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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Freunde an Bord meines Schiffes«, pflegte Kapitän Cziller seinen Kadetten zu erklären, »aber ich würde alle zusammen gegen einen tüchtigen Steuermann eintauschen.« Renner war tüchtig. Renner war aber auch ein Wichtigtuer.
    Rod war es zufrieden; er wusste, er würde jeden noch so nervenzermürbenden Wichtigtuer in Kauf nehmen, wenn er nur tüchtig war.
    Bei vier Grav ging niemand mehr herum, niemand hob auch nur ein Schräubchen. Die Ersatzteile blieben im Laderaum, und die MacArthur musste mit Sinclairs geheimnisvollen Provisorien zurechtkommen. Die meisten Männer der Besatzung erledigten ihre Aufgaben von ihren Druckliegen oder fahrbaren Sitzen aus, und wer gar nichts zu tun hatte, war darüber heilfroh.
    In den Mannschaftsquartieren wurden komplizierte Wortspiele veranstaltet, Geschichten erzählt und die wildesten Vermutungen über das fremde Raumschiff angestellt. Gut die Hälfte der Bildschirme an Bord zeigten dasselbe: eine kleine Sonnenscheibe und dahinter Murchesons Auge vor der Schwärze des Kohlensacks.
    Die Kontrollinstrumente für Sallys Kabine verrieten, daß ziemlich viel Sauerstoff verbraucht wurde. Rod murmelte erbittert düstere Worte in sich hinein. Beinahe hätte er sie angerufen, verschob es aber doch lieber und stellte statt dessen die Verbindung mit Burys Kabine her.
    Bury lag im Andruckbad: eine hochelastische Mylarhaut verhinderte, daß ihn die hydraulische Flüssigkeit benetzte. Er war so weit eingesunken, daß nur Hände und Gesicht herausschauten. Sein Gesicht wirkte alt — es verriet fast sein wahres Alter.
    »Kapitän, Sie haben entschieden, mich nicht auf Brigit abzusetzen. Statt dessen setzen Sie einen Zivilisten der Gefahr möglicher Kampfhandlungen aus. Darf ich fragen, warum?«
    »Natürlich, Mr. Bury. Ich nahm an, daß es Ihnen wenig angenehm sein würde, auf einer Eiskugel festzusitzen, ohne Aussicht, bald ein Schiff zu bekommen. Vielleicht habe ich mich geirrt.«
    Bury lächelte — versuchte es jedenfalls. Jeder an Bord sah doppelt so alt aus, wie er war, wenn vier Grav an der Gesichtshaut zerrten. Bury schien sein Lächeln anzustrengen wie Gewichtheben. »Nein, Kapitän, Sie haben sich nicht geirrt. Ich habe Ihre Order in der Offiziersmesse gelesen. Wir sind also unterwegs zu einem Rendezvous mit einem nichtmenschlichen Raumschiff.«
    »Es sieht ganz danach aus.«
    »Vielleicht haben diese Wesen interessante Handelsobjekte. Wenn sie von einer nicht erdähnlichen Welt stammen, wäre es um so interessanter. Man kann immer hoffen.
    Kapitän, würden Sie mich über die Ereignisse auf dem laufenden halten?«
    »Ich werde vermutlich nicht die Zeit dazu finden«, sagte Blaine, eine der am wenigsten unhöflichen Antworten wählend, die ihm einfielen.
    »Ja natürlich, ich meinte ja nicht Sie persönlich. Ich möchte nur Zugang zu den Informationen haben. In meinem Alter wage ich michnicht aus diesem Gummibad, solange wir mit vier Ge unterwegs sind. Wie lange wird das noch dauern?«
    »Einhundertfünfundzwanzig Stunden. Das heißt, jetzt nur mehr hundertvierundzwanzig.«
    »Danke, Kapitän.« Burys Bild erlosch auf dem Schirm.
    Rod rieb sich nachdenklich über den Nasenhöcker. Wusste Bury, als was er an Bord der MacArthur war? Nun, vermutlich hat das keine Bedeutung, dachte er und rief in Sallys Kabine an.
    Sie sah aus, als hätte sie eine Woche nicht mehr geschlafen und Jahre nicht mehr gelächelt. Blaine sagte: »Hallo, Sally. Tut's Ihnen jetzt leid, daß Sie mitgekommen sind?«
    »Ich hab schon gesagt, ich halte alles aus, was Sie aushallen können«, antwortete Sally ruhig. Sie packte die Armstützen ihres Sitzes und stand langsam auf. Dann ließ sie los und breitete die Arme aus, um zu beweisen, was sie aushielt.
    »Vorsichtig«, sagte Blaine und bemühte sich, ruhig zu sprechen. »Keine abrupten Bewegungen. Halten Sie die Knie gestreckt. Sie können sich das Rückgrat brechen, wenn Sie bloß versuchen, sich niederzusetzen. Bleiben Sie gerade aufgerichtet, aber greifen Sie hinter sich. Erst wenn Sie beide Hände auf den Armstützen haben, dürfen Sie versuchen, sich herunterzubeugen ...«
    Sie glaubte nicht, daß es gefährlich war, bis sie begann, sich hinzusetzen. Ihre Armmuskeln verkrampften sich plötzlich, in ihren Augen flackerte Erschrecken, und sie setzte sich viel zu schnell und heftig, als hätte sie eine gewaltige Kraft heruntergesaugt.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Nein«, sagte sie. »Nur mein Stolz.«
    »Dann bleiben Sie in diesem Sitz, verdammt noch mal! Stehe

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