Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
uns kein Abwarten erlauben!« Die Stimme des alten Mannes hallte scharf durch den Saal. »Abwarten, was Sparta sagt?
    Bei allem Respekt vor den Ratgebern Seiner Majestät, was können sie uns sagen, das wir nicht besser wüssten? Bis ihre Antwort zurückkommt, haben wir längst neue Fakten zu berichten. Die Situation hier kann sich geändert haben, so daß ihre Anweisungen überhaupt keinen Sinn mehr haben. Bei Gott, es ist besser, wenn wir unsere eigenen Fehler begehen!«
    »Ihr Vorschlag?« fragte der Ratsvorsitzende trocken.
    »Ich habe bereits Admiral Cranston angewiesen, alle Kriegsschiffe zusammenzuziehen, die in den Garnisonen und beim Patrouillendienst entbehrlich sind. Ich habe an Seine Majestät das dringende Ersuchen gerichtet, diesem Sektor zusätzliche Streitkräfte zuzuteilen. Jetzt möchte ich vorschlagen, daß eine Flottenexpedition zum Splitter geschickt wird, um herauszufinden, was dort vorgeht, während hier die Werften genügend Schiffe adaptieren, daß wir notfalls in der Lage sind, die Heimatwelten der Fremden zu zerstören.«
    Einige Ratsmitglieder schnappten hörbar nach Luft, und einer vonihnen sprang hastig auf, um sich zu Wort zu melden.
    »Dr. Anthony Horvath, Wissenschaftsminister«, verkündete der Vorsitzende.
    »Hoheit, Mylords, ich bin einfach sprachlos«, brach Horvath los.
    »War' mir nur lieb«, murmelte Admiral Cranston einige Plätze links von Rod.
    Horvath war ein älterer, sorgfältig gekleideter Herr, dessen präzise Gesten und Rede den Pedanten verrieten. Er sprach nicht laut, aber man verstand ihn bis in den letzten Winkel des Saals. »Meine Herren, diese Sonde stellt in keiner Weise eine Bedrohung dar. Sie hatte nur einen Passagier, und der war nicht mehr in der Lage, noch irgendeine Nachricht an seine Heimatwelt zu schicken.« Horvath warf Admiral Cranston einen finsteren Blick zu. »Wir haben keinerlei Anzeichen gefunden, daß diese Wesen eine Überlichtgeschwindigkeitstechnologie besitzen, oder daß uns in irgendeiner Weise Gefahr von ihnen droht, und doch spricht Lord Armstrong von einem Zusammenziehen der Flotte. Er gibt vor, die gesamte Menschheit könne von einem toten fremden Wesen und einem Lichtsegel bedroht werden! Ich frage Sie, ist das vernünftig?«
    »Wie lautet Ihr Vorschlag, Dr. Horvath?« fragte der Vorsitzende.
    »Eine Expedition ausschicken, gut. Ich stimme Minister Armstrong zu, daß es keinen Sinn hätte, über so große zeitliche Distanz Anweisungen vom Thron zu erwarten. Ein Schiff der Flotte, auch gut, wenn das so viel beruhigender ist. Aber bemannt mit Wissenschaftlern, mit Diplomaten, mit Vertretern des Handels! Wir müssen in Frieden kommen, wie sie in Frieden kamen! Diese Wesen sind keine Rebellen, keine Piraten, wir dürfen sie nicht so behandeln. Eine Gelegenheit wie diese wird es nie wieder geben, meine Herren. Der erste Kontakt zwischen Menschen und fremden Intelligenzwesen! Oh ja, wir werden früher oder später auf andere intelligente Rassen stoßen, aber dies ist und bleibt die erste. Wiewir uns jetzt verhalten, wird in die Geschichte eingehen. Es darf kein Schandfleck werden!«
    »Danke, Dr. Horvath«, sagte der Vorsitzende. »Hat noch jemand etwas zu bemerken?«
    Alle hatten und redeten durcheinander, bis schließlich die Ordnung wiederhergestellt werden konnte. »Meine Herren, wir müssen zu einer Entscheidung kommen«, erklärte Herzog Bonin. »Welchen Vorschlag wollen wir Seiner Hoheit machen? Soll eine Expedition zum Splitter geschickt werden oder nicht?«
    Darüber wurde man sich schnell einig. Militär und Wissenschaften überstimmten Sir Traffins Anhänger mit Leichtigkeit. Die Expeditionsschiffe sollten so bald wie möglich starten.
    »Ausgezeichnet«, nickte Bonin. »Und die Natur dieser Unternehmung? Soll es eine militärische oder eine zivile sein?«
    Der Zeremonienmeister stieß seinen Stab auf das Podium. Alle Blicke wandten sich dem erhöhten Thron zu, auf dem Merrill unbeteiligt der Debatte gelauscht hatte. »Ich danke dem. Rat, doch in diesem letzten Punkt benötige ich keine Entscheidungshilfe«, sagte der Vizekönig. »Da es dabei um die Sicherheit des Imperiums geht, werden durch eine Ausschließung des Rates keine Sektorvorrechte verletzt.« Die Wirkung dieser würdevollen Aussprache wurde etwas dadurch gemindert, daß Merrill sich mit den Fingern durch die Haare strich. Hastig ließ er die Hand fallen, als er merkte, was er tat.
    Ein schwaches Lächeln trat in seine Miene. »Ich vermute ohnedies, daß der Vorschlag

Weitere Kostenlose Bücher