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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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sei.
    Ja, davon war er überzeugt. Und er konnte eine Menge Leute zu seiner Ansicht bekehren. Wir sind da, meine Herren.«
     
    Die Kirche von Ihm war eindrucksvoll und schäbig zugleich. Sie war aus Naturstein errichtet worden, um dem Zahn der Zeit besser zu widerstehen, aber es waren doch Spuren ihres Alters zu erkennen. Der Stein war von vielen Stürmen glattgeschliffen worden, Dachstuhl und Deckenbalken waren rissig; an vielen Stellen hatten Besucher mit Lasern oder anderen Werkzeugen ihre Initialen oder eine Obszönität eingeschnitten.
    Der Priester war ein großer, untersetzter Mann, der irgendwie verweichlicht und müde wirkte. Er beharrte jedoch mit unerwarteter Zähigkeit auf seiner Weigerung, die drei in die Kirche zu lassen. Es nützte nichts, dass Potter sich als Bürger der Stadt zu erkennen gab. Die Kirche von Ihm und ihre Priester hatten von Leuten der Siedlung viel auszustehen gehabt.
    »Ach, kommen Sie, warum können wir uns nicht einigen?« meinte Renner zu ihm. »Sie glauben doch nicht ernstlich, dass wir irgendein Sakrileg begehen wollen, oder?«
    »Ihr seid keine Gläubigen. Was wollt ihr da drinnen?« »Wir möchten nur den – das Angesicht von Ihm in seiner Herrlichkeit sehen. Danach werden wir wieder gehen. Wenn Sie uns nicht hineinlassen, könnten Sie dazu gezwungen werden, wenn wir uns an höhere Stellen wenden. Es handelt sich um eine Angelegenheit der Flotte.«
    Der Priester musterte ihn verächtlich. »Hier ist Neuschottland, nicht eine von diesen Hinterwäldlerkolonien, auf denen’s als einzige Behörden nur eure fluchenden, rüden Flotteninfanteristen gibt. Ihr brauchtet zumindest eine Order vom Vizekönig, um hier gegen meinen Willen reinzukommen. Und ihr seid schließlich bloß Touristen.«
    »Haben Sie von der fremden Raumsonde gehört?«
    Der Priester verlor etwas von seiner Selbstsicherheit. »M-ja.«
    »Wir glauben, dass sie vom Splitter kommt und mit Laserstrahlen von dort angetrieben wurde.«
    Der Priester war verblüfft. Dann begann er zu lachen. Er lachte laut und lange. Lachend gab er ihnen den Weg frei. Er sagte nichts mehr, sondern führte sie über die abgetretenen Steinfliesen durch die Vorhalle in den Hauptraum des Heiligtums. Dann trat er zur Seite und beobachtete ihre Mienen.
    Das Angesicht von Ihm nahm eine halbe Querwand ein. Es schien ein riesiges Hologramm zu sein. Die weiter am Rand liegenden Sterne waren leicht verschwommen, was darauf hindeutete, dass das Hologramm sehr alt sein musste. Und wie jedes Hologramm wirkte es nicht einfach nur dreidimensional, es hatte eine Tiefe, die einen glauben ließ, in die Unendlichkeit zu blicken.
    Das Auge in diesem Gesicht flammte grün und erschreckend hell. Reines Grün mit einem roten Funken darin.
    »Guter Gott!« sagte Staley und fügte hastig hinzu: »Entschuldigung, ich meinte das nicht so. Aber diese – diese Helligkeit! Diese Energie! Eine sehr weit entwickelte Welt muss ihre gesamte wirtschaftliche und technische Kapazität aufgeboten haben, dass fünfunddreißig Lichtjahre entfernt noch so viel Licht wahrzunehmen ist!«
    »Ich dachte, meine Erinnerung hätte mich getrogen – es könnte nicht wirklich so groß sein«, flüsterte Potter.
    »Da seht ihr es!« triumphierte der Priester. »Und ihr glaubt, das sei ein natürliches Phänomen! Nun, habt ihr genug gesehen?«
    »Ja«, knurrte Renner, und die drei verließen die Kirche.
    Draußen begann es bereits dunkel zu werden. Renner schüttelte den Kopf. »Ich kann Littlemead verdammt gut verstehen«, sagte er. »Was mich wundert, ist, dass er nicht jeden Menschen dieser Welt bekehrt hat.«
    »Wir sind eben Dickschädel«, meinte Potter. »Und dann ist uns vielleicht diese einäugige Silhouette am Himmel irgendwie als ein Wink mit dem Zaunpfahl vorgekommen …«
    »Hier bin ich, ihr blinden Narren!« meinte Renner.
    »Ja, so ungefähr. Und wir Neuschotten lassen uns nicht gern als Dummköpfe ansehen, nicht mal von Ihm.« Renner sagte, die Schäbigkeit des verwahrlosten Bauwerks noch vor Augen: »Die Kirche von Ihm scheint schlechte Zeiten durchgemacht zu haben, seit Littlemead seine Erleuchtung hatte.«
    »Kann man schon sagen. Im Jahre 2902 erlosch dieses auffallend helle Licht. Vor hundertfünfzehn Jahren also. Dieses Datum ist recht gut bezeugt. Damit war’s auch mit unserer Astronomie aus, bis das Imperium uns wieder entdeckte.«
    »Ist der Splitter plötzlich erloschen?«
    Potter zuckte die Achseln. »Weiß keiner. Es war vermutlich nur auf der anderen Seite

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