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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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waren jedenfalls zwei Dinge, die sie gebaut hatten, völlig gleich. Whitbread landete genau vor dem rechteckigen Tor. Nur die Größe des Gebäudes hatte es klein erscheinen lassen; aus der Nähe gesehen war es riesig.
    »Ich bin da«, flüsterte er beinahe, dann musste er über sich selbst grinsen. »Hier ist ein Tor. Es ist sehr groß und geschlossen. Komisch – es führen keine Wege oder Straßen hierher, und die Pflanzen stehen bis an die Mauer.«
    »Vielleicht landen Flugzeuge auf dem Dach«, bemerkte Staleys Stimme.
    »Glaub’ ich kaum, Horst. Das Dach ist rund. Ich glaube nicht, dass hier überhaupt jemals viele Leute herkommen. Muss eine Art Lagerhalle sein. Oder vielleicht ist eine Maschine drinnen, die sich selbst wartet.«
    »Geh lieber nicht ran. Gavin, mit dir auch alles in Ordnung?« »Klar, Horst. Ich werd’ etwa in ’ner halben Stunde bei dem Gebäude sein. Bis bald.«
     
    Staley bereitete sich auf einen längeren Marsch vor. Etwas wie Notrationen konnte er in dem Rettungsboot nicht finden. Nach einigem Überlegen zog er seinen Gefechtspanzer und den Druckanzug darunter aus. Beides enthielt keinerlei Geheimnisse für die Splits.
    Dann montierte er das Atemgerät ab und bastelte sich aus Helm und Halsabdichtung eine Art Gasmaske. Schließlich holte er noch das Funkgerät aus dem Anzug und hängte es sich an den Gürtel, nachdem er einen letzten Versuch unternommen hatte, die Lenin zu erreichen. Es kam keine Antwort. Was hatte er anderes erwartet? Funkgerät, Wasserflasche, Handwaffe, das Lufterneuerungsgerät. Das musste genügen.
    Staley musterte sorgfältig den gesamten Horizont. Es gab nur das eine Gebäude – sehr unwahrscheinlich also, dass er auf das falsche zuhielt. Er marschierte los, froh über die geringe Schwere, und hatte bald das angenehmste Tempo gefunden.
    Eine halbe Stunde später stieß er auf das erste Split. Er war schon fast neben ihm, als er es bemerkte: dem Typ nach unterschied es sich von allen, die er bisher kennengelernt hatte, und es war nicht größer als die Pflanzen. Es arbeitete zwischen den Reihen, glättete mit den Händen die Erde und riss Unkraut aus, das es zwischen die bepflanzten Furchen warf. Es beobachtete ihn, während er herankam. Als er vorbeiging, wandte es sich wieder seiner Arbeit zu.
    Das Split war in manchen Dingen einem Braunen ähnlich. Die Achsel- und Leistenbehaarung war allerdings dicker, und Arme und Beine waren auch dichter bepelzt. Die linke Hand glich etwa der eines Braunen, während die rechten Hände nur je fünf Finger und einen rudimentären Stummel hatten. Die Finger waren plump und kurz.
    Die Beine waren kräftig, die Füße groß und platt. Wenn man von der viel stärker abgeflachten Stirn absah, glich der Kopf dem eines Braunen.
    Wenn Sally Fowler recht hatte, hieß das, dass die Intelligenz dieses Wesens praktisch null war. »Hallo«, rief Horst ihm trotzdem zu. Das Split schaute ihn einen Augenblick lang stumm an, dann riss es das nächste Unkraut aus.
    Später sah er noch eine Menge von den Kretin-Braunen. Sie beobachteten ihn gerade so lange, bis sie sicher sein konnten, dass er keine Pflanzen zerstörte, dann verloren sie jedes Interesse an ihm. So marschierte Horst unter dem grellen Schein des Splitters auf das spiegelnde Gebäude zu. Es war viel weiter weg, als er zuerst gedacht hatte.
     
    Kadett Jonathon Whitbread wartete. Seit er bei der Flotte war, hatte er ziemlich viel Zeit damit zugebracht; er war jedoch erst siebzehn Standardjahre alt, und in diesem Alter fällt einem Warten niemals leicht.
    Er saß auf seinem Kegelboot, gerade hoch genug, um den Kopf über den Pflanzenreihen zu haben. In der Stadt hatten ihn die vielen Häuser nur wenig von dieser Welt sehen lassen; hier hatte er einen freien Ausblick auf den gesamten Horizont. Der Himmel war rundum bräunlich gefärbt, nur um den Zenit ging das Braun in ein blässliches Blau über. Im Osten quollen dichte Wolkenbänke empor, und ein paar schmutzigweiße Cumuli zogen über den Himmel.
    Die Sonne stand ziemlich genau über ihm. Er kam zu dem Schluss, dass er in der Nähe des Äquators sein musste, und erinnerte sich, das die Schloss-Stadt irgendwo in nördlichen Breiten lag. Obwohl die Sonne im Zenit stand, war sie weniger hell und blendend als die viel kleinere Sonne von Neuschottland.
    Dies und eine Menge andere Dinge, die ihm gar nicht richtig bewusst wurden, sagten ihm, dass er sich auf einer fremden Welt befand. Und doch, so weit er schaute, gab es nichts als

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