Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
letzte Seite und warf die Akte in das ›Erledigt‹-Fach, das mit einem Husten die Papiere verschlang.
    »Vielleicht sollte ich Kapitän Blaine vorstellen …«, begann Admiral Cranston.
    »Natürlich, natürlich. Nachlässig von mir. Dr. Horvath, Minister Armstrong, Sir Traffin: Kapitän Blaine von der Mac Arthur . Sohn des Marquis de Crucis, Sie wissen ja.«
    » Mac Arthur «, Dr. Horvath legte Abscheu in das Wort. »Ich verstehe. Verzeihen Sie, Hoheit, aber ich kann mir nicht vorstellen, wozu Sie ihn hier haben wollen.« »Nicht? – Soso«, meinte Merrill. »Gebrauchen Sie Ihren Verstand, Doktor. Sie wissen, worum es bei unserem Treffen geht, oder?«
    »Die Antwort, die mir mein Verstand gibt, ist mir leider wenig sympathisch, Hoheit. Ich sehe jedoch immer noch keinen Grund, warum dieser – dieser fanatische Militarist an der Planung einer so bedeutungsvollen Expedition teilnehmen sollte.«
    »Soll das eine Kritik an einem meiner Offiziere sein, Sir?« fauchte Admiral Cranston. »In diesem Fall muss ich Sie …«
    »Das reicht«, sagte Merrill ruhig. Er schob einen weiteren dicken Stoß Akten in das Ausgangsfach und sah nachdenklich zu, wie er verschwand. »Dr. Horvath, Sie können jetzt Ihre Einwände vorbringen, damit wir das wenigstens erledigt haben.« Es war nicht möglich zu entscheiden, wem Merrills leichtes Lächeln galt.
    »Meine Einwände sind doch wohl offensichtlich! Dieser junge Mann hat vielleicht die menschliche Rasse in einen Krieg mit den ersten fremden Intelligenzen verwickelt, auf die wir je gestoßen sind. Die Admiralität hat es nicht für nötig befunden, ihn seines Postens zu entheben, aber ich verwahre mich nachdrücklich dagegen, dass er nochmals in Berührung mit den Fremden kommt. Sir, ist Ihnen die Ungeheuerlichkeit seiner Tat denn nicht klar?«
    »Nein, Sir, mir nicht!« warf Kriegsminister Armstrong ein. »Aber dieses Schiff hat fünfunddreißig Lichtjahre zurückgelegt. Im Normalraum! Mehr als einhundertfünfzig Jahre unterwegs! Eine Leistung, zu der selbst das Erste Imperium nicht fähig gewesen wäre. Und wozu das alles? Um am Ziel zu Klump geschossen, in die Schleuse eines Kriegsschiffes gestopft und abgeschleppt zu werden …« Dem Wissenschaftsminister ging der Atem aus.
    »Blaine, haben Sie die Sonde beschossen?« fragte Merrill.
    »Nein, Hoheit. Sie hat uns beschossen. Ich hatte Order, sie abzufangen und zu untersuchen. Als das fremde Schiff meinen Kreuzer angriff, schnitt ich es von dem Lichtsegel los, das es als Waffe einsetzte.«
    »Womit Ihnen nur mehr die Wahl blieb, es an Bord zu nehmen oder in die Sonne stürzen zu lassen«, fügte Sir Traffin hinzu. »Das war gute Arbeit, Kapitän.«
    »Aber unnötig, wäre die Sonde nicht manövrierunfähig gemacht worden«, sagte Horvath starrsinnig. »Als sie auf Sie feuerte, warum hatten Sie da nicht Verstand genug, hinter dem Lichtsegel Deckung zu nehmen? Der Kapsel zu folgen, nicht sie zu zerstören?
    Einen Mord zu begehen?!«
    »Dieses Ding hat ein Kriegsschiff des Imperiums angegriffen«, fuhr Cranston auf, »und da finden Sie, dass meine Offiziere nicht …«
    Merrill hob beschwichtigend die Hand. »Ich bin neugierig, Kapitän. Warum haben Sie nicht getan, was Dr. Horvath eben vorgeschlagen hat?«
    »Ich …« Blaine saß einen Moment lang reglos da, um seine durcheinanderwirbelnden Gedanken zu ordnen. »Also, Sir, unser Treibstoff war schon knapp, und wir waren ziemlich nahe an Cal. Wäre ich der Sonde gefolgt, dann hätten wir selbst bald keine Energie zum Manövrieren gehabt und sie auf jeden Fall verloren. Wenn der Antrieb der Mac Arthur nicht vielleicht ohnehin das Lichtsegel verbrannt hätte. Wir brauchten unsere Geschwindigkeit, um aus dem Gravitationskrater von Cal herauszukommen … und ich hatte den Befehl, die Sonde abzufangen.« Er verstummte und rieb sich die gebrochene Nase.
    Merrill nickte. »Eine Frage noch, Blaine. Was dachten Sie, als Sie den Auftrag erhielten, ein Raumschiff fremder Wesen zu überprüfen?«
    »Ich war begeistert über die Aussicht, ihnen selbst zu begegnen, Sir.« »Meine Herren, das klingt mir nicht nach fanatischer Xenophobie. Dieser Offizier hat sein Schiff verteidigt, als es angegriffen wurde. Dr. Horvath – wenn er wirklich die Sonde selbst beschossen hätte, und das wäre die einfachste Methode gewesen, eine weitere Gefährdung seines Schiffes zu verhindern, dann würde ich persönlich dafür sorgen, dass er entlassen wird und in keiner wie immer gearteten Kapazität im Dienst

Weitere Kostenlose Bücher