Der Sportwettkampf von Schreckenstein
Mägen – den Rest des Weges im Laufschritt zurücklegen lassen.
Wie sich herausstellte, hatte der Landarzt, der die Castellaner Krankenstation betreute, Bedenken. Sandros Symptome seien ihm noch nicht klar. Der Schüler müsse ständig beobachtet werden.
Er selbst habe dazu keine Zeit und wolle den Patienten deshalb ins Kreiskrankenhaus verlegen. Die Verantwortung sei ihm zu groß.
Während Hummel den Arzt beschwor, dies um Gottes willen nicht zu tun, nutzte der Rex die Gelegenheit, mit dem zwar matten und blassen, gleichwohl schon wieder zu Scherzen aufgelegten Patienten zu sprechen. Dabei bat ihn Sandro inständig, nicht verlegt zu werden. Er fühle sich schon viel besser…
Diesen Eindruck hatte auch der Rex, und er teilte ihn dem Arzt und Hummel mit. Er sei zwar kein Fachmann, aber doch in Erster Hilfe ausgebildet. Selbstverständlich wäre er gerne bereit, den Patienten zu beobachten, seinen Puls und Blutdruck in regelmäßigen Abständen zu messen.
Unter dieser Bedingung stimmte der Arzt zu.
Und er nannte eine ganze Reihe von Telefonnummern, unter denen er in den nächsten Stunden erreichbar sein würde.
Hummel versprach, seinen Schüler ständig beobachten zu lassen – auch die Castellaner Lehrer seien selbstverständlich in Erster Hilfe ausgebildet… Daraufhin habe sich der Arzt verabschiedet. Und Hummel habe sich beim Rex bedankt, wie bei einem Freund: „Das werde ich Ihnen nie vergessen!“
„Unser Rex ist eben unser Rex!“ schloß Rolle.
In der Schwimmhalle zeugten nur große Wasserlachen auf den Steinfliesen von dem fröhlichen Badebetrieb. Wespen und Bienen hatten Ritter und Hühner zur Teestunde eingeladen. In verschiedenen Häusern saßen sie zusammen, erzählten und alberten, denn es war Samstag nachmittag , und keine Pflichten standen mehr auf dem Programm.
„Ach – da seid ihr!“ rief Anke draußen vor der Schwimmhalle. Sie stand da mit Günter, der Sophie suchte. „ It’s teatime !“ fügte sie auf englisch hinzu.
Sonja und Rolle schmunzelten. „Dann geht mal! Aber zum Abendessen treffen wir uns wieder. FDH kommt!“ sagte Sonja vorsorglich. Sie ging mit Rolle in Richtung Hauptgebäude. Günter strebte mit Sophie und Martina nach links, Anke mit Ottokar und Stephan nach rechts.
„Moment!“ sagte der Schulkapitän auf dem Weg zu Ankes Zimmer. Über den Rasen rannte er Sonja und Rolle nach.
„Was hat er denn?“ fragte Anke verwundert.
„Das hat er öfter!“ antwortete Stephan umfasssend . Nun war er Hahn im Korb. Auf Ankes Bett nahm er den Tee und ließ sich mit Süßigkeiten verwöhnen. Auf dem Bett daneben wurde Klaus von Lilo versorgt.
„Wo hat man das denn auf Rosenfels?“ alberte der Witzbold.
Stephan nickte mit vollem Mund. „Jetzt freut es mich doch, daß wir nicht gleich weggefahren sind.“
„Den Eindruck habe ich allerdings auch!“ Beatrix streckte ihren Wuschelkopf herein.
„Leg dich her!“ forderte Stephan sie auf. „Hier wirst du für die Staffel entschädigt.“
Anke reichte ihr einen Becher Tee. Zögernd ließ sich Beatrix am Fußende nieder.
„Wo kommst du denn her?“ fragte Stephan. „In der Schwimmhalle hab ich dich nur einen Moment gesehen.“
Beatrix schüttelte ihren Wuschelkopf. „Umgekehrt! Du warst plötzlich weg. Da haben mich Robby und Constanze mitgenommen. Wir sind in die Krankenstation und haben Sandro besucht.“
Stephan hatte gerade Sprechblockade. An der Käsesahne war mit dem besten Willen kein verständliches Wort vorbeizuschieben.
„Wie geht’s ihm? Darf man schon hin?“ Anke und Lilo waren wie ausgewechselt. Hatten sie eben noch mit den Rittern herumgealbert, wollten sie jetzt von Beatrix alle Einzelheiten über den Patienten wissen und beachteten die beiden kaum noch.
Beatrix berichtete, wie sehr sich Sandro über ihren Besuch gefreut habe und wie süperb sie es beide gefunden hätten, daß Ottokar als Schreckensteiner Schulkapitän noch gekommen sei, um Sandro im Namen der Mannschaft rasche Besserung zu wünschen.
Das wiederum fand Anke toll – und nachdem Ottokar jetzt noch dort sei, könne man den Patienten ja sofort besuchen, ohne ihn zu überanstrengen! Ehe die beiden Ritter ihre gerade in Arbeit befindlichen Kuchenstücke schlucken konnten, waren sie allein.
„Ich kenne mich mit den Interessensgebäuden zwar nicht aus“, meinte Klaus, „aber hier sind wir offenbar bei den Medizinern…“
Im Haus nebenan hatte Gabi die Schwimmer eingeladen. Sie fachsimpelte mit Amanda, Doris und Emil,
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