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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Waffen nervöse Splits wohl auf sie gerichtet haben mochten. Er wollte, daß ein relativ harmloses Boot zuerst in der Umlaufbahn ankam. Es war nur eine Geste, aber er hoffte, daß sie richtig verstanden würde.
    Der Kutter war jetzt nur mehr mit den nötigen Leuten besetzt. Die Wissenschaftler lebten wieder auf der MacArthur , fütterten endlose Datenreihen in den Computerspeicher, verglichen, rechneten und stellten die Berichte für den Kapitän zusammen, die dieser an die Lenin weiterleitete. Natürlich hätten sie direkt berichten können, aber es wardas sozusagen ein Privileg seines Ranges. Bridgerunden und Dinnergesellschaften wurden jedenfalls in letzter Zeit zu angeregten Diskussionen benutzt.
    Alle machten sich Sorgen um das braune Split. Der Prospektorin ging es zusehends schlechter. Von der Nahrung, die die Splits besorgt hatten, nahm sie genauso wenig zu sich wie von der, die ihr die Biologen der MacArthur zusammengestellt hatten. Es war sehr enttäuschend, und auch die endlosen Testreihen von Dr. Blevins führten zu nichts.
    Die Minis waren prächtig gediehen, während sie sich in der MacArthur frei herumgetrieben hatten, und Blevins fragte sich, ob sie vielleicht an irgend etwas Ausgefallenem Geschmack gefunden hatten, an Raketentreibstoff oder Kabelisolationen. Er setzte dem Split eine Vielzahl der unwahrscheinlichsten Stoffe vor, aber das Sehvermögen des Braunen wurde zusehends schlechter, die Haare gingen ihm in Büscheln aus, und es wimmerte herzzerreißend vor sich hin. Eines Tages hörte es überhaupt zu essen auf. Am nächsten Tag war es tot.
    Horvath war außer sich vor Zorn und Enttäuschung.
    Blaine übernahm es, das Split-Schiff zu verständigen. Das sanft grinsende braunweiße Split, das sich meldete, konnte nur Horvaths Fjunch(klick) sein, obwohl es Blaine schwergefallen wäre zu sagen, woher er das wusste. »Ist mein Fjunch(klick) erreichbar?« fragte Rod. Mit Horvaths Split fühlte er sich nicht so recht wohl. »Leider nein, Kapitän.«
    »Also gut. Ich rufe an, weil ich euch sagen muss, daß das Braune, das wir in unserem Schiff hatten, gestorben ist. Ich weiß nicht, was das für euch bedeutet, aber wir haben ganz bestimmt unser Bestes gegeben. Sämtliche Wissenschaftler der MacArthur haben versucht, ihm zu helfen.«
    »Davon bin ich überzeugt, Kapitän. Es macht nichts. Können wir die Leiche haben?«
    Rod überlegte kurz. »Das geht leider nicht.« Er hatte keine Ahnung, wasdie Splits möglicherweise von der Leiche eines Wesens erfahren konnten, das selbst in lebendigem Zustand keinerlei Verständigungsfähigkeiten gezeigt hatte - aber vielleicht begann er von Kutuzov zu lernen. Konnten unter dem Fell etwa mikroelektronische Tätowierungen sein ...? Und warum bedeutete der Tod des Braunen den Splits so wenig? Das war natürlich etwas, wonach er gewiss nicht fragen konnte. Man musste froh sein, daß sie nicht verärgert oder zornig waren. »Bitte richte meinem Fjunch(klick) Grüße von mir aus.«
    »Ich habe auch eine schlechte Nachricht«, sagte Horvaths Split. »Kapitän, Sie haben kein Fjunch(klick) mehr. Sie hat den Verstand verloren.«
    »Was?« Rod war mehr erschüttert, als er sich vorgestellt hätte. »Den Verstand verloren? Warum? Weshalb? Wie?«
    »Kapitän, ich glaube, Sie können sich nicht vorstellen, welcher Belastung sie ausgesetzt war. Es gibt Splits, die Befehle erteilen, und Splits, die Werkzeuge herstellen und richten. Wir gehören zu keiner Art. Wir sind Vermittler. Wir können uns mit einem Befehlsgeber identifizieren, das ist keine Belastung für uns, aber mit einem fremdartigen Befehlsgeber? Es war zu viel für sie. Als Ihr Fjunch(klick) hat sie — wie soll ich es ausdrücken? Es war Meuterei. Euer Wort ist >Meuterei<. Wir haben kein solches Wort.
    Sie befindet sich in sicherem Gewahrsam, und es geht ihr gut, aber es ist am besten für sie, wenn sie nie wieder mit Fremden spricht.«
    »Ich verstehe. Danke«, sagte Rod. Er sah zu, wie das sonderbar lächelnde Gesicht auf dem Bildschirm verblaßte, und blieb reglos sitzen. Gut fünf Minuten später seufzte er und begann Berichte an die Lenin zu diktieren. Ihm war zumute, als hätte er einen Teil von sich selbst verloren und wartete nun darauf, ihn wiederzubekommen.

III. Ein Narr tritt auf
26. Splitter Alpha
    SPLITTER ALPHA: Begrenzt bewohnbare Welt im Sektor Trans-Kohlensack. Sonne: Gelber Zwergstern vom Typ G2, etwa zehn Parsek vom Sektorzentrum Neukaledonien entfernt. Allgemein bezeichnet als der Splitter in

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