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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Heimatstadt Hochzeit zu halten.«
    »Wir wissen noch nicht genau, wann es sein wird«, beruhigte ihn Sally. »Aber ganz bestimmt nicht, bevor die Lenin eintrifft. Sie sind natürlich alle zur Hochzeit eingeladen.«
    Die Splits auch, fügte sie bei sich hinzu. Ich frage mich, was sie von dem Zirkus halten werden?
    Die Gesellschaft löste sich in kleine Gruppen auf, deren Mittelpunkt jedoch Rod und Sally blieben. Der große Messetisch wurde ganz abgeräumt und ins Deck hinuntergelassen, um den Stewards mehr Platz zu geben, die mit Kaffee und Tee zwischen den Gästen herumeilten.
    »Gestatten Sie mir, auch meine Glückwünsche auszusprechen«, sagte Bury salbungsvoll. »Und ich hoffe, Sie werden nicht annehmen, dass ich Sie zu bestechen versuche, wenn ich Ihnen ein Hochzeitsgeschenk sende.«
    »Warum sollte jemand so etwas denken?« fragte Sally unschuldig. »Vielen Dank, Mr.
    Bury.« Wenn ihre Bemerkung auch etwas zweischneidig gewesen war, so ließ ihr warmes Lächeln das vergessen. Sally hatte für Leute von Burys Ruf nichts übrig, aber solange sie ihn kannte, war er immer höflich und zuvorkommend gewesen; wenn er nur über seine verrückte Furcht vor den Splits hinwegkommen würde!
    Endlich war es Rod möglich, sich aus dem Mittelpunkt des Geschehens zu entfernen. Er fand Dr. Horvath in einer Ecke des Raums. »Sie sind mir den ganzen Abend ausgewichen, Doktor«, sagte Rod freundlich. »Ich wüsste gerne, weshalb.«
    Horvath versuchte ein Lächeln, merkte allerdings gleich, dass es ihm ziemlich dünn geriet. Er runzelte kurz die Stirn und kam dann zu einem Entschluss. »Etwas anderes als Offenheit hat keinen Sinn. Hören Sie, Blaine, ich wollte Sie bei dieser Expedition nicht dabeihaben. Sie wissen, warum. Schön, Ihr Mr. Renner hat mich überzeugt, dass Sie im Fall dieser Sonde nicht anders hätten handeln können. Wir hatten unsere Differenzen, aber alles in allem billige ich die Art, wie Sie Ihr Kommando gehandhabt haben. Bei Ihrem Rang und Ihrer Erfahrung war es unvermeidlich, dass Sie in die Kommission berufen würden.«
    »Ich hatte es nicht erwartet«, antwortete Rod. »Jetzt, und wenn ich mir den Standpunkt von Sparta überlege, muss ich zugeben, dass Sie recht haben. Sind Sie deshalb verstimmt?«
    »Nein«, sagte Horvath ehrlich. »Wie gesagt, es war unvermeidlich, und ich pflege mich nicht durch Naturgesetze verstimmen zu lassen. Aber ich habe erwartet, selbst in die Kommission zu kommen, Blaine. Ich war der ranghöchste Wissenschaftler dieser Expedition. Ich musste um jedes Fetzchen Information kämpfen, das wir haben. Bei Gott, wenn sie zwei Plätze an Expeditionsmitglieder vergeben, dann habe ich einen verdient!«
    »Und Sally nicht«, sagte Rod kühl.
    »Sie war uns eine große Hilfe«, sagte Horvath. »Und sie ist charmant und intelligent, und ich erwarte gar nicht, dass Sie in Bezug auf sie objektiv sind – aber ehrlich, Blaine, Sie wollen doch nicht behaupten, dass sie gleichermaßen kompetent ist wie ich?«
    Rods gerunzelte Stirn glättete sich. Er lächelte, grinste beinahe. Horvaths berufliche Eifersucht war weder komisch noch traurig, einfach unvermeidlich; ebenso unvermeidlich wie seine Überzeugung, dass seine Fähigkeiten als Wissenschaftler angezweifelt worden waren. »Beruhigen Sie sich, Doktor«, sagte Rod. »Sally ist nicht um ihrer wissenschaftlichen Kompetenz willen in die Kommission berufen worden, ebenso wenig wie ich. Dem Kaiser kommt es nicht auf Kompetenz an, sondern auf – die Wahrung von Interessen.« Er hätte beinahe ›Loyalität‹ gesagt, was natürlich alles verdorben hätte. »In gewisser Weise ist die Tatsache, dass Sie nicht sofort« – Rod betonte dieses Wort mit Absicht – »ernannt wurden, ein Kompliment.« Horvaths Brauen fuhren hoch. »Wie bitte?«
    »Sie sind Wissenschaftler, Doktor. Ihre gesamte Ausbildung, ja Ihre ganze Weltanschauung ist auf Objektivität ausgerichtet, nicht wahr?«
    »Mehr oder weniger, ja«, räumte Horvath ein. »Obwohl ich, seit ich die Laborarbeit aufgegeben habe …«
    »Da mussten Sie um Ihr Budget kämpfen. Trotzdem gaben Sie sich doch nur mit der Politik ab, um Ihren Kollegen zu helfen, die Dinge zu tun, die Sie selbst getan hätten, wären Sie frei von administrativen Pflichten gewesen.«
    »Nun – ja. Danke. Nur wenige Leute scheinen das so zu begreifen.«
    »Ihr Verhalten den Splits gegenüber wäre demnach ebenso – streng objektiv.
    Unpolitisch. Für das Imperium mag das aber vielleicht nicht der beste Weg sein. Nicht, dass

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