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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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bestreiten. Ist ja durchaus plausibel. Ihr alter Herr ist reicher als Bury — ich frage mich, wie viele Flottenoffiziere er kaufen könnte? Ich krieg' eine Gänsehaut, wenn ich daran denke, daß wir einen Gefangenen haben, der ohne weiteres einen ganzen Planeten kaufen könnte.« Cargill verabschiedete sich und eilte in die Hauptmannschaftsküche.
    Am Abend zuvor war man im Verlauf des Dinners irgendwie auf Kaffeezu sprechen gekommen, und Bury hatte seine übliche, gelangweilte Gleichgültigkeit aufgegeben, als er sich, ausführlich über das Thema verbreitete. Er hatte der Tischrunde von der berühmten alten Mocha-Java-Mischung berichtet, die immer noch auf Welten wie Makassar angebaut wurde, und von der prachtvollen Kombination von reinem Java und dem grua, der auf Prinz Samuals Welt gezogen wurde. Er kenne die Geschichte des Jamaica Blue Mountain, sagte er, jedoch nicht seinen Geschmack. Beim Dessert schlug er eine >Kaffeeverkostung< nach dem Muster einer Weinproben-Party vor.
    Es war ein ausgezeichneter Abschluss eines ausgezeichneten Dinners gewesen, als Bury und Nabil wie die Alchimisten mit Filtern und Trichtern und kochendem Wasser und Büchsen mit handbeschrifteten Etiketten herumhantierten. Die übrigen Gäste fanden es unterhaltsam, und Bury erschien ihnen nun irgendwie in einem anderen Licht; man hatte ihn sich vorher eigentlich nur schwer als begeisterten Kenner von irgend etwas vorstellen können.
    »Das eigentliche Geheimnis ist jedenfalls, das Gerät wirklich sauber zuhalten«, hatte er erklärt. »Bittere Essenzen vom Vortag lagern sich darin an, besonders in Espressomaschinen.«
    Zum Schluss hatte Bury angeboten, am nächsten Tag die diversen Kaffeemaschinen der MacArthur zu inspizieren. Cargill, für den Kaffee auf einem Kriegsschiff eine ähnliche lebenswichtige Bedeutung hatte wie Torpedos, hatte das Angebot erfreut akzeptiert. Jetzt sah er interessiert zu, wie der schwarzbärtige Handelsmagnat die große Espressomaschine untersuchte und sich mit einigem Misstrauen eine Tasse füllte.
    »Diese Maschine ist tatsächlich gut gepflegt«, sagte er dann. »Sehr gut gepflegt.
    Absolut sauber, und der fertige Espresso wird auch nicht zu oft aufgewärmt. Für durchschnittlichen Kaffee ist das ein ausgezeichnetes Ergebnis, Commander.« Jack Cargill füllte sich verblüfft auch eine Tasseund kostete. »He, der ist ja besser als das Zeug, das es in der Offiziersmesse gibt!«
    Die Köche wechselten unauffällig Blicke. Cargill bemerkte es jedoch, und er bemerkte noch etwas anderes. Er strich mit einem Finger über die Seitenwand der Espressomaschine und schaute sich dann verblüfft seine öligbraune Fingerspitze an.
    Bury tat es ihm nach, roch an seinem Finger und berührte ihn mit der Zungenspitze.
    Cargill kostete das öl an seiner Hand. Es schmeckte wie eine Konzentration all des schlechten Kaffees, den er je hinuntergeschüttet hatte, um nicht im Dienst einzuschlafen. Er schaute die Espressomaschine an, als hätte sie ihn gebissen, und dabei fiel sein Blick auf den Griff des Auslasshahns.
    »Minis«, knurrte er. »Nehmt das verdammte Ding auseinander!«
    Sie entleerten die Maschine und zerlegten sie — soweit sie sich noch zerlegen ließ.
    Abschraubbare Teile waren jetzt zumeist mit anderen untrennbar verschmolzen und verklebt. Das Geheimnis dieser Zaubertrick-Espressomaschine schien jedenfalls in der selektiven Durchlässigkeit ihres Metallgehäuses zu liegen. Die gealterten ätherischen öle passierten das Metall und konnten einfach außen abgewischt werden.
    »Meine Gesellschaft würde der Flotte dieses Funktionsprinzip gerne abkaufen«, sagte Bury.
    »Ich wünschte, wir hätten es zu verkaufen. Na schön, Ziffren, wie lange geht das schon so?«
    »Sir?« Der Koch, ein Unteroffizier, tat, als ob er nachdenken müsse. »Ich weiß nicht recht, Sir. Vielleicht zwei Monate.«
    »War das Ding schon so, bevor wir die Minis ausgeräuchert haben?« fragte Cargill scharf.
    »Äh, ja, Sir«, sagte der Koch. Aber er sagte es zögernd, und Cargill verließ die Kombüse mit nachdenklich zusammengezogenen Brauen.

29. Die Bastler
    Cargill begab sich eilends in Rods Kabine. »Ich glaube, wir haben wieder Heinzelmännchen, Käptn.« Er berichtete, was ihn zu dieser Ansicht gebracht hatte.
    >>Haben Sie schon mit Sinclair geredet« ? fragte Rod. »Herrgott, Erster, der Admiral wird aus der Haut fahren. Sind Sie sicher?«
    »Nein, Sir. Aber ich werde es herausfinden. Käptn, ich bin überzeugt, daß wir überall

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