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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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»Er ist ganz in Ordnung.«
    Renners Stimme klang belegt vor Schläfrigkeit. »Bin ich übergeschnappt, oder haben wir gesehen, wie das Split dieses Ding auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt hat?«
    »Ja sicher. Wie auch Ihre Pistole.«
    »Aber einen Taschencomputer?« Renners Blick verriet Erschrecken. »Sie wissen doch, daß das unmöglich ist?«
    Sie hielt das für einen Scherz. »Nein, weiß ich nicht.«
    »Nun, es ist unmöglich. Fragen Sie Dr. Horvath.« Renner hängte ein und legte sich endlich schlafen. Sally holte Dr. Horvath ein, als er eben in seine Kabine gehen wollte.
    Sie berichtete ihm von dem Computer.
    »Aber diese Geräte sind eine große, integrierte Schaltung. Wir versuchen nicht einmal, sie zu reparieren ...« Horvath murmelte noch einiges andere vor sich hin.
    Während Renner den Schlaf des Gerechten schlief, alarmierten Horvath und Sally das Physikerteam. Keiner von ihnen kam in dieser Nacht noch zu viel Schlaf.
    >Morgen< auf einem Kriegsschiff gehört zu einer rein theoretischen Tageseinteilung.
    Die sogenannte Morgenwache dauert von 0400 Uhr bis 0800 Uhr, also eine Zeit, die die menschliche Spezies normalerweise schlafend verbringt. Im Weltraum ist das natürlich nicht möglich. Auf der Brücke und in den Maschinenräumen ist volle Besetzung erforderlich, wie spät oder wie früh es auch sein mag. Als für den Wachturnus eingeteilter Offizier hatte Whitbread während einer von drei Wachen Dienst, doch die gewohnte, ordentliche Wacheinteilung der MacArthur war längst hoffnungslos durcheinandergeraten. Whitbread hatte die Morgen- und Vormittagswache frei, acht herrliche Stunden zum Schlafen, doch aus irgendeinem Grund war er bereits um neun wach und frühstückte in der Deckoffiziersmesse.
    »Mir fehlt nichts«, protestierte Horst Staley. »Ich weiß nicht, wie Sie auf diese Idee kommen. Kümmern Sie sich um was anderes.«
    »Schon gut«, sagte Whitbread leichthin. Er nahm sich Obstsaft und Frühstücksflocken und stellte es auf sein Tablett. Er passierte gleich hinter Staley das Selbstbedienungsbuffet; vorhin war er ihm schon in die Messe gefolgt.
    »Nicht, , daß ich Ihre Besorgnis missverstehe«, meinte Staley einlenkend. Seine Stimme blieb völlig ausdruckslos.
    Whitbread nickte friedfertig. Er nahm sein Tablett und hielt Kurs auf Staleys unnatürlich steifen Rücken. Staley wählte natürlich einenleerstehenden Tisch. Whitbread setzte sich zu ihm.
    Im Imperium gab es eine Menge Welten, deren Bevölkerung vorwiegend aus arischen Weißen bestand. Auf solchen Welten sahen die Bilder auf den Rekrutierungspostern der Flotte immer wie Horst Staley aus. Er hatte ein energisches Kinn und eisblaue Augen.
    Er besaß die sprichwörtlichen, wie aus Stein gemeißelten Züge, seine Miene war ausdruckslos. Er hatte einen geraden Rücken, breite Schultern und einen flachen, muskelharten Bauch. Er war der genaue Gegensatz zu Whitbread, der sein Leben lang gegen Übergewicht kämpfen musste und trotzdem immer leicht rundlich wirkte.
    Die beiden frühstückten lange und schweigend. Endlich fragte Staley, so nebenbei, als wäre es nur eben eine höfliche Bemerkung: »Nun, und wie war Ihre Mission?«
    Whitbread war darauf vorbereitet: »Anstrengend. Die scheußlichsten anderthalb Stunden meines Lebens wurde ich von dem Split angestarrt. Passen Sie mal auf.«
    Whitbread stand auf. Er drehte den Kopf nach der Seite, ging etwas in die Knie und ließ die Schultern hängen, so daß man sich vorstellen konnte, er stecke in einem unsichtbaren, nur 130 Zentimeter langen Sarg. »So bin ich gestanden, eineinhalb Stunden lang.« Er setzte sich wieder. »Eine Tortur, sag ich Ihnen. Ich hab' die ganze Zeit gewünscht, man hätte lieber Sie ausgewählt.
    Staley wurde rot. »Ich habe mich ja gemeldet.«
    Volltreffer. »Ich war eben an der Reihe. Sie haben dafür damals bei New Chicago die Kapitulation der Defiant entgegennehmen dürfen.«
    »Und hab' mir von diesem Irren meine Granate wegnehmen lassen!«
    Whitbread ließ die Gabel sinken. »Was?«
    »Wussten Sie das nicht?«
    »Natürlich nicht. Meinen Sie, Blaine hätte so was im ganzen Schiff herumerzählt? Als Sie von der Mission zurückkamen, sahen Sie wohl ein bisschen erschüttert drein. Wir haben uns gefragt, warum.« »Jetzt wisst ihr's. Irgendein Fanatiker wollte sich nicht ergeben. Der Kapitän der Defiant versuchte ihn zurückzuhalten, aber beinahe wäre ihm sein Vorhaben gelungen.« Staley presste krampfhaft die Hände gegeneinander. »Er entriss mir

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