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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Zeit brauchen wir?«
    »Zwanzig, vielleicht fünfundzwanzig.«
    »Perfekt.«
    Die Zeit schien zäh wie Teer, während Heather gegen ihre Müdigkeit ankämpfte. Als es jedoch so weit war, ins Cockpit ihrer Spinne zu klettern, war sie plötzlich hellwach. Das Adrenalin pumpte durch ihre Adern und sie wünschte, noch eine Stunde Vorbereitungszeit gehabt zu haben.
    Sie schaltete die Funkverbindungen des Cockpits ein und meldete sich bereit. Insgesamt hatte Santangelo einen Trupp hastig zusammengeborgter MilizInfanterie auf Schweberädern, bewaffnet mit Impulslasergewehren zusammenbekommen, zwölf Soldaten, sie selbst und die beiden Ritter nicht mitgezählt, dazu einen Shandra -Scoutwagen und einen FuchsPanzerwagen. Alle übrigen Polizei- und Milizeinheiten waren mit Wachaufgaben, Demonstrationsschutz oder anderen Gerüchten beschäftigt.
    Sie schaltete sich auf das Genfer Polizeifunknetz, das sie zwar abhören, mit dem sie aber nicht in Verbindung treten konnte, und rief auf der Sichtprojektion einen Notfalldienst-Stadtplan auf. Lichtpunkte auf der Karte markierten den Regierangspalast, die Senatsbüros und das Hotel >Duquesne<, in dem alle wichtigen Persönlichkeiten logierten.
    Heather und ihre Leute waren nicht die Einzigen in Genf, die so früh auf den Beinen waren. Die Karte zeigte bereits die ersten Demonstrationen. Hellrote Linien kreisten sie ein. In ihrem zeitweiligen Hauptquartier drehte Duncan jetzt vermutlich durch, aber sie interessierten die Demos nur als mögliche Hindernisse, die es zu vermeiden galt.
    »Paladinin, wir haben ein bestätigtes Waffenlager an der Nordwestseite.« Die Stimme Santangelos kam aus dem Fuchs. »Kittery-Renaissance-Material.«
    »Dann los.« Der Standort des Waffenlagers erschien als pulsierender roter Punkt auf ihrem Stadtplan. »Mir nach.«
    Sie setzte die Spinne in Bewegung und schwenkte aus dem Mechhangar auf die Straße. Es war noch nicht ganz hell, als die seltsame Prozession durch die Straßen der Stadt zog - der dreißig Tonnen schwere Kampfkoloss, ein leichtes Radfahrzeug dahinter und Schweber zu beiden Seiten sowie voraus.
    Gleichgültig, in welcher Form, dreißig Tonnen blieben dreißig Tonnen, und die jahrhundertealte Straße bebte unter jedem Schritt. Mechs durch Terras alte Städte zu bewegen, war immer mit Risiken verbunden. Ein so großer Teil der städtischen Infra-
    Struktur bestand unterirdisch, dass man nie wusste, wann die nachlässige Instandhaltungspolitik längst verstorbener Generationen den Boden unter dem schweren Metallriesen brechen ließ. Heather bewegte die Spinne bewusst langsam, behielt den Weg genau im Auge und manövrierte vorsichtig durch die für kleinere, schmalere Fahrzeuge gebauten Straßen.
    Die Polizei bemerkte ihre Gegenwart. Sie hörte erregte Stimmen im Netz, dann Meldungen über ihre Bewegungen. Es herrschte eine gewisse Verwirrung, bis die Stimme eines Vorgesetzten für Ordnung sorgte: »Das ist ein Paladin. Gebt Ruhe. Dafür sind wir nicht zuständig.«
    »Noch fünf Minuten bis zum Kontakt«, meldete Santangelo über die Befehlsfrequenz. »Befehle?«
    »Es gelten folgende Regeln. Gib es an die Miliz weiter: Wir feuern nicht auf Menschen, selbst wenn sie auf uns feuern. Wir zerstören nur Material, und auch das nur, wenn wir wissen, dass es der Kittery-Renaissance gehört.«
    »Und woher wissen wir das?«
    »Wenn der Ort auf unserer Liste steht, betrachten wir alles darin per definitionem als RenaissanceMaterial. Für alles andere gilt: Wir wissen, dass es den Schurken gehört, sobald jemand damit auf uns schießt. Und noch einmal: kein Antwortfeuer. Ich will nur Sachschaden sehen. Achtet darauf, keine Brände auszulösen. Ich möchte nicht, dass man sich an heute als an den Tag erinnert, an dem wir Genf niedergefackelt haben.«
    »Das Gelände ist lausig«, ließ sich Koss, die jüngere Ritterin, hören. Sie war an Bord des Shandra und hatte für diese Mission einen leichten Krötenpanzer angelegt. Das beschützte sie zumindest vor Faustwaffen, auch wenn es gegen schwere Geschütze nicht viel half. »Hier können wir von oben, von unten, von links, rechts und hinten angegriffen werden, und wir können weder entkommen noch haben wir Deckung.«
    »Denkt an was Schönes«, riet Heather. »Infanterie, absitzen. Da vorn ist unser Ziel. Koss und Santange-lo, in Position an den beiden äußeren Ecken. Haltet Verstärkungen fern. Fußtruppen, in die Halle.«
    »Wie stehen die Chancen, dass wir sie überraschen können?«, fragte

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