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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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zu machen. Aber für all das würde noch genug Zeit sein ...
    Eine Schar anderer, die dem ersten Fremden mehr oder weniger glichen, drängte sich um sie. Sie trugen seltsame Hüllen, die fast alle gleich aussahen, und Waffen, aber sie gaben keine Befehle. Der eine Fremde versuchte immer noch, mit ihr zu sprechen.
    Konnten sie nicht sehen, daß sie kein Vermittler war? Allzu gescheit war sie anscheinend nicht, diese neue Kaste. Aber so primitiv diese Wesen auch waren, sie waren Befehlsgeber. Dieser eine Fremde hatte eindeutig einen Befehl geschrieen.
    Sie konnten jedenfalls nicht die Sprache sprechen.
    Die Situation erforderte angenehmerweise kaum Entscheidungen. Eine Technikerin brauchte nur mitzukommen, wohin sie geführt wurde, zu reparieren und umzubauen, wo es nötig war, und auf einen Vermittler zu warten. Oder auf einen Meister. Und hier gab es so viel zu tun, so viel...
    Der Aufenthaltsraum der Unteroffiziere war in einen Empfangsraum für fremde Besucher umgewandelt worden. Die Unteroffiziere mussten sich mit dem einen Messeraum der Infanteristen begnügen, wodurch es bei den Soldaten im zweiten ziemlich eng wurde. Im ganzen Schiff gab es Umstellungen und Veränderungen, um der Schar von Zivilisten die Voraussetzungen für ihre Arbeit zu liefern.
    Als Labor war der Aufenthaltsraum vielleicht nicht ideal, aber er war sicher, hatte fließendes Wasser, Steckkontakte, Kochplatten und Waschgelegenheiten zu bieten.
    Zumindest erinnerte nichts an den Seziertisch.
    Vor Beginn der Expedition war nach einigen Kontroversen entschieden worden, keine Möbel für die fremden Wesen zu bauen. Man hätte sie janur für den Insassen der Sonde entwerfen können, und von einem Toten auf eine ganze Rasse zu schließen, schien absurd. Der Raum war auch ausreichend mit Vidifonaugen bestückt, so daß nahezu jeder an Bord des Schiffes die Vorgänge beobachten konnte, wenn auch nur einige Bevorzugte tatsächlich hinein durften. Sally Fowler war bei den Wissenschaftlern, die das Split erwarteten, und sie war fest entschlossen, sein Vertrauen zu gewinnen. Wie sie das anstellen würde, und wie viele Leute ihr dabei zuschauen würden, das kümmerte sie nicht im geringsten.
    Es stellte sich jedoch bald heraus, daß mit dem Split leicht auszukommen war. Es war zutraulich wie ein Kind. Das erste, was es tat, als es die Luftschleuse verlassen hatte, war, den Plastiksack mit den Miniexemplaren aufzureißen und dem ersten Menschen zu geben, der danach griff. Danach kümmerte es sich nie wieder um die beiden Geschöpfe.
    Es kam überallhin mit, wo es hingeführt wurde — zuerst von den Infanteristen, dann von Sally, die es an der Tür des Empfangsraums bei der Hand nahm. Wo es auch war, es schaute sich aufmerksam um, den ganzen Oberkörper hin und her drehend. Wenn Sally losließ, blieb das Split einfach stehen, wartete auf weitere Anweisungen und beobachtete alle mit seinem starren, sanften Lächeln.
    Gesten und Symbole schien es nicht zu verstehen. Sally und Horvath und einige andere versuchten, sich mit dem Split zu verständigen, aber ohne Erfolg. Dr. Hardy, der Kaplan und Linguist, zeichnete mathematische Diagramme. Das Split reagierte nicht darauf; es verstand nichts davon und interessierte sich nicht dafür.
    Waffen dagegen zogen sein Interesse an. Kaum im Aufenthaltsraum angelangt, griff es nach Kelleys Handwaffe. Auf Befehl Dr. Horvaths entlud der Infanterieschütze widerstrebend seine Waffe und ließ das Split eine der Patronen untersuchen, bevor er ihm die Waffe selbst gab. Das Split nahm sie völlig auseinander, was Kelley ziemlich auf die Palmebrachte und die Wissenschaftler verblüffte und amüsierte. Dann setzte es sie wieder zusammen, richtig, was wiederum Kelley verblüffte. Dann untersuchte es seine Hand, beugte die einzelnen Finger, so weit es ging, studierte die Gelenke, prüfte Muskeln und Knochen des Handgelenks, indem es mit den eigenen Fingern danach tastete. Schließlich untersuchte es zum Vergleich Sallys Hand in derselben Weise.
    Das Split nahm darauf Werkzeuge aus seinem Gürtel und begann, am Griff der Pistole herumzubasteln, wobei es aus einer Tube eine Art Plastikmasse herausdrückte und den Griff damit ummodellierte.
    »Die kleinen Exemplare sind weiblich«, verkündete einer der Biologen. »Wie das große.«
    »Ein weiblicher Asteroidenprospektor?« fragte sich Sally. Sie beobachtete das Wesen nachdenklich. »Wenn sie Weibchen solche gefährlichen Arbeiten tun lassen, wird ihre Kultur wohl ganz anders als die

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