Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Ansammlung von Lehmhütten ohne Wasserleitung. Ich glaube, die Zivilisation der Splits hat einen totalen Zusammenbruch mitgemacht — vor vielleicht zweitausend Jahren.«
    »Das würde die Lücken in den Beobachtungen erklären«, sagte Rod. »Was mir nicht ganz einleuchtet — sie sind doch intelligent genug, ihre Zivilisation nicht einfach zusammenbrechen zu lassen?« Er schaute Horvath fragend an, der jedoch nur die Achseln zuckte.
    »Ich habe eine Theorie«, meinte Sally. »Hatte man auf der Erde irgendwann in der Zeit des Condominiums nicht Probleme mit der Luftverschmutzung durch Verbrennungsmotoren? Angenommen, die Splits hatten eine Zivilisation, die auf fossilen Brennstoffen basierte, und die gingen ihnen aus? Könnten sie dann nicht in eine neue Eisenzeit zurückgefallen sein, bevor sie wieder eine Plasmaphysik und Fusionsreaktoren entwickelten? Zumindest scheinen sie sehr knapp an radioaktiven Erzen zu sein.«
    Rod zuckte die Achseln. »In diesem Fall wäre ein Geologe wirklichnützlich — und hätte weitaus mehr Grund, den Planeten persönlich zu besuchen als Dr. Buckman. Wir sind uns also einig, Dr. Horvath?«
    Der Wissenschaftsminister nickte mit säuerlicher Miene. »Trotzdem, diese Einmischung der Flotte in unsere Arbeit passt mir nicht. Sagen Sie's ihm, Dr. Hardy. Das muss einfach aufhören.«
    Der Linguist und Kaplan blickte überrascht auf. Er hatte es sich mehr im Hintergrund bequem gemacht und aufmerksam zugehört, aber selbst nichts gesagt. »Nun, ich bin auch der Meinung, daß ein Geologe unten nützlicher sein wird als ein Astrophysiker, Anthony. Und — Kapitän, wie ich sehe, befinde ich mich in einer etwas diffizilen Lage.
    Als Wissenschaftler kann ich diese Einschränkungen in unserem Verkehr mit den Splits nicht billigen. Als Vertreter der Kirche stehe ich vor einer unerfüllbaren Aufgabe. Und als Flottenoffizier ... kann ich nicht umhin, dem Admiral zuzustimmen.«
    Die Anwesenden blickten den rundlichen Kaplan überrascht an. »Ich bin erstaunt über Sie, Dr. Hardy«, erklärte Horvath. »Haben Sie auf Splitter Alpha auch nur den geringsten Beweis irgendwelcher kriegerischer Aktivitäten entdeckt?«
    Hardy legte bedächtig die Fingerspitzen zusammen und sprach über den Giebel seiner Hände hinweg. »Nein. Und das, Anthony, macht mir Sorgen. Wir wissen, daß die Splits Kriege haben: um sie zu verhindern, entwickelte sich die Kaste der Vermittler — wurde vielleicht absichtlich entwickelt. Ich glaube nicht, daß sie bei dieser Aufgabe immer Erfolg haben. Weshalb also verstecken die Splits ihre Waffen vor uns? Aus dem gleichen Grund, aus dem wir unsere verbergen, diese Antwort liegt nahe — doch bedenken wir folgendes: wir verhehlen nicht, daß wir Waffen haben, nicht einmal, welcher Art sie sind. Warum tun die Splits das?«
    »Vielleicht schämen sie sich«, meinte Sally und verstummte betroffen, als sie Rods Gesichtsausdruck sah. »Ich — also so habe ich das nicht gemeint — aber ihre Kultur ist nun mal viel älter als die unsere, da wärees schon denkbar, daß ihre kriegerische Vergangenheit sie in Verlegenheit bringt.«
    »Möglich«, räumte Hardy ein. Genießerisch sog er den Duft seines Weinbrands ein, während er überlegte. »Oder auch nicht, Sally. Ich werde den Eindruck nicht los, daß die Splits irgend etwas Wichtiges verbergen — und das sozusagen vor unserer Nase.«
    Eine lange Weile sagte niemand etwas. Schließlich schnaubte Horvath missbilligend und sagte: »Wie sollten sie das zuwege bringen, Dr. Hardy? Ihr Regierungssystem beruht auf formlosen Verhandlungen zwischen den Vertretern der Befehlsgeber-Kaste.
    Die Städte scheinen alle weitgehend selbständig zu sein. Splitter Alpha hat wohl kaum etwas wie eine planetare Regierung aufzuweisen — halten Sie es also für wahrscheinlich, daß die Splits zu einer Verschwörung gegen uns imstande wären? Mir kommt das nicht sehr plausibel vor.«
    Hardy zuckte die Achseln. »Nach allem, was wir gesehen haben, Dr. Horvath, haben Sie sicherlich recht. Und trotzdem — ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß sie etwas verbergen.«
    »Sie haben uns alles gezeigt«, beharrte Horvath. »Selbst den Haushalt von Befehlsgebern, die normalerweise in ihrem Heim keine Besucher empfangen.«
    »Sally wollte gerade darauf zu sprechen kommen, als Sie alle eintrafen«, sagte Rod schnell. »Das interessiert mich sehr — wie lebt die Offiziersklasse der Splits? Wie die Aristokratie des Imperiums?«
    »Das ist ein besserer Vergleich,

Weitere Kostenlose Bücher