seltsame Stadt. Niemand bewohnte sie. Kein Ton war zu hören, keine Bewegung zu sehen, in keinem der Fenster war Licht. Und die Häuser …
    Die Stadt war geradezu chaotisch uneinheitlich. Keins der Gebäude passte zum nächsten. Whitbread bekam eine Gänsehaut beim Anblick von zwei eleganten, von vielen Fenstern durchbrochenen Pfeilerbauten, die etwas flankierten, das wie eine ungeheuerliche mittelalterliche Kathedrale aussah, ein Gewirk aus Streben und Bögen, Türmchen und Simsen, die von Gestalten bewacht wurden, die laut Burys Split Dämonen darstellen sollten.
    Hunderte Baustile und zumindest ein Dutzend verschiedener technologischer Entwicklungsstufen kamen hier zusammen. Jene freitragenden Hallendecken konnten kaum ohne Spannbeton oder ein noch fortschrittlicheres Material errichtet worden sein, ganz abgesehen von den sicher nicht einfachen Konstruktionsberechnungen.
    Das Bauwerk, das dem Tor am nächsten war, bestand dagegen aus einfachen, sonnengetrockneten Lehmziegeln. Hier stand ein Quaderbau mit Wänden aus einseitig versilbertem Glas, dort waren die Wände aus grauen Steinblöcken, die Fenster unverglast, nur mit primitiven Holzläden zu verschließen.
    »Wetterläden. Das muss hier gestanden haben, bevor die Kuppel gebaut wurde«, sagte Potter.
    »Offensichtlich. Die Kuppel ist praktisch neu. Diese … Kathedrale könnte man’s nennen, diese Kathedrale in der Mitte dagegen ist so alt, dass man glaubt, sie müsste im nächsten Augenblick zerfallen.«
    »Schau mal. Dieses parabolisch-hyperbolische Gebilde, das da aus einer Mauer herausgebaut wurde. Sieh dir bloß die Mauer an!«
    »Ja, die muss mal zu einem anderen Gebäude gehört haben. Weiß Gott, wie alt das ist.« Die Mauer war über einen Meter dick, an den Kanten und auf der Krone zeigten sich Spuren von Verwitterung. Sie war aus verkleideten Steinblöcken errichtet, von denen jeder wohl gut eine halbe Tonne wog. Eine Schlingpflanze hatte sich daran hochgezogen,

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