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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Santangelo.
    »Kommt darauf an, ob sie taub, blind und blöde sind, würde ich sagen.«
    »Soll heißen null.«
    »Darauf läuft es hinaus«, bestätigte Heather. »Die einzige Frage ist, ob sie erwartet haben, dass so früh schon ein Mech mitfeiert.«
    »Falls sie vorhin den Polizeifunk abgehört haben«, bemerkte Santangelo, »wissen sie es jetzt jedenfalls.«
    »Dann lass uns nicht länger warten.« Mit einem heruntergeregelten Laser brannte sie eine Markierung in die Seitenwand der Halle. »Vorwärts!«
    Industriebezirk, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    20. Dezember 3134
    »Trupp, sektionsweise, in Staffel vorwärts!«
    Die Miliz-Truppen, die Heather GioAvanti für diese Aktion geliehen hatte, rückten vor. Die Soldaten rechts und links liefen los, während die in der Mitte blieben, wo sie waren, und das Gebäude nach Bewegungen oder Hinweisen auf Widerstand absuchten. Sie sahen nichts und hörten nur die übliche Geräuschkulisse der langsam erwachenden Stadt. Mit laut hallenden Schritten ihrer Kampfstiefel auf dem alten Straßenpflaster erreichten ihre Kameraden die Hallenwand und hielten an, die Waffen schussbereit, die Augen offen.
    Jetzt war die Mitte an der Reihe vorzurücken, zu rennen und auf Schüsse zu warten. Nichts. Sie erreichten das Tor.
    »Scheiß auf Zurückhaltung«, erklärte der Truppführer. »Sprengladungen.«
    Die Ladungen wurden angebracht, dann gezündet. Die riesigen Tore wurden aus den Angeln gerissen und kippten in die Halle. Die Männer in der Mitte der Formation stürmten hindurch, in eine gespenstische Stille hinein, gefolgt von den Kameraden an beiden Flanken.
    Die ganze Zeit verfolgte Heather GioAvanti das Geschehen aus der Kanzel ihrer Spinne, bereit, einzugreifen, falls es nötig wurde. Bis jetzt war das nicht der Fall. Einen panischen Augenblick lang kamen ihr Zweifel, ob sie die richtige Lagerhalle gestürmt hatten. Sie überprüfte die Koordinaten. Nein, hier waren sie richtig.
    Dann meldeten Koss im Shandra und Santangelo im Fuchs das gesamte Gebäude als gesichert. Aus dem Innern der Halle rief der Miliz-Corporal der Sektion Zwo: »Ma'am, wir haben hier eine große Menge militärisches Material. Pistolen, Gewehre, Sprengladungen, Gasmasken und...« Die Verbindung brach für einen Moment ab. »Und Raketen. In Lafetten. Ihre Anweisungen?«
    »Alles vernichten«, befahl Heather. »Unbrauchbar machen, und das schnell und wirksam.«
    Sie schaltete ab. Sekunden später tauchten die Infanteristen wieder auf und verließen im Laufschritt die Lagerhalle.
    »Deckung!«, rief der Corporal.
    Eine Staubwolke schlug aus dem Tor des Lagerhauses. Darüber barst ein Oberlicht in einer Wolke regenbogenfarbiger Glassplitter. Die Druckwelle ließ Heathers Spinne erzittern, und die Fenster der umstehenden Gebäude stürzten als Scherben auf die Straße.
    »In Ordnung«, stellte sie fest. »Weiter auf der Liste.« Sie las die Koordinaten vor. »Aufsitzen und abrücken.«
    »Das Nächste könnte nicht ganz so einfach werden«, kommentierte Santangelo über die Befehlsfrequenz. »Dieses hier war unbewacht und wir kamen unerwartet. Wenn sie nicht aufgewacht sind, bis wir das nächste Lager erreichen, sind sie tot.«
    »Wir schaffen sie schon. Hoffentlich, ohne größere Teile der Stadt in Trümmer legen zu müssen.«
    »Solange du keine produzierst, halte ich mich auch zurück«, antwortete Santangelo. »Aber ich kann keine Garantie für die Renaissance übernehmen.«
    »Wie lange noch bis zum Kontakt?«
    »Weniger als drei.«
    »Vorwärts. Selbe Methode.«
    Der Fuchs und der Shandra zogen davon, gefolgt von den Schweberrädern der Miliz.
    »Sie haben was?« Cullen Roi starrte den Boten an. Der Mann hatte ihn in seiner spartanischen Westside-Wohnung angetroffen, wo er ein schnelles Frühstück herunterschlang, bevor er sich auf den Weg zum zeitweiligen Befehlsstand machte, den er speziell für diesen Tag eingerichtet hatte.
    »Unser Nachschublager in der GrundewaldLagerhalle zerstört«, wiederholte der Bote atemlos. »Und sie...«
    Ein zweiter Bote stürzte herein.
    »Angriff auf unser Lagerhaus in der Lund-quiststraße. Mehrere Fahrzeuge, mindestens ein Mech. Commander Hansel hält sie für Paladinin GioAvantis Leute.«
    »Wie reagieren die Polizei und Miliz?«, fragte Cullen. Er erhielt keine Antwort. Er hatte allerdings auch keine erwartet, nicht von diesen beiden. Dann stellte er den Kaffee ab und erklärte: »Ich bin im Befehlsstand. Alle weiteren Meldungen dorthin. Hier sind

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