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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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»Dieser Asteroid wurde durch thermonukleare Explosionen bewegt, und zwar müssen die Bomben nacheinander in demselben Krater gezündet worden sein, um die Explosionskraft in eine Richtung zu lenken. So etwas wurde auch schon bei uns gemacht. Besorgen Sie mir eine Strahlungsmessung, Kadett.« »Jawohl, Sir.« Staley ging und kam in einer Minute wieder. »Nichts, Sir. Der Krater ist kalt.«
    »Wirklich?« Cargill ging das selbst nachprüfen. Als er fertig war, schaute er stirnrunzelnd seine Instrumente an. »Kalt wie das Herz eines Piraten. Wenn sie tatsächlich Bomben eingesetzt haben, müssen es verdammt saubere gewesen sein.
    Erstaunen würde mich das nicht.«
    Der Kutter umrundete weiter den Felsbrocken.
    »Das dort könnte eine Luftschleuse gewesen sein. Da.« Staley deutete auf eine herausragende runde Steinplatte, die mit zielscheibenähnlichen Ringen in verblasstem Gelbrot markiert war.
    »Wahrscheinlich, aber ich bezweifle, daß wir sie aufkriegen würden. Wir werden am besten durch ein Meteorloch hineinkommen. Trotzdem ... nun, wir werden sie uns ansehen. Lafferty, gehen Sie längsseits.«
    Im Bericht wurde er später als der »Wabenasteroid« bezeichnet. Der Felsen war durchsetzt mit unregelmäßig geformten Kammern ohne eigentlichen Fußboden, die durch Röhren verbunden waren, welche für Menschen recht eng waren. Fast alle diese Kanäle waren von vertrockneten, asymmetrischen Mumien verstopft. Zu welchentechnischen Wundern die Schöpfer dieser Wabenwelt auch fähig gewesen waren, künstliche Schwerkraft gehörte nicht dazu. Die Gänge verliefen in alle möglichen Richtungen; die größeren Kammern und Lagerräume waren überall mit Halteknöpfen, Verankerungen für Sicherungsleinen und Lagernischen versehen.
    Überall schwebten Mumien, dünn, vertrocknet, mit klaffenden Mündern. Sie waren zwischen einem Meter und anderthalb Meter groß. Staley suchte mehrere aus und schickte sie zum Kutter zurück.
    Sie fanden auch Maschinen und Geräte, die für Staley und seine Leute samt und sonders unverständlich waren. Staley ließ eine der kleineren Maschinen, die wie alles durch Vakuumzementierung eisenfest mit der Wand verbunden war, losreißen. Er wählte sie wegen ihres sonderbaren Aussehens, nicht wegen möglicher Verwendbarkeit. Keines der Geräte war vollständig. »Kein Metall«, berichtete Staley.
    »Schwungräder aus Stein, dafür Sachen, die so aussehen, als könnten es integrierte Schaltungen sein. Keramikteile mit Verunreinigungen, oder etwas dieser Art. Aber sehr wenig Metall, Sir.«
    Sie arbeiteten sich aufs Geratewohl voran. Endlich erreichten sie den Zentralraum: ein riesiger Saal, und ebenso gewaltig war die Maschine, die ihn fast ausfüllte. Kabel, die vielleicht Supraleiter waren, gingen davon aus, was Staley zu der Ansicht brachte, daß dies das Kraftwerk des Asteroiden gewesen sein musste. Die Messgeräte zeigten jedoch keinerlei Strahlung an.
    Sie zwängten sich durch enge Durchgänge zwischen unverständlichen Steinkonstruktionen und fanden schließlich eine große Metallkiste.
    »Schneiden Sie das auf«, befahl Staley.
    Lafferty betätigte seinen Schneidlaser. Die anderen schauten zu, wie der schmale grüne Strahl über die silbrige Fläche strich und ihr nichts anhaben konnte. Staley fragte sich verwundert, wo all die Energie hinkam. Ob die Kiste sie irgendwie schluckte? Als er durch den Helm Wärmestrahlung in seinem Gesicht spürte, hatte er die Lösung.
    Er maß die Temperatur mit einer Thermosonde. Das silbrige Gehäuse war überall fast glühend heiß. Als Lafferty den Laser ausschaltete, kühlte es rasch ab, zeigte aber weiterhin überall die gleiche Temperatur.
    Ein Supraleiter für Wärme. Staley stieß einen Pfiff aus und sah sich nach einem kleineren Musterstück um. Dann versuchte er, mit einer Zange ein Stück von dem Gehäuse abzureißen — und das silbrige Metall gab nach wie Zinn. Ein Streifen ging mit der Zange mühelos ab. Sie begannen, mit den handschuhgeschützten Fingern größere Stücke loszureißen.
    Es war unmöglich, den Wabenasteroiden mit seinen gekrümmten Gängen und aneinandergeschachtelten Räumen genau zu vermessen und eine Karte davon herzustellen. Es war schwer genug, ihren jeweiligen Standort zu bestimmen, obwohl sie ihren Weg markierten und mit Protonensonden durch die Wände Entfernungen messen konnten.
    Überall im Innern waren die Korridorwände eierschalendünn. Die Außenwände waren kaum viel dicker. Der Wabenasteroid musste ein recht unsicherer

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