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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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des Rates und meine Entscheidung sich decken. Sir Traffin, würde Ihre Fraktion für eine rein wissenschaftliche Expedition stimmen?«
    »Nein, Hoheit.«
    »Und den Herrn Kriegsminister brauchen wir wohl nicht mehr um seine Meinung zu fragen. Dr. Horvaths Fraktion wäre also in jedem Fall überstimmt. Da für die Vorbereitung einer solchen Expedition nicht dergesamte Rat erforderlich ist, möchte ich gleich jetzt Dr. Horvath, Sir Traffin, Lord Armstrong und Admiral Cranston in meinem Büro sprechen. Admiral, ist der Offizier, von dem Sie sprachen, hier?«
    »Jawohl, Hoheit.«
    »Bringen Sie ihn mit.« Merrill stand auf und war so rasch verschwunden, daß dem Zeremonienmeister keine Zeit zur Erfüllung seines Amtes blieb. Verspätet stieß er seinen Stab vor dem Bild des Kaisers auf den Boden und verkündete, »Seine Hoheit geruht, diese Ratsversammlung zu entlassen. Möge Gott Seiner Hoheit Weisheit schenken. Gott schütze den Kaiser!«
    Während die anderen den Saal verließen, nahm Admiral Cranston Rod beim Arm und führte ihn durch eine kleine Tür hinter dem Podium. »Was halten Sie von dem Zirkus eben?« fragte Cranston.
    »Ein ruhiger Zirkus. Ich habe auf Sparta Ratsversammlungen erlebt, wo ich schon dachte, es würde zu einer Prügelei kommen. Der alte Bonin weiß, wie man eine Sitzung führt.«
    »Hm. Ihnen ist dieses politische Theater ja vertraut, nicht? Nun, vielleicht sind Sie doch besser geeignet, als ich dachte.«
    »Geeignet wofür, Sir?«
    »Ist das nicht offensichtlich, Kapitän? Seine Mächtigkeit und ich haben uns gestern abend geeinigt. Sie werden mit der MacArthur zum Splitter fliegen.«

10. Der Planetenkiller
    Vizekönig Merrill besaß zwei >Büros<. Das eine war groß, kostbar möbliert, mit den Geschenken und Tributen von einem Dutzend Welten geschmückt — ein Amtsraum also. Das obligate Solido des Kaisers beherrschte die eine Wand hinter einem Schreibtisch aus Samualit-Teak, dessen Platte mit Elfenbein und Gold eingelegt war; ein Teppich auslebendem Gras von Tabletop war weicher Bodenbelag und Lufterneuerungsanlage zugleich, und in die Wände aus neuschottischem Urgestein waren unsichtbar 3-D-Fernsehkameras eingelassen, damit Reporter, die über zeremonielle Anlässe berichteten, keine eigenen Kameras mitzubringen brauchten.
    Rod konnte sich nur flüchtig in dieser Pracht umsehen, denn er wurde sofort weiter in einen weitaus kleineren, fast mönchisch einfachen Raum geführt. Der Vizekönig saß hinter einem riesigen Duroplast-Schreibtisch. Seine Haare waren höchst unköniglich zerrauft. Er hatte den Kragen seines Uniformrocks geöffnet, und seine Galastiefel standen ordentlich in einer Ecke.
    »Ah, kommen Sie rein, Admiral. Sehe, Sie haben Blaine mitgebracht. Wie geht's Ihnen, mein Junge? Sie werden sich nicht an mich erinnern. Das einzige Mal, als wir uns begegneten, waren Sie, Moment, zwei Jahre alt. Oder drei. Weiß nicht mehr. Und der Marquis, wie geht es ihm?«
    »Sehr gut, Hoheit. Hätte er gewusst, daß ich Sie ...«
    »Ja, hätte gern wieder von ihm gehört. Ein tüchtiger Mann, Ihr Vater. Die Bar ist dort drüben.« Merrill zog einen Stoß Papiere heran und blätterte ihn so schnell durch, daß die Seiten verschwammen. »Ungefähr so, wie ich's mir vorstellte.« Er kritzelte seine Unterschrift auf die letzte Seite und warf die Akte in das >Erledigt<-Fach, das mit einem Husten die Papiere verschlang.
    »Vielleicht sollte ich Kapitän Blaine vorstellen ...«, begann Admiral Cranston.
    »Natürlich, natürlich. Nachlässig von mir. Dr. Horvath, Minister Armstrong, Sir Traffin: Kapitän Blaine von der MacArthur . Sohn des Marquis de Crucis, Sie wissen ja.«
    » MacArthur «, Dr. Horvath legte Abscheu in das Wort. »Ich verstehe. Verzeihen Sie, Hoheit, aber ich kann mir nicht vorstellen, wozu Sie ihn hier haben wollen.« »Nicht? - Soso«, meinte Merrill. »Gebrauchen Sie Ihren Verstand, Doktor. Sie wissen, worum es bei unserem Treffen geht, oder?«
    »Die Antwort, die mir mein Verstand gibt, ist mir leider wenig sympathisch, Hoheit. Ich sehe jedoch immer noch keinen Grund, warum dieser — dieser fanatische Militarist an der Planung einer so bedeutungsvollen Expedition teilnehmen sollte.«
    »Soll das eine Kritik an einem meiner Offiziere sein, Sir?« fauchte Admiral Cranston. »In diesem Fall muss ich Sie ...«
    »Das reicht«, sagte Merrill ruhig. Er schob einen weiteren dicken Stoß Akten in das Ausgangsfach und sah nachdenklich zu, wie er verschwand. »Dr. Horvath, Sie können

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